Thema: Hilfe beim Knicken von Federstahl! |
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03.04.2018, 17:04 Uhr HARRY
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Moin moin!
Ich wollte mal in die Runde fragen,ob für mich einer Federstahldraht kalt oder warm knicken kann?
An beiden Enden sollte eine 90° Biegung angebracht werden mit einer Länge von 10 mm
Der Werkstoff ist Din 17223, 3mm stärke Rundmaterial
Die Länge der einzelnen 14 Drehstäbe wird nachher ca 16 cm sein!
Sollte auch nicht umsonst sein!
Mfg Harry
--
http://panzomanie.isthier.de
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von HARRY am 03.04.2018 17:10.
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03.04.2018, 17:38 Uhr halbkette
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Hallo Harry,
zum Stahl-Erscheinings-Bild solltest du folgendes Allgemeinwissen berücksichtigen:
Frei nach dem wahren Spruch: "Man kann im Leben nicht alles haben..." gilt auch für Stahl:
entweder "hart/federnd und gleichzeitig spröde/brüchig" -
oder aber "weich/zäh und damit ( ohne Bruchgefahr ) verformbar".
So ist nun mal Stahl, je nach Legierung mit anderen Stoffen.
Du kannst also keinen harten Federstahl "knicken" ohne ihn vorher "weich geglüht" zu haben - dann hast du ihn zwar "knickbar", aber er ist "kastriert" und nachgiebig geworden.
Willst du das so haben ? Dann kannst duGeld sparen und das auch leicht selbst erledigen...
Viel Erfolg. -- Gruß Hartmut
\\\\\\\\\\\\\\\" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile \\\\\\\\\\\\\\\"
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04.04.2018, 11:36 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Hallo Harry,
ich bin ja nicht so der Spezialist für Metall-Legierungen nach DIN ...
Als Praktiker habe ich aber die Erfahrung gemacht, das manche Federstähle durch das Weichglühen vor dem Biegen erst recht spröde werden können und dann beim Biegen brechen. Daher biege ich Federstähle kleiner 5mm immer im kalten Zustand. Ich binn dabei ziemlich rabiat. Ich spanne das kürzere Ende in den Schraubstock und biege das längere Ende dann mit der Hand in den gewünschten Winkel. Zur Not nehme ich dann auch einen Hammer und haue in unmittelbarer Nähe zur Biegestelle auf den Federstahl, um ihm noch eine kleinere Rundung zu verpassen.
Aber zu Eng sollte die Biegung auch nicht sein. Speziell bei Biegungen größer 60° sollte man da schon einen Biegeradius von ca. 2-3 mal dem Durchmesser das Stahldrahtes einkalkulieren.
... und mehr als 5° zurückbiegen ist nich ... dann wird das Gefüge im Federstahl zu instabil und der Federstahl bricht leicht.
Sowas kann man also selber machen, vorausgesetzt, man hat einen vernünftig montierten Schraubstock.
Gruß Robert
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 04.04.2018 11:41.
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04.04.2018, 12:17 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Man Harry,
wir machen hier "Modellbau", und keine "Raketenwissenschaft" ...
Spann den Stahldraht in der Schraubstock, bieg ihn über die Kannte und hau mit dem Hammer drauf.
Kann doch nicht so schwer sein, hängt ja schließlich nicht das Leben eines Astronauten dran
Opfere einfach mal ein paar Zentimeter vom Stahdraht ... Egal, obs klappt oder nicht, dann hast du auf jeden Fall eine Lebenserfahrung dazugewonnen.
Gruß Robert
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04.04.2018, 12:33 Uhr matze77
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Einfach mal probieren.
Gruß Matze
--
Im übrigen brauche ich kein Geld. Das Problem ist nur, dass andere immer soviel davon von mir haben wollen...
http://www.panzer-team.de
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von matze77 am 04.04.2018 12:33.
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04.04.2018, 12:42 Uhr scenic99
Bob der Baumeister
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... komm Harry, trau dich ...
Mut zur Lücke - mach es wie Robert gesagt hat ...
Ganz ehrlich ... das du das eh noch nicht vorher mal so getestet hast wundert mich doch sehr
Jetzt bieg schon endlich das Stück draht ... du wirst sehen es geht dir besser danach ... oder willst du warten bis dir hier jemand noch ne Anleitung schickt wie du und mit welcher Kraft es in den Schraubstock einspannen mußt und in welchem Winkel du dich dafür stellst damit du den bestmöglichen Kraftaufwand wirken lassen kannst.
... bitte nicht
Gruß
Dirk -- email@dirkkristen.de
http://www.dirkkristen.de
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04.04.2018, 16:41 Uhr halbkette
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Hallo Harry,
deinen Wunsch kann ich ja verstehen - wer wollte es nicht alles einfacher haben?.
Aber es ist hoffentlich jetzt bis zu dir durch gedrungen, dass es da einige Unabwägbarkeiten gibt, die das Vorhaben - so einfach "mal eben einen Federdraht biegen" - gerade bei Federstahl zum Scheitern verurteilen.
Nun gibt es zusätzlich auch noch eine ganze Palette von Federstahl-Qualitäten und unsereiner kann nur raten, was wir da gerade gekauft haben: "weichen oder ganz harten" Federstahl.
Weiterhin ist gerade das scharfkantige Biegen von Federstahl ( kalt ) kaum noch möglich, wenn der Durchmesser über 1mm steigt - und ich rede hier von den üblichen Modellbau-( Weich-) Qualitäten..
Und du willst jetzt unbedingt 3mm-Federstahl-Draht biegen und das auch noch scharfkantig ( "knicken" ).
...und niemand kennt die Stahl-Qualität...?
Das ist ohne Wärme nicht zu machen, wobei das Biegen natürlich im Warm-Zustand geschehen sollte.
Manche Federstähle sind dabei sehr empfindlich und brechen auch nach dem Abkühlen, wie Robert schon beschrieben hat.
Dazu kann ich auch nur raten, eine Menge Erfahrung selber zu sammeln, ( die wir alle kaum damit gemacht haben können ) oder "eine Menge Glück" beim Probieren zu haben.
Dieses große Risiko solltest du lieber selber eingehen - du kannst nur dabei gewinnen.
Viel Erfolg damit.
--
Gruß Hartmut
\\\\\\\\\\\\\\\" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile \\\\\\\\\\\\\\\"
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von halbkette am 04.04.2018 17:05.
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06.04.2018, 16:39 Uhr Einheitsdiesel
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... einfache Antwort: bei 1 mm Federstahldraht grad noch so, mit viel Glück, alles was dicker ist : definitv NEIN.
antwortende Grüße
Stephan -- 3.FschJgBtl 262 German Key Coy AMF /L 1988/89
http://rad-kettenwerkstatt.jimdo.com/
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