08.07.2003, 01:55 Uhr Rampage
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Hallo Robert, (und auch hallo an alle Anderen)
ich freue mich das sich jemand so ausgiebig Gedanken zu unserem Gemeinschaftsprojekt macht. Das gibt Glegenheit die technischen Zusammenhänge zu erläutern und die Überlegungen von Interessenten mit einige Argumente und Aspekte zu unterstüzen.
Zunächst stimme ich Dir zu, daß die KT-Getriebe v. Tamiya die besten sind, die Tamiya bisher gebaut hat und ich bin ebenfalls der Meinung, daß diese dazu geeignet sind ältere Fahrzeuge damit nachzurüsten.
Zu der Notwendigkeit zusätzlich ein Umrüstgetriebe zu verwenden, bzw. das Originalgetriebe mit zuvor erwähntem Umrüstgetriebe umzubauen, hängt einzig und allein vom persönlichen Geschmack des jeweiligen Anwenders ab. Schade finde ich, daß wir anscheinend Deinen Geschmack leider nicht getroffen haben o. treffen konnten.
Meine / unsere Veranlassung resultiert im Grundsatz, wie Du richtig erkannt hast, aus einer maßstabsgerechten Endgeschwindigkeit unter Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Leistungsreserven. D.h. richtige Geschwindigkeit bei max. Drehmoment und zugehörigem Sound. Da diese Kombination, und das ist rechnerisch nachweißbar, von den Original-Getrieben nicht erfüllt werden kann, stellt das sehr wohl einen unübersehbaren Vorteil dar.
Zu Deinen Kontra- Argumenten:
- "weniger Gas geben" erfüllt nicht den gleichen Zweck, denn mann hat dann A nicht das entsprechende Drehmoment ; und B nicht den richtigen Sound !!!
- "geringere Akkuspannung" ergibt ebenfalls A (siehe oben) und erschlägt dann auch die von Dir benannten Vorzüge des Originalgetriebes ; ich zetiere: "der KT hat jetzt schon Drehmoment ohne Ende und kommt überall durch!" Zitat ende.
- "weniger drehfreudige Motoren" meint wahrscheinlich langsamer drehende Motoren. Wobei die preisgünstigen Motoralternativen wieder zu dem zuvor Genannten führen (geringeres Drehmoment) und eine erhöhte Stromaufnahme hinzu kommt. Die Motoralternativen mit entsprechend angepasstem Drehmont sind hingegen sehr teuer . Beides hat dann noch den unangenehmen Beigeschmack, das diese Motoren mit großer Wahrscheinlichkeit in mechanischer Hinsicht nicht an die Originalgetriebe passen (Zentrale Aufnahmebohrung, Befestigunsschrauben, Gehäusedurchmesser, Länge) D.h. : mechanische Bearbeitung erforderlich!
Zu der Frage: "wozu mehr Drehmoment?" möchte ich sagen, daß dies sozusagen ein Abfallprodukt aus der höheren Untersetzung des Umrüstgetriebes ist, die wiederum Notwendig wird wenn man auf anfangs genannte Aspekte und Kriterien wert legt. Desweiteren gibt es sicherlich die eine oder andere Situation bei Gelände Ausfahrten, bei denen zusätzliches Drehmoment zweckmäßig / vorteilhaft ist. Deine Behauptung, ich zitiere nochmal: "und kommt überall durch" Zitat ende , beruht auf Deinem persönlichen "Geschmack" und ich wage ausserdem dies zu bezweifeln. Es sei auch noch an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß zusätzliches Drehmoment den Nutzern von Metallketten zugute kommt, da diese eine zusätzliche Belastung darstellen.
Das Du den Vorteil "geringere Leistungsaufnahme" nicht verstehst, verstehe ich jetzt wiederum nicht! Wenn ein belastendes Drehmoment X von einem Motor mit einem Nenndrehmonment Y ( X sei größer als Y ) mittels eines Getriebes überwunden werden muß, so ist hierfür eine durch das Untersetzungsverhältniß bestimmende Leistung des Motors notwendig. Diese Leistung ist um so geringer je gößer das Untersetzungsverhältniß ist.
Somit ist dann auch die erforderliche Eingangsleistung des Motors (in Form v. elektr. Strom) niedriger !!!
Dieser technische Sachverhalt lässt sich ganz leicht mit Hilfe eines Fahrades mit Gangschaltung im Prinzip nachstellen. In welchem Gang mußt Du am wenigsten Muskel-Kraft aufwenden um vorwärts zu kommen ???!!!
Zu der von Dir an entsprechender Stelle erwähnten "Mehr Leistung im Getiebe" werde ich hier jetzt nichts weiter sagen. Ich möchte es Dir und anderen einfach ersparen die genauen Zusammenhänge der Abrollmechanißmen und Reibungskoeffizienten in einer Evolventenverzahnung hier zu erläutern, wobei am Ende steht: vernachlässigbar gering!
Die aus der geringeren Leistungsaufnahme resultierende, erhöhte Fahrzeit läßt sich unbestritten mit einem zusätzlichen Akku o. einem Akku mit größerer Kapazität effektiver realisieren. Diese erfordern allerdings zusätzlichen / ohnehin eng bemessenen Einbauraum bzw. , wenn nicht sowieso vorhanden zusätzliche Investitionen.
Da die Untersetzung bei den Umrüstgetieben verdoppelt ist gegenüber den Originalgetrieben, wird auch die Fahrzeit entsprechend erhöht. Sie wird natürlich nicht linear ebenfalls verdoppellt, dennoch aber spürbar sein, denn das ist eine technische Gesetzmäßigkeit.
Deinen Satz: "Diese durch das Getriebe minimal erhöhte Fahrzeit muß ich jedoch mit einer wesendlich geringeren Fahrtstrecke erkaufen, die ich in der gleichen Zeit zurücklegen kann." verstehe ich ebenfalls nicht ! Was wolltest Du uns denn damit sagen ?? Ich vermute Du gehörst zu den Modellpanzerfahrern, die in möglichst kurzer Zeit, eine möglichst weite Strecke zurücklegen wollen. (Jeder wie er mag!)
Die verbesserte Manöverierfähigkeit steht im engen Zusammenhang mit dem erhöhten Drehmoment, denn dieses ist selbstverständlich auch bei niedrigen Geschwindigkeiten vorhanden und es ist somit, wie mit den Originalgetrieben, nicht mehr Notwendig schwierige Hindernisse mit "Anlauf" zu überfahren. Hinzu kommt das sich für schwierige Rangiermanöver im Gelände niedrigere Geschwindigkeiten realisieren lassen und somit eine präzisere Steuerung möglich ist. Du kannst für Dich natürlich auch zusätzliche Reaktionszeiten bei Kurvenfahrten hierraus gewinnen !
Zu dem Vorteil "Verwendung von Originalteilen / keine mechanische Bearbeitung erforderlich" kann ich Dir nur empfelen den Post vollständig zu lesen. Dann hättest Du erkannt, daß sich dies auf andere käuflich zu erwerbende Umrüstgetriebe bezieht, bei denen es eben erforderlich ist vorhandene Orignalteile mechanisch zubearbeiten (vom Anwender auszuführen / bohren, reiben etc.), um so ein Umrüstgetriebe zu erhalten. Diese Bearbeitung ist nicht jedem Modellbauer möglich, und somit entsteht hierraus für einige Interessenten ein Vorteil.
Hinsichtlich der "Päzision" hast Du recht, daß die Originalgetiebe mit CNC-Maschinen hergestellt werden. Das Fertigungsverfahren ist hier für die Achsbohrungen in den Lagerschilden allerdings stanzen!! Dieses erlaubt z.B. nicht die notwendige Präzision für einen Kugellagersitz. Diese sind mit erheblichem Spiel eingesetzt. Der Grund hierfür liegt an der Tatsache das dies ein Massenprodukt ist und hier nur Geld verdient werden kann wenn die Durchlaufzeiten bei der Montage so kurz wie Möglich gehalten werden.
Unsere Lagerschilde werden im Gegensatz zu den Originalgetrieben CNC-Lasergeschnitten und einzelnd auf einer CNC-Fräse gebohrt und gerieben und gewährleisten somit eine exaktere / präzisere Montage.
Die "zusätzlichen Lager " an den Abtriebsachsen sind aus meiner persönlichen Erfahrung heraus notwendig, da die Originallager allein bei mir bereits beschädigt wurden. Sie bieten zusätzlich Stabiltät und Sicherheit, wobei die Serien lager allein unterdimensioniert sind. Spätestens bei Verwendung von Metallketten können hier Probleme entstehen. Die langen, nach außen stehenden Antriebsachsen üben eine ungünstige Hebelwikung auf die Lager aus, deren Auswirkungen durch die zusätzlichen Lager besser verteilt wird.
An dieser Stelle sei noch die Frage an Dich erlaubt, ob Du denn in dieser Hinsicht eigentlich allwissend bist ?
Diese Frage bezieht sich auch auf Deine Argumente bzgl. der "Drehmomentenstüze" als Verbindung zwischen den beiden Getrieben. Mir sind diesbezüglich durchaus Probleme der von Dir beschriebenen Art bekannt. Desweiteren ist mit einer solchen Strebe die fluchtende Ausrichtung der Getriebe zueinander gewährleistet und eine Aussteifung der Getiebe insich gegeben, die dem voran beschriebenen Problemen mit der Lagerung der Antriebsachsen entgegenwirkt. Die gleichen Aspekte führen übrigens auch zu dem Vorteil des "vergrößerten Lagerabstandes der Antriebswellen beim T1" !!!
Wie Du richtig erkannt hast, werden die "Zahnräder aus Werkzeugstahl" an der letzten Getriebestufe, dort wo das größte Drehmoment wirkt, verwendet um die Untersetzung bei den Umrüstgetrieben anzupassen. Wir tragen damit dem Gesamtkonzept Rechnung. Zum Einen wird durch den Austausch der Zahnräder die Untersetzung geändert und zu anderen wird nun durch die entsprechende Materialwahl das übertragbare Drehmoment erhöht. Zahnräder aus Messing o. Ähnlichem in einem Getiebe, mit dem eine erhöhte Kraftübertragung möglich ist, wären hier eher "rausgeschmissenes Geld" ! Denn dies würde dazu führen, daß in regelmäßigen Abständen keine Traktion mehr statt finden könnte, da die Messing-Zähne der "Zahn-los-räder" sich auf dem Boden der Panzerwanne wieder finden!!!
So,
wenn ich denn mal resümiere, kann mann unschwer erkennen, daß alle aufgeführten Punkte durchaus VORTEILE sind !
Es kommt immer auf die Seite des Betrachters an bzw. die Bedürfnisse des Anwenders. Es ist sicherlich so das nicht jeder die Notwendigkeit für sich sieht ein solches Umrüstgetriebe zu verwenden. Wir zwingen ja auch niemanden sich an eine Sammelbestellung anzuschließen.
Wenn Du, Robert, zu den jenigen gehörst die soetwas nicht brauchen ; ok. ; aber sich anzumaßen eine Bewertung abzugeben die auf keiner Grundlage basiert (auch wenn ich Adminestrator wäre) würde ich mir nicht erlauben.
Gruß,
Bernd
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