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Thema:  Neusilber bearbeiten- bohren |
[ - Antworten - ] |
17.04.2022, 12:27 Uhr
  OliverRauls
3D - Drucker
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Ich versuche Scheinwerfer von AFV aus Neusilber mit einer Bohrung für Kabel zu versehen. Die zeigen sich von meinen Bohreren ziemlich unbeeindruckt. Nur die Bohrer nicht, die brechen (also ab mein ich)
Habt Ihr Tips?
Oli
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17.04.2022, 13:33 Uhr
kampfgnom
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Moin Oli,
ich hab mir das auch mal angetan, war wirklich keine schöne Sache. 
Ich hab letztendlich einen 1mm Bohrer von Proxxon genommen (die mit dem dicken Schaft) und dann zwischen den Fingern erstmal angebohrt und dann mit einem Handbohrstift weitergemacht. Dauert ewig, aber so hab ich nur 2 Bohrer abgebrochen.
Grüße
Kevin
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17.04.2022, 14:01 Uhr
OliverRauls
3D - Drucker
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Hmmmm liest sich nicht gut. Aber die LED Friemler müssen doch die Lämpchen reinbekommen haben. Oder WLAN Strom?
Oli
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17.04.2022, 15:51 Uhr
Oldchap
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Hallo OLi,
die AFV-Lampen kenne ich nicht, aber Neusilber sollte sich problemlos mit Vollhartmetall-Bohrern bearbeiten lassen, wie sie z.B. für Platinen benutzt werden. Die Crux bei den VHM-Bohrern ist eher, daß die bei Handbetrieb zu schnell schneiden, dabei einen Riesenspan erzeugen und deswegen auch mal klemmen und abbrechen. Daher empfiehlt sich das Einspannen der Lampe und der Maschine (Dremel?), damit der Vorschub langsam und gezielt, aber mit hoher Drehzahl und kaum Druck erfolgen kann.
--
Viele Grüße
Gerhard
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Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6, Armortek-Japa 1:6, Spearhead Pz. IV 1:6
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18.04.2022, 11:25 Uhr
OliverRauls
3D - Drucker
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Ich hatte auch welche "vorgebohrt". Hab mir jetzt welche bei "Diorama Parts" bestellt. Die sollten gebohrt oder mit Kanal gegossen sein.
Oli
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18.04.2022, 11:43 Uhr
kampfgnom
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Moin Oli,
hast du mal einen Link zu den Lampen, Diorama Parts sagt mir grade gar nix.
Grüße
Kevin
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18.04.2022, 13:48 Uhr
jhamm
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Diorama Parts ist auch bei ebay aktiv.
Auktion 163668221232
--
Grüße
Jürgen
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18.04.2022, 22:22 Uhr
Schrauber
Schrauber-Familie
[Moderator]
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quote:
Original von OliverRauls:
Ich versuche Scheinwerfer von AFV aus Neusilber mit einer Bohrung für Kabel zu versehen. Die zeigen sich von meinen Bohreren ziemlich unbeeindruckt. Nur die Bohrer nicht, die brechen (also ab mein ich)
Habt Ihr Tips?
Oli
Hi Oli,
Neusilber ist ähnlich wie Messing/Kupfer zu bearbeiten, scharf muss der Bohrer oder Handfräser sein dann ist NS recht leicht zu bearbeiten !
Gruß Axel 
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19.04.2022, 10:42 Uhr
rennkiste
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Da möchte ich einmal widersprechen. Es lässt sich keinesfalls bearbeiten wie Messing oder Kupfer! Eher wie Titan.
---Ms63 und Kupfer verhalten sich bei der Bearbeitung in etwa ähnlich. Beide Materialien sind "weich" und lang spanend. Eine
Schmierung ist auf jeden Fall zu empfehlen. Es reicht tatsächlich ein wenig Spiritus (ein Kollege von mir hat immer etwas
Spucke bei kleinen Bohrungen genommen)! Besser ist aber ein Kühlschmierstoff. Je nach Tiefe der Bohrung.
---Ms58 dagegen ist spröde, etwas "härter" und kurz spanend. Hierbei bedarf es nicht unbedingt einer Schmierung.
---Neusilber besteht zwar aus einem großen Anteil Kupfer, aber durch einen hohen Nickelanteil, ist es relativ hart.
---Bei einem HSS Bohrer würde ich eine kleine Drehzahl empfehlen. Dabei aber einen relativ hohen Schnittdruck, damit der Bohrer
arbeitet und nicht nur schleift. Das macht ihn schneller stumpf.
---Bei einem Hartmetallbohrer wäre die Drehzahl höher, aber auch nicht zu hoch. Der Schnittdruck sollte ebenso etwas grösser
sein.
---Den Schnittdruck natürlich der Größe des Bohrers angepasst.
---Zur Schmierung würde ich irgend ein Schneidöl nehmen.
---Und natürlich ist ein scharfer Bohrer hilfreich. Dabei ist es besser, einen größeren Schneidenwinkel zu haben. "Normalerweise"
haben Bohrer 118°. In dem Fall würde ich 130° empfehlen. Auf eine Ausspitzung des Bohrers würde ich verzichten. Das ist bei
kleinen Bohrer sowieso eher nicht der Fall.
--
Leopard 2A4 von Bauplanmaster im Bau
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19.04.2022, 17:14 Uhr
Oldchap
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Das Verhalten des Bohrers hängt auch mit von der Maschine ab. Wenn die Spindel z.B. etwas Axialspiel hat, saugt sich ein VHM-Platinenbohrer schon gerne mal ins Material und zieht dabei seine Spindel sozusagen hinter sich her, soweit deren Spiel das zuläßt. Dabei überfrißt sich der glasharte und ebenso spröde Bohrer an seinem Span und bricht. Höhere Drehzahlen und weniger Druck reduzieren das Problem. Ist der Bohrer schon etwas abgestumpft, schrumpft das Problem weiter und er verträgt auch mehr Druck.
Doch Achtung: ähnlich wie bei Messing gibt es auch bei Neusilber unterschiedliche Zusammensetzungen der Legierung mit durchaus unterschiedlichen Eigenschaften.
--
Viele Grüße
Gerhard
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21.04.2022, 22:33 Uhr
Stahlsturm
(steelfire)
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Ich bin verwundert was es hier zu Lesen gibt...
"Neusilber" - aha . Wie wäre es wenn man darüber schreibt um welches Material es geht? Kein Wunder, wenn aneinander vorbei geschrieben wird.
Also, meine Erfahrung: Neusilber kann man ganz hervorragend bearbeiten, bohren, sägen, drehen, biegen und löten - alles wie Ms58/63. Ein schönes Material!
Was ich aber meine ist: CuNi12Zn24
So, und was dann so geplauert wird von "Neusilber wie Titan", tja, dann möge man doch mal bitte benennen welche Legierung das sein soll. Grundlegend ist es aber richtig, wenn es z.B. Legierungen sind wie früher für Bestecke, dann ist es bestimmt sehr hart und zäh.
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21.04.2022, 23:04 Uhr
Oldchap
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quote:
Original von Stahlsturm:
Ich bin verwundert was es hier zu Lesen gibt...
"Neusilber" - aha . Wie wäre es wenn man darüber schreibt um welches Material es geht? Kein Wunder, wenn aneinander vorbei geschrieben wird.
.................
Tja, wer außer dem Hersteller AFV kann denn wissen, um welche Neusilber-Legierung es hier wirklich geht?
Dem Modellbauer geht es doch i.d.R. so, daß er fertige Teile oder auch Rohmaterial-Reststücke vorgesetzt bekommt, die er (nach-) bearbeiten möchte. Bei denen weiß er mit etwas Erfahrung zwar, zu welcher Materialgruppe sie gehören, aber die genaue Legierung bleibt praktisch immer im Dunklen. Ich habe z.B. gerne Neusilber in Form von Kontakten für sehr große Relais zum Basteln benutzt (daumengroße Stücke für 300 A und mehr). Da konnte mir auch niemand sagen, wie die Legierung aussieht. Das gleiche gilt für Alu, Edelstahl, Messing, Bronze usw. Das alles kaufe ich als Reststücke aus einer Tonne beim Halbzeughändler, und es ist seltener Zufall, wenn ich das Endstück mit der angebrachten Materialbezeichnung erwische. Deshalb kann auch ich immer nur nach Materialgruppe kaufen und muß mich dann beim Bearbeiten von den Eigenschaften überraschen lassen.
--
Viele Grüße
Gerhard
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22.04.2022, 11:08 Uhr
Stahlsturm
(steelfire)
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Wäre ich Modellbauanfänger und hätte diesen Beitrag gelesen würde ich künftig einen großen Bogen um Neusilber-Halbzeuge machen. Und das nur, weil hier absolut undifferenzierte Dinge verbreitet werden. Daher war es mir wichtig, es noch einmal zu konkretisieren.
Ich hätte da auch eine sehr schöne Legierung die wie Messing aussieht, von der man hier auch wüste Theorien über die problematische Bearbeitung von Messing verbreiten könnte, aber eigentlich eine Aluminium-Bronce ist (CuAl10Ni5Fe4).
Und ich selbst mag Neusilber sehr gern bearbeiten. Von daher fühlte ich mich genötigt, diesen Werkstoff hier zu "verteidigen".
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22.04.2022, 12:00 Uhr
Robert
BW-Meister
[Administrator]
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Hallo Zusammen.
Das größte Problem in dieser Diskusion ist ja, dass eigentlich niemand so genau weis, was für eine Legierung das ist, und ob die nicht auch vom Gießen mit Metalloxyden (die sehr hart sein können) verunreinigt ist.
Weil man das nicht so genau weis und das irgendwie nach etwas zwischen Messing, Bronce mit einem silbrigen Glanz aussieht, nennt der Laie das dann "Neusilber".
Ich selber habe auch schon heftige Probleme gehabt solche Legierungen zu Bohren (vor allem mit kleinen Bohrern). Nach meinen persönlichen Erfahrungen sind das mehrere Probleme, die zusammenkommen.
1. Das Material ist relativ hart.
Besonders kleiner Bohrer haben keine so gut geschliffene Spitze die das Material erst im Zentrum wegdrücken muss, damit es dann von der Schneide erfasst und geschnitten werden kann.
2. In der Legierung scheinen auch Verunreigungen drin zu sein, die den Bohrer sehr schnell stumpf werden lassen.
Daher immer mit neuen Bohrern bohren. Die alten Bohrer kann man dann für Alu, Kunstoff oder Holz verwenden.
Meine persönliche Methode ist es mit einem Drehmel mit niedriger Geschwindigkeit stoßweise zu Bohren.
Das heist: Bohrer ansetzen, kurzen aber kräftigen Druckimpuls auf den Bohrer geben, damit er kurz und heftig schneidet, um ihn dann schnell wieder zurückzuziehen um das Bohrloch frei zu bekommen. Dabei evtl. auch Wasser mit etwas Spüli drin zur Kühlung im Bohrloch einsetzen. Das ganze wiederholen und sich so ca. 0,1mm bis 0,2mm weise vorzuarbeiten.
PS:
Bei manchen dieser Legierungen habe ich sogar Probleme die mit einer alten etwas stumpferen Feile zu bearbeiten.
Ich benutze dann immer meine allerneuste und schärfste Feile die ich zur Verfügung habe, um das Material zu bearbeiten.
Gruß Robert
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| Beitrag 5 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 22.04.2022 12:28.
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22.04.2022, 13:17 Uhr
Robert
BW-Meister
[Administrator]
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| Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 22.04.2022 13:20.
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