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      Die Köti-Stahlkette in 1:6
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Thema: Die Köti-Stahlkette in 1:6

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Seiten: [1] 
08.08.2013, 01:40 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hallo zusammen,

gelegentlich sieht man hier ja mal Eigenbau- bzw. Kleinserien-Ketten in größeren Maßstäben; selten auch mal in Stahl. Diese Kleinodien sind i.d.R. ein Augenschmaus, haben aber auch ihren Preis. Durch einen Zufall kam ich mal an solche Ketten für meinen 1:6-Königstiger "Pöti". Es ist die späte Stahlkette Kgs 73/800/152 für das 18-zähnige Treibrad. Zu der will ich mal ein paar Worte verlieren, denn ich denke, sie hat eine gewisse Aufmerksamkeit verdient! Initiiert und herstellen lassen hat sie übrigens ein ausgesprochener Panzerfreak, der mit seiner Armortek-Kötikette unzufrieden war und den wahrlich hohen Kostenaufwand nicht gescheut hat.

Der Kettensatz aus gutem Gußstahl (GS16MnCr5; besser als beim Original!) wurde vom Werk in 2 Kartons verpackt, einmal die linken und einmal die rechten Glieder. Die Glieder sind im Wachsausschmelzverfahren hergestellt, das ein hervorragendes Ergebnis liefert, wenn die Formen genau genug sind, und offenbar sind sie das hier! Als "Schmankerl" sind auch die Augbolzenlöcher gleich mit eingegossen, sodaß sie nicht nachträglich gebohrt werden müssen. Diese Tieflochbohrung wäre bei solchen Gliedern auch nicht ganz leicht! Die Verbindungsbolzen sind aus Hartbronze 4 mm (unbearbeitete Stäbe).




Die Löcher können aber Reste des Gußsands enthalten und sollten überprüft und ggf. nachgebohrt werden (Tieflochbohrer 4,1 mm). Hier ist der schäbigste Bohrer gut genug, weil er vom Sand sowieso nicht besser wird und weil das eigentliche Loch ja fertig ist. Das geht am einfachsten bei eingespanntem Glied (Schraubstock) mit einem Akkubohrschrauber. Bei ganz wenigen Glieder habe ich wirklich bohren müssen, da ein wenig Stahl in ein Loch gelaufen war.

Der Hersteller empfiehlt, die beiliegenden Hartbronzestäbe nach dem Anbringen an beiden Enden zu stauchen, um sie zu verklemmen. Das gefiel mir überhaupt nicht, also habe ich das eine Ende erst mal breit gequetscht:




Danach habe ich dort eine Messingscheibe aufgefädelt, sie in einem senkrechten Rohr von der Schwerkraft selbsttätig ausrichten lassen und verlötet:







Damit ist das eine Ende fertig, und man kann jetzt den Bolzen auf das richtige Maß ablängen. Was das "richtige" Maß ist, bestimmt das geplante weitere Vorgehen: beim ersten Versuch habe ich die Lötseite für außen vorgesehen und innen ein Gewinde für eine M4-Stopmutter aufgeschnitten. Das war suboptimal, denn ich mußte mir ein Spezialwerkzeug anfertigen, mit dem ich den Bolzen im Glied klemmen konnte, damit sich die Mutter anziehen ließ:




Beim 2. Versuch habe ich den Bolzen umgedreht und außen ein Querloch mit 1,2 mm Dicke mittig eingebohrt. Dort wird ein 1 mm - Splint befestigt. Als Führung und Bohrhilfe dient ein eingespanntes Kettenglied. Keine Sorge dabei, das hält viel aus! Wichtig ist es, den Bohrer sehr kurz zu spannen; nur dann kommt man ohne Ankörnen aus:




(wird fortgesetzt)
--
Viele Grüße

Gerhard

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Tamiya-Leo 1:16, Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6
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08.08.2013, 13:37 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Und es geht weiter, wie angedroht:

nach dem Versäubern der div. Grate (Querbohrung, Trennkante usw.) kann die Kette zusammengesteckt werden. Hat man die Glieder gut vorbereitet, geht das bequem von Hand. Sollte wirklich mal ein Bolzen leicht klemmen, hilft das Hämmerchen. Durch die Selbstschmier-Eigenschaften der Bronze auf Stahl läuft sich auch eine anfangs etwas schwergängige Verbindung schnell ein (wozu haben wir einen Panzer?).

Spätestens jetzt kann bzw. muß man wählen, ob man auch das vorbildgetreue Seitenspiel der Kette ("treppenförmiges" Verschieben) beibehalten oder verringern will. Das hängt von den Toleranzen des Laufwerks ab. Beim Bigtanks-Köti haben z.B. die Laufrollen für die Führungszähne sowieso recht viel Spiel; da wäre eine solche Verringerung des Verschiebespiels der Kettenglieder völlig nutzlos! Bei NH ist dagegen die vorbildgetreue Breite der Nut für die Führungszähne eingehalten und die Zähne laufen fast spielfrei. Das ist hier leider ein technischer Nachteil, weil die "verschobene" Kette, speziell wenn sie locker gespannt ist, zum Auflaufen auf die Laufrollen neigt! Auf dem Treibrad würde sie auch sofort auflaufen, wären da nicht die Zähne dem Original entsprechend seitlich angeschrägt. Genau diesen Nachteil könnte / dürfte es übrigens auch beim Original gegeben haben, wo ja bekanntlich auch die Kette trotz der schrägen Zähne gerne mal aufs Treibrad auflief, speziell in Rückwärts-Kurven! Schon bemerkenswert, wie sich die Effekte wiederholen, wenn man sich genau ans Vorbild hält! :!:

Die Verringerung des Spiels ist von der Theorie her ganz einfach, weil man das mit 2 Beilagscheiben an unauffälliger Stelle erledigen kann. In der Praxis stellte sich leider heraus, daß das Einfädeln dieser knapp 400 Beilagscheiben eine toplästige Angelegenheit ist, weil die Mistdinger immer wieder verrutschen wollen :shock: . Hier noch mal (eingekreist) die 2 Scheiben aus meinem Versuchs-Kettenstück.




Wenn das erledigt ist (oder unterbleiben kann), ist die nächste "lustige" Arbeit das Einfädeln der Splinte. Wenn vorher sauber gebohrt wurde, passen die aber spielfrei (also super-knapp) über die außeren Beilagscheiben durch die Bolzen. Gut, ein wenig mehr Spiel ist hier technisch kein Schaden, aber es sieht halt nicht ganz so professionell aus.... :) .

Apropos Scheiben: ich habe lange überlegt, ob ich hier Messing oder Stahl nehmen soll. Beides hat was für und gegen sich. Optisch läge wohl Stahl vorne, technisch eher Messing. Weil die "Achse" aber bronzefarben und der Splint glanzvernickelt ist, kommt es auf die Messingscheibe auch nicht mehr an, finde ich.

Hier die fast fertige Kette. Die Splinte müssen nur noch abgelängt und umgebogen werden. Dieser schnucklige Kettenring (88 Stück für den Pöti; 90 passen nicht drauf) wiegt übrigens satte 14,08 kg!





..... und im Detail:




--
Viele Grüße

Gerhard

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Tamiya-Leo 1:16, Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6
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08.08.2013, 14:21 Uhr
halbkette besucht im Moment nicht das Board.halbkette eine private Nachricht schreibenhalbkette


Hallo Gerhard,

solch eine Kette ist zweifellos ein fantastischer Anblick. :D

Deine "Bolzen-Methode" gefällt mir - das wird wohl halten.

Viel Erfolg mit dem Prachtstück.

P.S.:
Unklar ist mir allerdings, warum der "Panzerfreak" die Kette nicht behalten hat, nachdem er so sehr viel investierte? Hatte er vielleicht gar kein Fahrzeug dazu?
--
Gruß Hartmut

" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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08.08.2013, 17:36 Uhr
Vossi3 besucht im Moment nicht das Board.Vossi3 eine private Nachricht schreibenVossi3


Hallo Gerhard,

ich hatte es damals bei meiner Tigerkette in 1:10 auf die gleiche Weise realisiert. Daher kann ich Die Fummelei nachvollziehen.

Hier mal ein Kettenstück meiner Tigerkette.




Gruß

Jan
--
Don´t feed the trolls!
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09.08.2013, 01:16 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hallo Jan,

ja, sieht sehr gut aus, und die Fummelei dürfte bei 1:10 eher noch größer sein! Dein Bild erspart mir gleich ein eigenes mit umgebogenen Splinten; das sähe doch recht ähnlich aus. :D

Übrigens: ein Satz dieser Köti-Stahlkette in 1:6 wäre noch zu haben, soweit ich weiß. Vllt. hat ja jemand Interesse an einem Eigenbau mit dieser Kette bzw. an einem Umbau eines vorhandenen Fahrzeugs. In diesem Fall bitte ich um eine PN.
--
Viele Grüße

Gerhard

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Tamiya-Leo 1:16, Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6
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26.05.2022, 18:19 Uhr
Bjoern1970 besucht im Moment nicht das Board.Bjoern1970 eine private Nachricht schreibenBjoern1970
Hi Oldchap und Gruß an alle Leser.

Ich suche schon lange 1:6er Ketten, Kettenräder und Laufrollen für den Eigenbau einer 1:6er Ripsaw und Mini Ripsaw.
Links der Original Fahrzeuge setze ich zu unterst.
Kette und Zubehör aus Metall fände ich MEEEEEGA, Plaste zur Not wenn's anders nicht ginge. 1:6 ist der Wunsch.
Wer kann mir Links zu den Teilen in 1:6 nennen?

Vielen Dank im Voraus
Gruß Björn

und bleibt alle sammt gesund !!

Mini RIPSAW:
https://www.youtube.com/watch?v=XKgi2g-uUBI


RIPSAW:
https://www.youtube.com/watch?v=H4ibhUBW-Lc
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26.05.2022, 23:57 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hallo Björn,

nur um den Aufwand für die Kleinserienfertigung mal ins rechte Licht zu stellen:

Der Erbauer der Köti-Kette hat damals die Stahlgußformen in seiner Firma herstellen lassen und den Aufwand dazu auf 4.500 € beziffert. Die Kettenglieder selbst hat er aus Kostengründen auf dem Balkan fertigen lassen. Dadurch beliefen sich die Kosten auf "nur" 25.000 € für die gewünschten 10 Kettensätze (= 2.000 Glieder); eine kleinere Bestellung wäre aus der Sicht der Gießerei unrentabel gewesen.

Das Ganze ist über 10 Jahre her; ein Nachguß von weiteren 10 Sätzen würde heute trotz vorhandener Formen auf mehr als 35.000 € kommen. Das hat noch niemand ins Auge gefaßt.

Ganz ohne Formen kommt man aus, wenn man die Glieder zeichnet und 3D - drucken läßt. Das geht auch in Stahl und nennt sich dann Strahlschmelzverfahen. Ich kenne bislang nur eine Anfrage nach solchen Ketten in 1:6, die mit einem Angebot von 300 € beantwortet wurden.......... aber leider war das der Preis für EIN Kettenglied! Die angefragte Kette mit 200 Gliedern wäre also auf 60.000 € gekommen.

Aber auch in unserer Zeit gibt es manchmal noch wahre Schnäppchen wie z.B. die 1:6 - Pantherkette in Stahl aus China für ca. 1.600 € pro Satz. Die wäre zumindest dann ein Schnäppchen gewesen, wenn sie ans Modell gepaßt hätte.......
--
Viele Grüße

Gerhard

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Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6, Armortek-Japa 1:6, Spearhead Pz. IV 1:6
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27.05.2022, 21:11 Uhr
Bjoern1970 besucht im Moment nicht das Board.Bjoern1970 eine private Nachricht schreibenBjoern1970
Puuuu Oldchap, hab grad SCHNAPPatmung und schwindel.
Danke für Deine Antwort.

Das hätte ich nie gedacht nachdem ich schon viele Metallketten zu ganz guten Preisen für 1:16 sah im Netz.

Schaaaade, Echt, ich dachte das es sie genauso "günstig" irgendwo in 1:6 gibt und ich nur bisher die richtige Adresse nicht fand.

Das sind wirklich extrem üble Preise.
BITTE nicht falsch verstehen.
Jeder der arbeitet soll auch dafür bezahlt werden und ich bin selber ein Feind der Geiz ist Geil Scheiße.
Aaaaber das sind Hausnummern da wird mir leicht übel.

Das heißt das ich, wie ich es schonmal im Hinterkopf habe, mir besser eine kleine Discounter Bandsäge zulegen, dann während dem Tv Progamm viele, viele Teile sägen und mal in einer Schablone zu löten anfangen.
Wird BESTIMMT nicht so SUPER GEIL ausschaun wie die Euren, aber eher bezahlbar und eventuell auch gut brauchbar für meine Vorhaben. Es sollen ja keine Scale Modelle werden sollen nur Funktionabel und so ähnlich wie mir möglich.

!!!! Und mal Hut ab vor allem was Ihr hier so zeigt !!!!

Gruß Björn
und bleibt alle gesund
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27.05.2022, 23:05 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hallo Björn,

man kann aber gerade die modernen Panzerketten, etwa nach Art des Leo, mit relativ wenig Kosten anfertigen (lassen), wenn man Abstriche an die Originaltreue in Kauf nimmt. Ein Kettenglied nach Leo-Art läßt sich z.B. mit 2 gedruckten oder sogar aus Kunststoff-Stangenmaterial gesägten Klötzchen fertigen, die mit 2 Stahlbolzen verbunden werden. Die wiederum kann man mit gelaserten Stahl-Endverbindern und einem ebensolchen Mittelverbinder mit Führungszahn zusammenhalten. Mit einiger Eigen-Initiative kann man so für 500 bis 1.000 € zu einer passablen und haltbaren Kette in 1:6 kommen.
--
Viele Grüße

Gerhard

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27.05.2022, 23:28 Uhr
Bjoern1970 besucht im Moment nicht das Board.Bjoern1970 eine private Nachricht schreibenBjoern1970
Danke Dir Gerhard
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