15.08.2017, 18:11 Uhr
  jhamm
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Moin,
ich bin aktuell dabei eine \\\"kleine\\\" CNC-Fräse aufzubauen.
Dazu habe ich bei Letmathe einen Bausatz MDLCNC \\\"M\\\" Fräsmaschine V2 beschafft.
Die Fräsmechanik besteht aus einer Alu-Konstruktion mit Kugelbuchsenführungen und Kugelumlaufspindeln Ø12mm x 4mm Steigung.
Sie soll eingesetzt werden für gelegentliche Fräsarbeiten in max. 3mm Alu und zur Platinenherstellung.
Die Verfahrwege betragen:
X-Achse: 390 mm
Y-Achse: 290 mm
Z-Achse: 55 mm
Die Achsen werden über NEMA23 Schrittmotoren mit X/Y 2,5A und Z 3A mit TB-6600 Treibern über 24Volt angetrieben.
Angesteuert wird über einen Arduino mit Estlcam.
Als Frässpindel habe ist eine Kress FME10150 vorhanden.
Die Mechanik ist soweit OK, man merkt allerdings, das die Teile aus China kommen und warum das so günstig ist.
Es ist nichts, aber auch garnichts entgratet, überalls Rasiermesserscharfe Kanten.
Ich habe einen Abend lang sämtliche Teile entgratet, wo annähernd die Gefahr besteht, das man da anfassen kann.
Als nächstes wurden Kabelschleppketten angebaut, Auflagen dafür sind schon vorhanden.
Dann wurden die Motoren montiert, da passt alles out of the Box.
Die Elektronik habe ich vorläufig auf einem Holzbrett aufgebaut um zu sehen was wird im Betrieb wie warm und muß ggf. gekühlt werden.
Das ganze wird am Ende in ein Rackgehäuse eingebaut.
Die Verkabelung der Motoren durch die Schleppketten gedröselt und dann angeschlossen.
Für den Arduino habe ich noch ein Prototypen-shield besorgt, da habe ich dann Klemmen aufgelötet um die Steuerleitungen vernünftig auflegen zu könnnen.
Gestern habe ich dann die ersten Testläufe vorgenommen.
Estlcam ist mMn. sehr einfach zu bedienen, DXF-Zeichnung öffnen, mit Mouseklicks die Fräsbahnen zuweisen und ab gehts...
Alles funktioniert super.
Jetzt muß ich mich erst Mal wieder mit Drehzahlen, Schnittgeschwindigkeit usw. befassen.
Das letzte Mal das ich eine CNC-Fräse bedient und programmiert habe liegt 16 Jahre zurück...
Bilder gibt es erst vom fertigen Aufbau - also bitte etwas in Geduld fassen.
Aber ein Bild vom ersten Probeteil:
--
Grüße
Jürgen
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15.08.2017, 19:25 Uhr
halbkette
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Hallo Jürgen,
so ein Bericht bleibt nicht ungelesen. 
Es gab hier schon viele dergleichen mit unterschiedlichsten Konzepten und immer hat das irgendwie zu einem Shitstorm animiert - natürlich von den Nicht-Fachleuten angeregt. Ich hoffe, das unterbleibt in deinem Bericht zur Abwechslung mal, auch wenn darin einige scheinbare Reizwörter für Fräsen wie z.B. "Aluminium" und "günstig" vorkommen.
Keine Angst - ich gehöre nicht zu denen. 
Im Gegenteil, ich finde das alles ganz in Ordnung und dein sauberes Fräs-Ergebnis scheint das zu unterstreichen.
Du bist schließlich vom Fach und weißt, was du von dem Gerät erwarten kannst.
Appropos:
Da ich u.a. eine "ziemlich gut" arbeitende CNC-WaBeCo habe, bin ich doch etwas neugierig, welche Toleranzen dir vom Hersteller "versprochen" wurden und in wieweit das auch eingehalten werden kann. Hast du dazu vielleicht schon mal etwas gemessen?
Die elektrische Ausrüstung hört sich ja ganz gut an. Daran gibt es wohl nichts zu meckern für diese kleine Tisch-Größe. Werkstückgröße: A4 ?
Bei den von dir vorgesehenen Arbeiten habe ich jedenfalls keine Bedenken.
Allerdings hast du uns als Abrundung der Informationen leider den Anschaffungspreis nicht genannt. War das beabsichtigt? Mir fehlt der als Relation zur ( noch unbekannten ) Fräsleistung.
Ich kann mir vorstellen, dass das kleine Gerät auch einigen Spaß macht - den wünsche ich dir.
Vielleicht kommen ja noch ein paar mehr Bilder vom Aufbau usw....?
--
Gruß Hartmut
\\\\\\\" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile \\\\\\\"
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15.08.2017, 19:49 Uhr
jhamm
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Hallo Hartmut,
wie erwähnt, die Fräse ist ein Bausatz von Letmathe.
Den ich um Schrittmotoren, Treiber und CNC-Steuerung ergänzt habe.
Alles in allem hat mich das Material ca. 580,-€ gekostet.
Die CNC-Steuerung besteht im wesentlichen aus einem Arduino Uno mit einem Proto-Shield und der Software Estlcam.
Die Software ist so einfach gehalten, das man auch ohne Vorkenntnisse damit schnell zu guten Ergebnissen kommt.
Mir hilft halt mein beruflicher Werdegang, den ich 1976 als Feinmechaniker Lehrling begonnen habe.....
Ich habe nicht so viel Platz im Hobbykeller um eine größere Maschine zu stellen.
Deshalb ist es auch immer bei der EMCO Unimat 3 geblieben,
die passt Super in eine Bananenkiste und verschwindet dann im Regal.
Die Wiederholgenauigkeit der Fräse in X und Y liegt besser als 0,01mm, das habe ich mit Endmaßen geprüft,
die gegen einen Anschlag auf den Frästisch gelegt wurden und dann die dazugehörige Position angefahren.
In der Spindel hatte ich dazu einen Feintaster gespannt, die Abweichung war geringer 0,01mm.
Die Geometrie/Winkeligkeit habe ich noch nicht überprüft, ist mir jetzt auch nicht so wichtig.
Wenn die Ergebnisse eine Toleranz von +/-0,1mm aufweisen, dann reicht das für den Modellbau allemale.
Die Herausfordrung liegt jetzt darin, die richtigen Fräser mit der passenden Vorschubgeschwindigkeit zu finden.
--
Grüße
Jürgen
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