26.11.2016, 14:15 Uhr Oldchap
|
So, ein "Stromlaus-Vorkommen" wurde erkannt und ausgemerzt; jetzt klappt prinzipiell alles, was bislang verbaut wurde. Durch den Lichtleiter ist allerdings das MG ungewohnt dunkel; dafür entfällt die etwas klobige 3 mm- LED, die bei meinen bsiherigen MG-Eigenbauten sichtbar ist, wenn man sie nicht sehr tief reinschiebt.
Dann gings um die Frage der Antenne. Immerhin ist das ein Blechpanzer (= faradayscher Käfig), und meine Modelle sollen auch noch in 50 m und mehr Abstand einwandfrei fahren. Also muß die Antenne aus dem Blechkäfig raus; zumindest mit ihrer "aktiven" Länge von etwa 3,5 cm! Bei diesem Modell sind die Figuren fest ins Dach eingeschraubt, weil über Servos bedienbar. Also böte es sich an, die Antenne z.B. unter die Klamotten einer der Figuren zu stecken. Nur gefällt mir das nicht, weil man beim Abnehmen des Dachs die nicht ganz unempfindliche Koax-Antenne glatt abreißen könnte, wenn man mal nicht dran denkt. Außerdem bewegt sich die Kleidung beim Betätigen der Figuren etwas mit. Mit den Kabeln der Figurenservos ist das zwar theoretisch ähnlich, aber auch die will ich möglichst direkt unter dem Dach verkabeln und nur den Strom und den Impuls für den Pololu aus der Wanne zuführen. Vllt. klappt das sogar wieder mit einem "Automatik-Stecker" beim Dachauflegen wie beim Pöti mit der Oberwanne samt Turm. Bei der 2,4 - GHz-Koax-Antenne fällt sowas natürlich flach; die kann man nicht teilen.
Tjaaaaaaaaa; eigentlich wäre da noch der originale Antennenfuß. Der ist fest an der Rückwand dran und wäre prima nutzbar, wenn er innen durchgängig wäre. Isser aber nicht! Der schöne Weichgummifuß ist aufgebaut wie ein Schwinggummi und hat oben ein einvulkanisiertes Röhrchen und unten eine ebensolche Platte, in die eine Schraube fest eingesetzt ist. Alles vulkanisiert und nicht trenn- oder durchbohrbar. Bäh!
[url=http://abload.de/image.php?img=img_3708000xy0.jpg][/url]
Lange bin ich um das Ding rumgeschlichen, dann stand der Entschluß fest: die Antenne muß da durch; koste es, was es wolle! Zuerst hab ich versucht, das obere Messingröhrchen als Führung für einen dünnen Bohrer zu nehmen. Das ging gründlich schief: das Rohr wurde heiß, schmolz sich aus dem Gummi und drehte sich mit. Also habe ich es gleich ganz rausgezogen. Mit etwas mehr Durchstoßen des Gummis traf ich auf den Kopf der unteren Schraube, fühlte mit einer Nadel den Schlitz und versuchte die mit dem Schraubenzieher durch den Gummi hindurch zu drehen. Das ging aber nicht; sie saß bombenfest in dem Alu-Keil an der Rückwand. Der wiederum war mit einer Mutter befestigt; die zugehörige, beim Anziehen verbogene Schraube war verspachtelt. Nach dem Lösen der inneren Mutter schlug ich den zusätzlich verklebten Keil komplett von der Rückwand ab. Im Inneren fand sich eine Kontermutter für den Gummifuß und damit die Erklärung, waum sich die Schraube nicht hatte lösen lassen. Jetzt ging das zwar alles raus, aber der Gummi war zusätzlich noch mit dem Keil verklebt! Also schnitt ich ihn brutal ab. JETZT endlich war diese Baustelle soweit, daß ich meine Änderungen anbringen konnte.
Die erste Änderung betraf die unten in den Gummi einvulkanisierte Messingplatte, die ein Loch von nur 2 mm in der Mitte hatte. Da paßt zwar die Antenne durch, aber wenn man erstens ums Eck muß und zweitens nicht hingucken kann, wo man rumstochert, wird das Einfädeln ein elendes Geduldsspiel! Also mußte dieses Loch größer werden! Bohren ging natürlich wieder nicht, das hatte ja die obere Seite des Gummis schon gezeigt. Also mußte mal wieder die Zahnarzt-Turbine ran. Der Fräser da drin dreht mit 180.000 Touren, und das Loch war blitzschnell groß genug, ehe das Messing die geringste Chance hatte, warm zu werden oder der Gummi die Chance, sich zu verwinden!
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38478ufua4.jpg][/url]
Jetzt wurde noch das Loch im Keil dick aufgefräst, und dann konnte der Antennenfuß wieder angeklebt werden. Er hat viel Farbe verloren, aber das hat er in Natura beim Biegen der Antenne auch (wenn er da überhaupt bemalt war!). Hier der abgeänderte Keil mit dem wieder angeklebten Fuß samt den traurigen Resten seines ehemaligen Innenlebens:
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38480d8uir.jpg][/url]
So, jetzt noch ein stattliches Zugangsloch in die dicke Rückwand bohren, und der Fall sollte geklärt sein:
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38482srugh.jpg][/url]
Ganz zum Schluß habe ich mich dann doch noch entschlossen, auf die Federmöglichkeit des Fußes zu verzichten und ein festes, vorgekrümmtes Kunststoff-Führungsrohr einzukleben wie schon beim Jagdtiger. Damit kann ich bei Bedarf (z.B. Entfernen des Empfängers) die Antenne bequem rausziehen und vor allem später genauso bequem wieder einschieben, weil sie ja vom Rohr geführt wird! Auch diese Antenne sieht jetzt zwar wie "abgeschossen" aus, weil sie ja nicht mehr federt und ich feste hohe Antennen nicht mag. Das nehme ich aber gerne in Kauf:
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38485bfuct.jpg][/url]
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38486t1ubp.jpg][/url]
Letzte kleine Hürde war das Fixieren des Keils an der Rückwand während der Trockenzeit des 2K-Klebers, weil bei dieser Form normale Spannmittel abrutschen oder einseitig drücken. Dafür kam ein hochwertiger, saugnapfgestützter, hydraulischer 3D-Manipulator zum Einsatz (zu deutsch ein zweckentfremdetes Stativ für eine Meßuhr):
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38488b6ubh.jpg][/url]
[url=http://abload.de/image.php?img=img_38491i5ua6.jpg][/url]
Nu isser wieder dran, der Keil, und mit ein wenig farblicher Kosmetik sollte der Eingriff kaum noch auffallen. Die eigentliche Antenne darf später natürlich unsichtbar im Plastikröhrchen drin bleiben.........
[url=http://abload.de/image.php?img=img_384921oumw.jpg][/url]
[url=http://abload.de/image.php?img=img_384975euqk.jpg][/url]
Ob man sich bei einer so einfachen Sache wirklich diesen Aufwand machen muß? Keine Ahnung; aber in meinen Augen hat es sich gelohnt; vor allem weil es (funk-) technisch und hantierungsmäßig eine saubere Lösung ist!
-- Viele Grüße
Gerhard
_________________________
Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6, Armortek-Japa 1:6
|
|
|
|
|