15.11.2012, 20:51 Uhr Horschemo
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Hallo, bin soweit fertig mit allem, denke ich mal…
Ich mach mal alles der Reihe nach.
Wie gesagt, es ist halt nur für den Hobbybereich gedacht, nicht für Hunderte von Quadratmetern oder Teile von der Größe eines Autos.
Da werden mit ganz anderen Maschinen gearbeitet, mit viel Höheren Drücken.
Was man braucht, was es Kostet:
Einen Kompressor natürlich, am besten einen mit Wasserabscheider, das Schleifmittel verträgt absolut kein Wasser, es ist so fein es Verklumpt sofort, und die Düse ist zu, 0,5er Bohrung halt.
Meiner ist heute abgeraucht, also schnell einen neuen besorgt..
Einen Staubsauger, bitte nicht den von der Holden Gattin, der Staub hat auch eine Schleifwirkung, der Zerstört auf längere Sicht den Beutel.
Ich habe heut ein wenig geschaut wie viel aus der Box entweicht, wenn sie gut dicht ist, kaum was.
Aber wenn ohne Staubsauger, bitte mit Schutzmaske.
Der Air Eraser, so zwischen 30 und 80 Euro je nach Marke.
Klarsicht Kunststoffbox, 55l ist meine, je nach Größe der Teile die man bearbeiten will geht auch eine größere, Kosten um die 15 Euro.
Acrylglas 2mm, geht auch ein anderer Klarsicht Kunststoff, 500x250, 5 Euro rund.
Tesa Hohlprofilgummidichtung für Fenster 15 Euro, oder etwas anderes zum Abdichten der Box.
HT- Abflussrohr , 40 Durchmesser, oder ein anderes Rohr das man mit dem Staubsauger verbinden kann, um 1 Euro.
2x HT Schellen für 100er Abflussrohr, am besten mit Gummi, gibt es im Doppelpack für 6 Euro.
2x Anschlussstücke an Gußrohr (HTUG) DN 100 / DN110 um die um die 2 Euro pro Stück.
Lötfitting 22x1/2 Zoll, für den Luftschlauch in die Box zu führen, so um die 1,50
Einen alten Pulli.
Die Unterlage ist aus Alu Lochblech, hab ich schon ewig rumliegen, keine Ahnung was das gekostet hat, ist halt nur, damit man eine Ablage hat, und des Mittel durchrieseln kann.
Das Schleifmittel, 2,3 kg für 38 Euro, gibt es auch in kleineren Gebinden.
Wie gesagt, das Zeug ist nicht billig, aber sehr ergiebig, und man kann es aber auch wieder verwenden, dazu komme ich aber noch.
Gummihandschuhe, es gibt spezielle fürs Sandstrahlen, aber sehr Teuer und man hat kaum Gefühl in den Händen, ich benutze Einweghandschuhe.
Bau der Kabine:
So da wäre die Kabine von außen, mit den zwei Anschlussstücken für die Hände.
Box und das Rohr bestehen leider beide aus PP, es gibt zwar Kleber dafür, aber der ist leider sehr Teuer, da ich vor ewiger Zeit mal das Kunststoffschweißen gelernt habe, war das kein Problem soweit.
Ich habe zuerst die Löcher mit Untermaß ausgeklinkt, dann mit einem kleinen Gasbrenner die Stelle rundherum etwas erwärmt bis ich die Richtige Temperatur zum Verformen hatte.
Dann das Rohr zügig durchgeschoben, damit hatte ich einen schönen Übergang zwischen Box und Rohr.
Von Innen dann noch die beiden Teile verschweißt, soweit es ging.
Zu guter letzt noch etwas Heißkleber auf die Naht und erwärmt, somit ist alles dicht, und hält auch das Gewicht meiner Arme aus, für mich sehr wichtig, dann Zittert man nicht so beim Strahlen und kann es sich auch etwas gemütlich machen wenn die Arme abgestützt werden …
Es gibt auch andere Methoden, Hauptsache man bekommt die Hände rein und es ist halbwegs dicht.
Was auch eine Option wäre, wäre eine Art Flansch Konstruktion.
Oder halt Löcher rein, Rohr rein, Silikon oder Heißkleber Frei…
Wer Holz lieber mag, kann das ganze auch aus Holz bauen, ganz wie man will.
Hier mal der Deckel von Innen.
Ich musste leider einen kleinen Holzrahmen unter die Scheibe Bauen, der Deckel war leider nicht Eben und wird auch durch das Loch für die Scheibe etwas Instabil.
Habe den Holzrahmen mit Schrauben am Deckel befestigt, die 6 M6er Schrauben halten die Scheibe im Rahmen, ich habe sie mit Flügelmuttern gesichert, damit ich sie besser wechseln kann, wenn sie mal Blind wird.
Das ist leider schnell Passiert, Glas wollte ich nicht Einsätzen, weil ich es fast nie verarbeitet habe, und wenn der Deckel doch einmal hinfällt war es das für die Scheibe.
Hier sieht man auch die Weiße Gummidichtung, die Dichtung ist sehr Wichtig.
Mit dem Staubsauger saugt sie sich auf den Rand der Box, da kommt nichts mehr heraus.
Mit etwas Gewicht auf den Deckel geht es aber auch…
Da hätten wir mal das Innenleben der Kabine.
Links oben, der Anschluss für den Staubsauger aus dem HT Rohr.
Rechts oben, der Lötfitting, das Loch dafür habe ich auch etwas auf Untermaß ausgeklinkt, den kann man mit etwas Gefühl dann Reindrehen, das Gewinde macht das schon.
Die vier kleinen Scheiben musste ich leider auch anbringen, hatte halt vier Griffe die Kiste, sie werden durch M3er Schrauben gehalten.
Wobei, die rechte Scheibe ist etwas Tiefer, damit beim Staubsauger Einsatz nicht soviel Unterdruck entsteht, hier zieht er etwas Luft bei, aber nicht zuviel.
Hier ist der alte Pulli, es gibt auch die Option mit den langen Gummihandschuhen.
Die werden dann über das Rohr gezogen, mir hat das aber mal grad gar nicht so gefallen.
Bis man sich da immer rausgewurstelt hat…
Ich zieh die Arme so raus, das geht ganz gut, der Pulli stülpt sich halt ins Rohr aber der bleibt an seinem Platz, deswegen die beiden Schellen.
Das wäre es mit der Box gewesen.
Ihr könnt aber alles so Bauen wie ihr das wollt, verbessern kann ich da nix mehr, denke ich mal.
Es soll auch Leute geben, die Strahlen unter einer Kunststoffplane, naja, noch billiger geht es nun wirklich nicht, für die ganz Sparsamen unter euch…
Kommen wir zu den Ergebnissen, hier mal verschieden Materialien.
Von oben nach rechts.
Glas: sehr gutes Ergebnis, falls man mal schnell ein Trinkglas verschönern möchte.
Lackiertes Alublech: geht leider nicht so gut, es dauert ewig bis sich was tut, und nach so einer Aktion, bei Wiederverwendung des Schleifmittels, genau schauen was sich im Material befindet.
Kleinste Teile die Abgestrahlt wurden Sammeln sich darin.
Was im Endeffekt bedeutet, die Düse setzt sich schneller zu, als einem Lieb ist.
Die Erfahrung musste ich machen.
Was mir hier aber aufgefallen ist, durch das Strahlen wird glänzender Lack Matt, vielleicht auch Interessant.
Ein Stück Edelstahl: ging auch gut, habe es auch mit einem Verrostetem Stahl Probiert, leider nicht auf dem Bild.
Auch ein gutes Ergebnis, dauert aber auch etwas Länger bei Rostigen Sachen.
Also für Stahl auch bedingt geeignet.
Messing und Aluminium: sehr gutes Ergebnis. Allein dafür hat sich er Aufwand gelohnt.
Kupfer: Geht auch gut, ähnlich Alu.
Grundiertes Polystück: Ich musste es Lackieren bzw. Grundieren um auf dem weißen Grund überhaupt zu sehen was ich da mache, leider der Nachteil, auf weiß sieht man kaum was man macht, aber einfach gegen das Licht halten.
Man sollte dabei etwas mehr Abstand einhalten, gibt die besten Ergebnisse. Und nicht zu lange auf eine stelle halten, lieber mehrmals leicht drüber gehen.
Schwarzer PVC: Ähnlich Poly, hier sieht man wenigstens was man macht…
Ich würde sagen, je härter das Material umso besser geht die ganze Sache.
Bei Kunstoffen etwas mehr Abstand halten.
Man muss ein wenig damit Experimentieren, was der Abstand und das Resultat betrifft.
Hier ein Beispiel was der Eraser mit Details macht
Genau, nur aufrauen und Reinigen, nichts zerstören.
Strahlmittel bzw. Schleifmittel:
Hier ist mal Material das ich im Moment verwende.
Wie gesagt, billig ist das Zeug nicht, hält aber ewig und man kann es wieder aufbereiten.
Es gibt auf dem Markt auch andere Hersteller und Materialien.
Auch in verschiedenen Abstufungen, von Schnellschleifen bis Langsamschleifen, was wohl bedeutet wie hoch die Abtragleistung ist von den verschiedenen Materialien die im Strahlmittel verarbeitet sind.
Oben auf dem Mittel habe ich mal was aufgebaut, Testläufe wie ich es gerne nenne.
Ich habe die Düsen versucht nachzubauen, mit verschiedenen Düsendurchmessern.
Wobei das nicht mit dem Mittel war, sondern mit ganz feinem Quarzsand, davon hab ich ja noch 25 kg, bekommt man auch recht billig.
Einziger Nachteil an der Sache, geht nicht durch die 0.5 Düse , bis 0,8 mm geht auch nur bedingt, wenn sich mal ein Körnchen querstellt geht da auch nichts mehr..
Also rausschrauben und sauber machen, oder mit einem Draht nachhelfen.
Das Ergebnis war ganz gut, aber das Speziell für die Ersaer erhältliche ist aber besser.
Für richtig Dreckige Arbeiten werde ich aber den Quarzsand benutzen.
Die Düse ist leider ein Verschleißteil, die Düse ist aber an der Spitze extrem Hart, wird wohl länger dauern bis die Kaputt geht, Kostet um die 10 Euro.
Hinweis für alle die aber gerne selber Bauen und eine Drehmaschine haben, das Düsengewinde hat bei mir zum Beispiel ein M5er Gewinde.
Habe auch mal die Variante mit Kanülen versucht, geht auch, habe ich im Internet gesehen.
Ich werde wohl noch die Glasperlen noch Probieren, hab ich ja auch noch Irgendwo Rumstehen.
Also ich bin bis jetzt ganz zufrieden mit den Ergebnissen, für mich Lohnt sich die Anschaffung.
Negativ ist wohl zu sehen, der Tank mit dem Strahlmittel auf dem Eraser ist etwas klein, aber es reicht für kleine Teile und, so Komisch es klingt, das Material muss rein sein, das heißt keine zu groben Verunreinigungen im Mittel und in der Kompressorluft darf sich kein Wasser befinden.
Und wenn es zwischen den Zähnen was Knirscht, dann läuft was schief…
Denkt bitte daran, das Mittel kommt mit Metallen zurecht und kommt mit einem Druck von 2 bis 4,7 bar herausgeschossen, auch wenn es noch so verlockend ist mal schnell was zu Strahlen (ohne Kabine) tragt wenigstens eine Schutzbrille und eine Staubmaske.
So, ich hoffe ich habe das alles soweit gut erklärt, und nicht allzu viel Falsches darüber gesagt.
Wie gesagt, ich hatte öfters mit Strahlen zu tun gehabt, aber nie Persönlich gemacht, bis jetzt, bitte ein wenig Nachsicht, das waren meine Erfahrungen bis jetzt.
Wenn noch fragen sind, oder jemanden noch was gutes dazu einfällt, immer Munter in die Tasten gehauen…
Gruß Kai.
-- "Füchse..! Wollt ihr ewig Leben..?" Mein Ausbilder bei der Bundeswehr
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