Thema: Playmobil RC-Spielzeugauto Reparatur |
[ - Antworten - ] |
29.11.2018, 20:43 Uhr
 Radfahrer

|
Hallo Spielkameraden,
hier habe ich mal einen Spezialauftrag in Sachen RC-Fahrzeuge auf dem Tisch. Mein Bruder bat mich, das Spielzeug-RC-Auto seines Sohnes zu überarbeiten. Hauptfehler war ein nicht ausreichender Trimweg der Lenkung, die Lenkwege reichten zwar, man konnte aber nicht mehr gradeaus fahren. Ferner gab es Knackgeräusche aus dem Antrieb.
Bestandsaufnahme:

Wir haben hier ein älteres Playmobil-RC-Fahrzeug aus den frühen 20ooer-Jahren. Es ist relativ hochwertige 27Mhz Technik von Sanwa verbaut, proportionale Lenkung und Antrieb, das Ding fährt sich ganz gut, lediglich bei hohen Geschwindigkeiten hat der Antrieb einen derartigen Nachlauf, dass man aktiv bremsen muss. Das schafft ein Kleinkind nicht, daher hat mein Bruder eine behelfsmäßige Drosselung über eine Pappkulisse an der Fernsteuerung eingebaut, das werde ich verbessern. Das Chassis ist modular aus Akkuträger, Vorderachsmodul, Empfängermodul und Antriebsmodul aufgebaut, so dass verschiedene Karossen mit dieser Plattform ausgestattet werden konnten.

Diagnose und Reparatur:
Das Öffnen der Lenkeinheit ergab positives. Es findet sich ein richtiges Miniservo sowie ein brutaler Servosaver. Die Korrektur des Gradeauslaufs erfolgte also konventionell über das Umstecken des Ruderhornes in alter Manier.

Mehr Sorgen machte der Antrieb. Das erste Befummeln ergab: Es gibt eine Differentialfunktion, hier spürte man aber Rauhigkeiten im Lauf. Zerlegt zeigt sich ein solider, hervorragend entstörter Motor. Die Zahnräder sind aus Nylon.

Es gibt eine Überlast-Sicherung in Form einer Ratsche, welche aber zu stramm ausgelegt ist und nicht wirken kann. Leider ist das Differential viel zu klein dimensioniert, zwei der drei Kegelräder zeigten Parodontose.

Hier hatte ich keine Chance auf Ersatz, ich habe die Räder so eingebaut, dass nie zwei defekte Bereiche gleichzeitig greifen, sondern immer mindestens zwei gesunde kämmen. Das alte Fett war nur wenig verhärtet, ich habe es aber komplett entfernt und durch frisches Silikonfett ersetzt.

Der Sender wurde auch geöffnet. Der Lenkhebel erschien mir etwas ruckelig, das Poti habe ich gereinigt. Ich habe zudem eine Plastikkulisse für den Gashebel gefertigt. Ein paar rasch gefertigte Aufkleber (ja wir Jungs haben in unserer Familie alle nordische Vornamen) peppen die Karosserie auf und kennzeichnen der Besitzer.
So schaut das gute Stück nach der Überarbeitung aus. Es sind doch einige Abende nötig gewesen, letztlich mehr Aufwand als gedacht. Ich hoffe, der Lütte hat noch einige Jahre Spaß daran. Und Ihr hattet Spaß am Bericht. Vielleicht hat ja auch der eine oder andere von Euch mal mit dem Gedanken gespielt auch so eine Plattform für Eigenbauten heran zu ziehen. Nun wisst Ihr Bescheid was drinne ist.
-- Isch ´abe ga´ keine Fahrrad!
Olaf (der Radfahrer)
|
|
|
|
|