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      Akkus tiefentladen was tun
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Thema: Akkus tiefentladen was tun

[ - Antworten - ]
Seiten: [1] 
15.10.2021, 22:40 Uhr
Ulmmer besucht im Moment nicht das Board.Ulmmer eine private Nachricht schreibenUlmmer
Hallo Modellbaukollegen,

Muss mich mal an die Elektronik Experten unter Euch wenden:

Mir ist es jetzt leider schon ein paar mal passiert, dass ich vergessen habe, einen meiner Panzer nach der Fahrt wieder auszuschalten bzw sind die Panzer so lange gestanden, dass der Akku sich entladen hat.

Ergebnis: die Akkus sind tiefentladen. Habe jetzt schon 6 Stück leerer Akkus. Alle NiMh 7,2Volt mit Tamiya Stecker.
Wenn ich einen dieser Akkus an mein einfaches Standard Ladegerät anschliesse, blinkt die Anzeige der Ladeanzeige
nur und es passiert mit dem Akku nichts. Jedesmal muss ich einen neuen Akku kaufen.
Frage ist, gibt es eine Möglichkeit die Akkus zu prüfen und gibt es eine einigermassen günstiges Ladegerät, das in
der Lage ist, die Akkus wieder zu laden?

Schönen Gruss
Hans-Peter
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15.10.2021, 23:44 Uhr
Robert besucht im Moment das Board.Robert eine private Nachricht schreibenRobert
BW-Meister

[Administrator]



Hallo Hans-Peter.

Wenn ein Akku tiefentladen ist, dann sind nicht mehr genügend Ionen im Elektrolyt, weshalb kein Ladestrom fließen kann.


Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

1.)
Der Akku ist tiefentladen, aber ein paar wenige Ionen sind noch vorhanden, sodaß zwar ein minimaler Ladestrom zustande kommt, dieser Ladestrom aber so klein ist, dass das Ladegerät den Akku nicht mehr erkennt und das Laden verweigert.

Hier hilft ein kurzzeitigs "Zwangsbetanken" des Akkus, indem man einen aufgeladenen Akku mit dem tiefentladenen Akku für wenige Sekunden verbindet. Plus an Plus und Minus an Minus. Hierbei fließt dann ein hoher Ladestrom in den tiefentladenen Akku und regeneriert die Anzahl der Ionen. Danach kann der Akku dann wieder ganz normal am Ladegerät geladen werden.

Man kann den Vorgang auch einige male wiederholen wenn das Ladegerät nicht sofort läd.
Aber Vorsicht nicht zu Lange, da sonst die Akkus und Leitungen überhitzen können !!!


2.)
Der Akku ist so tiefentladen, dass gar kein Strom mehr fließ.
Hier hast du pech gehabt und du kannst den Akku wegschmeißen.

Dies betrifft aber meistens nur eine einzige Zelle im Akkupack, weshalb man sich dann aus den restlichen Zellen einen neuen Akku basteln kann.

.... ist aber nur was für Profis !!!



Gruß Robert
Link direkt zu diesem Post in die Zwischenablage kopieren...    Beitrag 2 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 15.10.2021 23:47.
16.10.2021, 17:09 Uhr
Ulmmer besucht im Moment nicht das Board.Ulmmer eine private Nachricht schreibenUlmmer
Hallo Robert,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Werde die Möglichkeit 1 mal ausprobieren und dann berichten.

Schönen Gruss
Hans-Peter
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17.10.2021, 08:40 Uhr
Swiss_Tankboy besucht im Moment nicht das Board.Swiss_Tankboy eine private Nachricht schreibenSwiss_Tankboy
Hallo Hans-Peter

Für einen zu tief entladenen Akku hilft auch ein altes Ladegerät welches noch keine Elektronik besitzt.

Zum Beispiel ein Robbe Lader 5, ich verwende meinen Lader 6+3.

Einfach den Akku mal einen Tag lang an 1/10 Ladestrom der Akkukapazität hängen.

Wichtig ist hier einfach alles mit alter Technik also ohne LCD Display und sonstigem Elektronik Schnick Schnack im Laderät.

Generel pflege ich meine Akkus einmal im Jahr durch eine Tiefenentladung mit dem Robbe POWER PEAK ENTLADER Robbe 1-8146 (reine Widerstand Technik auch ohne Elektronik Schnick Schnack), an welchen ich den Akku anschliesse bis die LED aus ist und von dort direkt an ein Ladegerät anschliesse und mit 1/10 Ladestrom wieder voll lade.

Bei über 50 Akkus ist das eine Beschäftigung für die Feiertage ende Jahr. ok ich habe mittlerweile mehrere Power Peak und Ladegeräte hierzu.

Bis heute habe ich meine Akkus so fast immer wieder auf annähernd volle Kapazität gebracht.
--
Gruss
Andreas

Mitglied der IG RC Panzer Schweiz
IG RC Panzer Schweiz Webseite
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17.10.2021, 15:37 Uhr
Radfahrer besucht im Moment nicht das Board.Radfahrer eine private Nachricht schreibenRadfahrer


Hallo Hans-Peter,
ich schließe mich Swiss Tankboy an. Ich halte eine langsame, kontrollierte Aufladung für einen leergenuckelten Akku für noch sinnvoller, als eine Schocktherapie in Form einer Starthilfeüberbrückung an einem geladenen Akku. Aber das ist sicher ein Stück weit Spökenkiekerei.
Was man auch nehmen kann, wenn man kein old-School-Lader mehr hat: Ein regelbares Netzteil. Einfach mit Spannung auf Nennspannung, Strombegrenzung auf 1/10 C und anstöpseln für eine Stunde vielleicht. Danach sollte der Akku so fit sein, dass er an einem Elektroniklader fertig geladen werden kann. Achtung: Da dabei keine Abschaltung erfolgt, darf man den Akku so nicht voll laden. Weil es gar kein Voll gibt, der Akku wird beladen, bis er kaputt geht, bei Lithium sogar gefährlich.
--
Isch ´abe ga´ keine Fahrrad!

Olaf (der Radfahrer)
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17.10.2021, 16:44 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hier noch ein paar Tipps für Akkus, die man z.B. auf Grund einer Sonderbauform / -Größe unbedingt wieder zum Leben erwecken will. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Blei, NiCd, NiMH und Lithium.

Blei: Diese Akkus sterben i.d.R. durch Sulfatierung, wenn sie zu lange nicht geladen werden. Hartes Sulfat legt sich als isolierender Belag auf die Platten. Der Akku bekommt einen unendlich hohen Innenwiderstand, läßt sich also nicht laden. Diesen Belag kann man mit sehr hohen Wechselspannungen (!) zum Abplatzen bringen. Das ist gefährlich und erfordert zudem einen Regeltrafo für Netzspannung und einen analogen Wechselstrommesser, ist also absolut nichts für Laien! Die Methode: solide Schutzbrille und -Kleidung tragen, Trafo samt Strommesser (ohne Gleichrichter etc.!) an den Akku anschließen, Strommesser beachten und den Trafo aufdrehen, bis der Wechselstrom zu fließen anfängt. Ich habe schon über 80 V für einen 12 V Akku benötigt; eine solche Spannung ist bereits lebensgefährlich. Dann SOFORT zurückdrehen, sonst kann der Akku platzen! Wenn das Sulfat abspringt, sinkt der Innenwiderstand sofort wieder und der Strom steigt bei der hohen Spannung schnell und gewaltig an! Das Ganze ist sozusagen die letzte verzweifelte Methode für Spezialisten, einen sulfatierten Bleiakku in Sondergröße wiederzubeleben, für den es keinen Ersatz zu kaufen gibt.

NiCd: diese Akkus sind extrem unempfindlich und die einzigen, die ohne Schaden auch absichtlich bis auf 0 V tiefentladen werden dürfen und gelegentlich auch sollen, um die Zellen anzugleichen. Danach sollte eine 12-stündigen Ladung miit I10 erfolgen, also dem Strom, der den vollen Akku in 10 Stunden entladen würde.

NiMH: diese Akkus dürfen nicht absichtlich tiefentladen werden. Passiert es dennoch, sollte man sie stur für 12 Stunden mit I10 laden und dann messen. Ist der Akku wieder am Leben, sollte er mit einem Automatiklader zunächst entladen und dann automatisch fertiggeladen werden.

Tiefentladene Lithiumakkus (LiFe, LiIon, LiPo) sind in aller Regel ein Fall für die Entsorgung. Gewaltsame Ladeversuche können zum sog. Thermal Runaway und in der Folge zum Abbrand des Akkus führen; notfalls mitsamt seiner Umgebung!


--
Viele Grüße

Gerhard

_________________________
Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6, Armortek-Japa 1:6, Spearhead Pz. IV 1:6
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