Thema: Lenkgetriebe Leopard |
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31.07.2014, 10:12 Uhr
 HB92
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Hallo,
ich hab da mal eine Frage an euch, kann mir jemand erklären wie bei den Leopard1 und Leopard2 die Kurvenfahrt über nur einen Motor umgesetzt wird?
Mir ist die Funktionsweise des Überlagerungsgetriebes bekannt, nur verstehe ich nicht wie es möglich ist, dass diese Panzer stufenlos lenken können, ohne dabei Einschränkungen bei der Geschwindigkeit zu haben. Besitzen die Panzer eine Art Variomatik, die die Verbindung zwischen Fahr-und Lenkgetriebe schafft oder wie wird das gelöst?
Ich hoffe ihr könnt mir da helfen.
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31.07.2014, 13:39 Uhr
 halbkette

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Hallo Hanno,
da du beschwörst, die Funktionsweise eines Überlagerungs-Lenk-Getriebes ( kurz Ü-Getriebe ) zu kennen, verstehe ich nicht ganz, was denn jetzt noch unklar sein soll ?
Deiner Anfrage nach zu urteilen ist es wohl eher so, dass du diese komplexe Funktion vielleicht doch nicht so ganz verstanden hast - jedenfalls nicht ganz bis zu Ende ?
Nun, egal, ich will nicht darauf herumreiten, sondern dir nur helfen. Also - nix für ungut - ich muß natürlich wissen, wo genau ich ansetzen sollte.
Ich werde demnach bei der Erklärung bekanntes Wissen teilweise mit einfließen lassen.
Wir betrachten jetzt einmal das Prinzip - also ganz allgemein:
1. Der Fahrt-Motor dreht beide Planetengetriebe ( das können auch Differenziale sein ) am Lenkgetriebe-Ausgang in gleicher Richtung.
2. Während der "Geradeaus-Fahrt" bleibt der Lenkmotor dabei stehen und hält damit z.B. die Planeten-Gehäuse fest.
3. Wenn jetzt gelenkt werden soll, dreht der Lenkmotor in eine festgelegte Drehrichtung und bewegt dabei z.B. die Hohlräder im Gehäuse der Planeten - aber "gegensinnig".
Das heißt im Detail:
Dabei wird - je nach Drehzahl beider Motoren - auf das eine Planetengetriebe eine Zusatzdrehzahl am Ausgang "addiert" und die gleiche(!) Zusatz-Drehzahl wird ( über die gegensinnigen Getrieberäder-Verbindung ) beim zweiten Planetengetriebe-Ausgang "subtrahiert" - also abgezogen, natürlich jeweils von der Drehzahl des Fahrmotors.
Damit muß die eine Kette etwas schneller laufen und zwangsläufig die andere Kette um den gleiche Betrag langsamer. Das hat im Mittelpunkt des Fahrzeugs den Effekt, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit sich nicht ändert.
Ein andere Effekt ist - vorteilig oder nachteilig zu sehen - wenn man "Gas gibt", verändert sich das Verhältnis der Drehzahldifferenzen und damit verändert sich zwangsläufig auch der gefahrene Kurvenradius.
Auf diesen Umstand kann der Fahrer sich aber einstellen.
Mehr möchte ich in aller Kürze jetzt dazu nicht sagen - es sei denn, du hast noch weitere Fragen oder ich habe damit deine Frage nicht beantwortet.
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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31.07.2014, 14:21 Uhr
 HB92
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Danke Hartmut fur deine schnelle Antwort.
Soweit hatte ich das Überlagerungsgetriebe bereits verstanden.
Ich war in meiner Frage ein wenig ungenau.
Du schreibst ja jetzt über einen zweiten Motor, der speziell das Lenken ermöglicht,
Ein Leopard hat aber doch nur einen Antriebsmotor, der beide Aufgaben erfüllen muss, oder?
Und genau da liegt bei mir die Schwierigkeit:
Wie ist es möglich mit nur einem Motor sowohl die Geradeaus Fahrt, als auch die Kurvenfahrt umzusetzen, also was liegt zwischen dem Motor und dem Überlagerungsgetriebe noch, was dies ermöglicht?
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Beitrag 2 mal editiert. Zuletzt editiert von HB92 am 31.07.2014 14:34. |
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31.07.2014, 15:47 Uhr
 chrisch

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Stell Dir einfach vor, der Motor habe zwei Abgangswellen. Eine geht an das Schaltgetriebe, die zweite
bringt die Umdrehungen für die Kurven.
-- MfG Chrisch
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31.07.2014, 16:02 Uhr
 HB92
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Also ist die Drehzahl des Lenkgetriebes linear zu der des Motors,
heißt, wenn ich auf der Straße um eine Kurve fahre, muss ich vorher den Motor auf die richtige Drehzahl bringen, damit der Radius passt und ich nicht im Gegenverkehr lande?
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31.07.2014, 16:41 Uhr
 chrisch

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Ich denke mal das dort auch eine Übersetzung und Kupplung werkelt.
Die Leo's haben ein hydr. Wandlergetriebe, wie das genau Aussieht und
Abläuft kann ich nicht sagen, da habe ich auch keine Info zu.
Die Lenkung beim Leo ist nicht Stufenlos, es gibt zwei Lenkradien. Der erste
ist ein kleiner Radius, der zwote ein großer Radius. Erhöhe ich die Geschwindigkeit,
erhöht sich auch der Radius, nehme ich Gas weg, wird der Radius kleiner. Das
passiert in beiden Stufen und auch Vorwärts/Rückwärts. Das Drehen auf der
Hochachse wird über den Wählhebel für Vorwärts/Rückwärts extra angewählt.
Du mußt also nicht die Motordrehzahl anpassen, kannst sie aber zusätzlich
nutzen.
--
MfG Chrisch
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von chrisch am 31.07.2014 16:44. |
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31.07.2014, 17:16 Uhr
 Oldchap

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Ich kenne den Leo ( I ) nur aus einer eintägigen Probefahrt, bin aber viel M47 und M48 gefahren.
Die Lenkgetriebe haben oft mehr als einen Radius (2- oder 3-Radien-Getriebe) und außerdem oft noch Wandler-Kupplungen, die vom Lenkrad beeinflußt werden. Das Lenkrad "schaltet" also sozusagen die Radien durch. Abgesehen von dieser Einrichtung gibt es übers LÜG tatsächlich ein festes Drehzahl-zu-Kurvenradius-Verhältnis je Gang und je Radienschaltung.
Im Modell haben wir das einfacher; da könnten wir z.B. einen E-Motor für die Lenkung nutzen, der völlig unabhängig vom Fahrmotor regelbar ist. Weil im Modell aber auch gleich 2 elektrische Fahrmotoren nutzbar sind (einer je Kette), ist das LÜG hier überflüssig und kann durch einen Kreuzmischer vollständig ersetzt werden, wenn, ja WENN Getriebe und Regler so aufeinander abgestimmt sind, daß beide Motoren auch unter wechselnder Last stufenlos geregelt werden können. Das Zauberwort hierzu heißt Flyback.
--
Viele Grüße
Gerhard
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Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Oldchap am 31.07.2014 17:16. |
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31.07.2014, 18:18 Uhr
 halbkette

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Hallo Hanno ( ist der Name richtig ? ),
jetzt verstehe ich dein Gedankenproblem.
Bleiben wir eben mal bei den Modell-Antrieben:
Du sprichst vom Leo 1- Modell und ich habe das Leo 2-Modell mit Ü-Getriebe erklärt.
Da ich selbst keine Tamiya-Modelle besitze, muß ich hier mal nach dem Hörensagen gehen
Es gab dort zu Anfang - vor Jahren - Modell-Panzerantriebe "mit nur einem Motor" - so wie du es beschrieben hast. ( Danach erst kamen die zwei Motoren/Getriebe, für jede Kette eins.)
Das Prinzip mit einem Motor funktionierte nur, weil es für jeden Kettenantrieb eine Reibkupplung gab, die beim Lenken die jeweils innere Kette mehr oder weniger auskuppelte.
Dabei kann natürlich die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit nicht mehr gehalten werden und von präziser Lenkung reden wir dabei auch noch nicht. .
Die ersten echten Panzer-/Raupensteuerungen funktionierten auch auf diese Weise - verbessert in der Wirksamkeit nur durch zusätzliche Lenkbremsen. Alles, was zwischen dem und dem Ü-Getriebe entwickelt wurde, waren nur schrittweise Verbesserungen in Richtung auf mehr Komfort und schließlich brachte das Ü-getriebe einen Lenkkomfort wie beim Radfahrzeug.
Beim echten Leo wird dabei ein hydraulischer Neben-Abtrieb vom Motor genutzt, um die Lenkdrehzahlen zu verändern....
--
Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von halbkette am 31.07.2014 18:23. |
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31.07.2014, 19:52 Uhr
 HB92
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Das heißt, dass auch das Lenkgetriebe des M47/48 noch ein eigenes automatisches Schalt-und Wendegetriebe hat, welches über das Lenkrad gesteuert wird?
Was meinst du genau mit hydraulische Nebenabtrieb?
Meinst du damit einen Hydraulikmotor, der das Lenkgetriebe antreibt, bzw. den Motor unterstüzt?
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31.07.2014, 21:00 Uhr
 MechMac
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quote: Original von Oldchap:
Im Modell haben wir das einfacher; da könnten wir z.B. einen E-Motor für die Lenkung nutzen, der völlig unabhängig vom Fahrmotor regelbar ist. Weil im Modell aber auch gleich 2 elektrische Fahrmotoren nutzbar sind (einer je Kette), ist das LÜG hier überflüssig und kann durch einen Kreuzmischer vollständig ersetzt werden, wenn, ja WENN Getriebe und Regler so aufeinander abgestimmt sind, daß beide Motoren auch unter wechselnder Last stufenlos geregelt werden können. Das Zauberwort hierzu heißt Flyback.
Also ich finde nicht das es überflüssig ist. Hatte in meinem Panzer auch vorher je Seite einen Motor. Jetzt, durch das Überlagerungsgetriebe, ist ein wesentlich präziseres Fahren möglich. Allein schon, weil die Lenkeinmischung mit steigender Geschwindigkeit abnimmt. Somit ist auch bei schneller Fahrt ein präzises Lenken möglich.
Bei Variante 1 nimmt die feinfühlige Steuerung mit steigender erreichbarer Endgeschwindigkeit ab.
Und hier meine ich das Setup beim konstruieren der beiden Getriebe. Sprich: Die Übersetzung.
Außerdem wäre ein mehrgang-Getriebe zwischen dem Überlagerungsgetriebe und dem Motor möglich. Bei der anderen Variante dürfte es recht schwer werden, beide Motoren synchron zu schalten.
Alles in allem würde ich nicht wieder wechseln wollen, aber der Aufwand für ein solches Getriebe ist schon enorm.
Ich kann es niemandem verdenken, die erste Variante zu nutzen.
Gruß, Andreas
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31.07.2014, 21:20 Uhr
 wolfheni
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hallo an alle fan´s des ülg,
um es kurz zu machen, das lenkgetriebe des leo 2 wird hydraulisch angetrieben. und zwar mit einer
axialen verstellpumpe, wobei die verstellung auf mechan. wege direkt durch das lenkrad des fahrers
bewirkt wird.
das hat gleich zwei vorteile :
1. ein größerer lenkeinschlag erhöht die förderleistung der pumpe und damit die drehzahl des hydr. lenkmotors.
2. bei mittelstellung fördert die pumpe nicht und der lenkmotor ist blockiert durch gleichdruck im geschlossenen ölkreislauf.
3. erfolgt eine einfache umkehr des förderstromes wenn ich aus der mittelstellung nach rechts oder nach links drehe. diese funktion ist besonders effektiv, da ja ein verbrennungsmotor in der regel nicht umgesteuert werden kann. .... es sei den man fährt einen lanz bulldog, da bekommen die richtigen experten es hin bei laufendem motor die drehrichtung zu nändern
was ist ein hydraulischer nebenantrieb......, eben ein hydraulischer kreis bestehend aus pumpe und direkt
gekoppeltem motor mechanisch angetrieben vom hauptantrieb, dem verbrennungsmotor.
alles klar???
gruß wolfgang
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31.07.2014, 22:20 Uhr
 Einheitsdiesel

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?
...geht es jetzt eigentlich immer noch um ein Modell oder sind wir jetzt endgültig bei Modellbau in 1:1 angelangt ?
Ich versteh´s jetzt grad nimmer ganz ......
verwirrte Grüße
Stephan -- Suum cuique
3./262 German KeyCoy AMF ´88/´89
Der Fallschirmjäger, die natürliche Antwort auf das Gesetz des Durchschnitts!
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31.07.2014, 22:47 Uhr
 wolfheni
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hallo stefan,
doch, ....immer noch!
baue das leo-getriebe in 1:10.
gruß wolfgang -- nichts ist unmöglich oder es staunt der fachmann und der laie wundert sich
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31.07.2014, 23:04 Uhr
 chrisch

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Öhm, die Frage war eindeutig "kann mir jemand erklären wie bei den Leopard1 und Leopard2 die Kurvenfahrt über nur einen Motor umgesetzt wird?"
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MfG Chrisch
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von chrisch am 01.08.2014 02:08. |
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