11.04.2017, 01:32 Uhr Oldchap
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Hallo zusammen,
sodele, der erste Einsatz der Katze liegt hinter ihr, und er war enttäuschend!
Gestern war ich damit in Stammheim. Alles stand irgendwie unter einem Unstern. Vorher hatte mir die Gesundheit 3 Wochen lang einen Streich gespielt; am WE wars dann soweit gut. Am Freitag mußte ich dann feststellen, daß meine "üblichen Verdächtigen" alle nicht kommen würden! Egal; am Samstag wurde der Panzer problemfrei verladen. Die Kette hatte ja die kurzen Probefahrten vor dem Haus gut überstanden, auch wenn sie vorher auf dem Bock noch ein wenig rauh gelaufen war.
Am Sonntag war bestes Wetter, aber die Anfahrt war von einer AB-Vollsperrung mit weitreichenden Folgen überschattet. Ich lernte ganz neue Waldsträßchen kennen!
Mittags war ich endlich in Stammheim. Das Ausladen war auch kein Thema. Ein paar bekannte Kollegen waren natürlich auch da. Der Japa drehte in der Wiese ein paar Achten, dann sah ich, wie die Ketten unten aus den Laufrollen liefen! Ein genauer Blick ergab, daß sie auch aus den Leiträdern gelaufen waren! So hatte ich mir das nicht vorgestellt, noch dazu bei diesem Laufwerk mit seinen schön eng überlappenden Rollen, die der Kette eigentlich eine maximale Führung geben! Die Ketten waren normal, fast schon einen Hauch straff gespannt. Mehr macht keinen Sinn, weil die schweren Stahlketten eher die vorderste und die hinterste Laufrolle in den Federn heben, bevor sie oben recht weit frei hängen!
Alle Stahlkettenmodelle haben ein kleines Prinzipproblem: diese Ketten haben "zuviel Grip" in der Kurve, wenn der Untergrund (wie hier das Gras) ein Festkrallen zuläßt. Das Modell dreht sicht dann sozusagen aus der am Boden liegenden Kette raus, indem das Laufwerk die Rollen aus den Federn hebt und über die Führungszähne springen läßt. Sind erst die Laufrollen außer Tritt, läuft die Kette auch vom Leitrad ab. Das Ganze ist, wie gesagt, stark vom Untergrund abhängig. Hartbelag ist problemlos, Erde auch, Sand weiß ich noch nicht, aber in den Grasboden dringen die kleinen Stollen der Kette ein und verhindern praktisch jede Seitenbewegung!
Also lud ich den Panzer wieder ein; d.h. ich wollte es. Bei diesem Wollen bliebs dann aber auch! Der Panzer blieb mitten auf der Rampe hängen und wollte weder vor noch zurück! Mit Mühe und allerlei Tricks brachte ich ihn wieder auf den Boden zurück und demontierte die Ketten. Dabei stellte sich ein U-förmig umgebogener Führungszahn als Ursache heraus, der jetzt halb so hoch und dafür doppelt so dick war. Dafür ist natürlich kein Platz im Laufwerk. Das Treibrad hob das Kettenglied hoch, wo es sofort an der Wanne hängenblieb! Einer meiner Vorbesitzer hatte es schick gefunden, einen Kotflügel als Gefechtsschaden wegzulassen. An sich nicht verwerflich, ist das bei diesem Modell aber ein KO-Kriterium für den Fahrbetrieb: hebt sich die Kette bei Rückwärtsfahrt am Treibrad auch nur um 5 mm (Stein, Gras usw.), läuft das Glied mit den Greifstollen gegen die Kante und blockiert. Ist der Kotflügel dran, quetscht sich das Glied i.d.R. noch durch, weil es ja schon vorher nach unten gepreßt wird.
Nur: warum wollte die Kette denn dauernd hoch? Und was hatte wohl den Zahn so verbogen? Den hatte ich übrigens mühselig wieder halbwegs grade biegen können, ohne daß er brach! Die Ursache zeigte sich erst daheim, nach mühevollem Ausladen der Katze (6 Versuche!) und der Überführung in den Keller (noch 3 Anläufe!). Das Panther-Laufwerk hat schon beim Original enge Toleranzen, die Armortek vermutlich wie immer "scale" umgesetzt hat. Vincents Kette ist aber beim Außenmaß der Führungszähne im Schnitt 1,3 mm breiter als die AT-Kette; zudem stehen manche (eigentlich die meisten) Zähne etwas schräg nach außen. Dies kann beim geringsten zusätzlichen Anlaß dazu führen, daß ein solcher Zahn auf dem Treibrad aufläuft (die Kratzspuren innen sieht man sehr deutlich!) und sich dann "faltet"!
Hier der wieder aufgefaltete Zahn. Ein Wunder, daß der die doppelte Biegeaktion überstanden hat!
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Das "übel mitgenommene" Treibrad:
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Die Ursache, hier an einem neuen Rad: die Zähne klemmen von innen:
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Mit der Zange werden sie nach innen gebogen
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und das Ergebnis mit dem Rad kontrolliert
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Hier sieht man die schräg stehenden Zähne
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und hier die Kette, noch vor der Korrektur
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Ein großer Vorteil beim Handling ist der "Wagenheber-Bock"
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Hier sieht man die erwähnte Kante. Hängen die Stollen erst da dran, gibt es kein "Zurück" mehr!
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Viele Grüße
Gerhard
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Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6, Armortek-Japa 1:6
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