26.08.2001, 17:11 Uhr Ulrich
Der mit dem Zink tanzt
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Hai!
Wer kann mir die Funktionsweise einer Mb so erklären, daß selbst ich dies verstehen kann? Was sind die Nachteile (hat ja schließlich nicht jede Kanone)?
Danke
Grüße
huldreich
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26.08.2001, 21:12 Uhr Bueffel
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Hallo huldreich
Meines wissens dient die Mb. dazu , den Rückstoß des Rohres zu dämpfen.
Die austretenden Gase brechen sich an dem Ring und stoßen aussen wieder zurück.
Das Mündungsfeuer soll auch weniger sein.
Reinhard
[ Dieser Beitrag wurde von Bueffel am 26.08.2001 editiert. ]
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27.08.2001, 00:21 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Hallo huldreich,
die Mündungsbremse ist wie der Name schon sagt, einen Bremse an der Mündung des Kanonenrohrs. (Kein Scherz !!!)
Ein wehnig Physik:
Wenn ein Projektil duch die Explosion eines Pulvers im Kanonenrohr nach vorne beschleunigt wird, dann wird das Kanonenrohr mit der gleichen Energie in die entgegengesetzte Richtung beschleunigt (das gleiche Wirkprinzip wie bei einer Rakete). Da das Kanonenrohr jedoch wesendlich schwerer ist als das Geschoß, wir es nicht so schnell nach hinten beschleunigt. Die Enerie ist jedoch die gleiche.
Um diese Energie aufzufangen (damit sich die Kanone nicht überschlägt oder Teile der Kanone beschädigt werden) hat man im Laufe der Zeit mehrere Techniken erfunden.
1.) Die wohl älteste Variante ist ein Sporn am Ende des Geschützes, das in den Boden gerammt wird, umd die Energie aufzufangen.
2.) Das Kanonenrohr wird auf der Lafette beweglich montiert, der Rückstoß wird mit einer Feder aufgefangen.
3.) Als die Feder, wegen höherer Leistung, nicht mehr ausreichte, hat man einen Dämpfer zusätzlich zur Feder eingesetzt (ähnlich wie ein Autostoßdämfer)
4.) Wegen dem immer stärker werdenden Rückstoß, hat auch das irgendwann nicht mehr ausgereicht.
Deshalb hat man nach Wegen gesucht, die den Rückstoß des Kanonenrohrs verringern. Dazu muß man wissen, daß ein großer Teil der Explosionsgase beim Schuß wirkungsloß nach vorne verpuffen. Deshalb ist man auf die Idee gekommen, diese Exposionsgase an der Mündung des Kanonenrohres so nach hinten umzulenken, das sie beim Schuß gleichzeitig den Rückstoß des Kanonenrohrs bremsen.
Und diese "Umlenkbleche" an der Mündung eines Kanonenrohrs, die den Gasdruck der Kanone nach hinten umlenken, nennt man "Mündungsbremse"
Die Mündungsbremse ist jedoch ein ziemlicher Eingriff in die Gasdynamik beim Außtritt des Geschoßes aus dem Lauf der Kannone, deshalb wird die Flugbahn des Geschoßese auch wieder etwas instabieler. Deshalb verzichtet man heute bei modernen Panzern wieder auf die Mündungsbremse und setzt sie nur noch bei Artillerie-Kanonen ein, deren Rückstoß auch heute noch so groß ist, daß man ihn anders nicht in den Griff bekommt.
Ich hoffe die Erklärung war ausgiebig genug ...
Gruß Robert
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27.08.2001, 08:23 Uhr Ulrich
Der mit dem Zink tanzt
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Hai!
Wenn ich alles soweit richtig verstanden habe, wird der UNEFFEKTIVE Teil der Gase zur Umkehrung - und damit zur Neutralisation - eines Teils der EFFEKTIVEN Kräfte der Ladung genutzt?! Ich denke, ich kanns mir soweit vorstellen...
Habt Dank!!
Grüße
huldreich
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27.08.2001, 12:13 Uhr uri
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hey Robert,
danke für die tolle Erklärung. Frage: gibt es dieses technische Wissen für den Laien verständlich, natürlich panzerspezifisch, auch in Buchform?
Das wäre super, ansosten schreib doch du eines, oder könnte man sowas als Rubrik ins Forum aufnehmen unter der Rubrik: Panzertechnik.
Gruß Uwe
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27.08.2001, 13:23 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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quote: Original von augbob:
hey Robert,
danke für die tolle Erklärung. Frage: gibt es dieses technische Wissen für den Laien verständlich, natürlich panzerspezifisch, auch in Buchform?
Das wäre super, ansosten schreib doch du eines, oder könnte man sowas als Rubrik ins Forum aufnehmen unter der Rubrik: Panzertechnik.
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
ein Buch habe ich noch nicht geschrieben (und werde es auch warscheinlich nicht tun !).
Mein Wissen stamme aus einer Hefte-Reihe "Waffen-Revue".
Diese DIN-A5 Hefte-Reihe wurde monatlich in Westdetschland herausgegeben und ich habe sie so von ca. 1975 bis 1980 herum gesammelt (habe aber heute leider keine mehr).
In diesen Heften wurden verschiedene Waffensysteme sehr detailert beschrieben. So z.B. alte Vorderlader-Pistolen um 1700 bis zur 88mm-Flak WW2.
Ob es die Hefte-Reihe heute noch gibt weis ich nicht. Aber es ist eine Echte Fundgrube für Leute, die WW2-Modelle bauen.
Echt empfehlenswert !!!
Gruß Robert
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27.08.2001, 13:31 Uhr TOM
MAN Kippa Määähn
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quote: Original von huldreich:
Hai!
Wer kann mir die Funktionsweise einer Mb so erklären, daß selbst ich dies verstehen kann? Was sind die Nachteile (hat ja schließlich nicht jede Kanone)?
Danke
Grüße
huldreich
Hier einselbsterklärendes Bild, wozu die Mündungsbremse da ist:
TOM
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27.08.2001, 15:24 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Au mann........
mit was für einer verschlußzeit haben die denn Fotographiert, daß die das Geschoß am oberen Bildrand noch erwischt haben
Gruß Robert
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27.08.2001, 15:27 Uhr TOM
MAN Kippa Määähn
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quote: Original von Robert:
Au mann........
mit was für einer verschlußzeit haben die denn Fotographiert, daß die das Geschoß am oberen Bildrand noch erwischt haben
Gruß Robert
Das Bild ist "übel", was?
TOM
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27.08.2001, 16:58 Uhr seneka
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Hallo,
die Verschlusszeit liegt bei solchen Aufnahmen bei 1/10000 bis 1/35000
sec.
Grüsse Markus
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