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      Probleme beim Gießen von Kettengliedern
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Thema: Probleme beim Gießen von Kettengliedern

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09.08.2012, 08:50 Uhr
OCTAGON besucht im Moment nicht das Board.OCTAGON eine private Nachricht schreibenOCTAGON


Tach Christian,

vielleicht kann ich dir helfen. Ich brauche dazu aber mal ein paar Eckdaten:

1. Wie heiss ist deine Schmelze?
2. Wie wird das Metall geschmolzen? (Offene Flamme oder Schmelzofen)
3. Was für eine Legierung benutzt du?
4. Welche Formtemperaturen hast du getestet?
4. Hast du Formtrennmittel benutzt?

Gruss


Christian



--
Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.

Ernst R. Hauschka
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09.08.2012, 09:03 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
1. Messing 1050 °C / Aluminium 800 °C
2. Elektrischer Schmelzofen bis 1150 °C
3. Keine Ahnung da ich Schrottreste vom Metallhändler kaufe und der mir nicht genau sagen kann was das für eine Legierung ist
4. 300 °C - höher komme ich leider nicht
5. Ja von TriboChemie


Gruß Christian
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09.08.2012, 12:18 Uhr
panzerpabst besucht im Moment nicht das Board.panzerpabst eine private Nachricht schreibenpanzerpabst


Hi Christian,

was machst du denn mit dem Teil bestehend aus den 2 Halbrohren mit Flansch? Ich nehme an, du verwendest es als Art Trichter zum Einfüllen? Wenn du das als Erweiterung des Speisers verwendest - es also noch einigermaßen dicht auf die Form bekommst und soviel Schmelze zustellst, dass dort noch ordentlich was im "Trichter" stehen bleibt, solltest du ausreichend Druck in der Form haben. Den Steiger musst du dann aber auch noch nach oben verlängern sonst läuft der dir über. Weiterhin solltest du dünne Entlüftungsbohrungen an den Stellen machen, die bei deinen bisherigen Versuchen noch nicht ausgefüllt wurden. Spontan würde ich diese an den beiden Seitenteilen machen, an den Oberkanten der 3 runden Vertiefungen (eine ist ja der Speiser), sowie am Deckel in der Ecke der beiden zylindrischen Ausformungen. Die Bohrungen würde ich auch erst mal lieber kleiner machen - ca 0,5 mm - und dann bei Bedarf noch ausweiten.
Das sollte ja nicht zuviel Aufwand machen, die Form hat dich ja sicher auch schon viel Zeit gekostet - da ist das ein Klacks :)

Das Alu-Schmelze eine höhere Oberflächenspannung hat sieht man ja auf deinen Fotos anhand der beiden Teile ganz deutlich (3.- 5. Bild von oben). Ob die Druckerhöhung hier alleine ausreicht wird sich zeigen - ein Zusatz zum Herabsetzen der Oberflächenspannung könnte hier weiterhelfen.


--
Grüße aus Leipzig
Matthias

www.boorad.de
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09.08.2012, 13:30 Uhr
OCTAGON besucht im Moment nicht das Board.OCTAGON eine private Nachricht schreibenOCTAGON


Tach Christian,

Also Messing Temp is OK. Alu is zu heiß. 700 °C is OK
Denke mal ein Schmelzofen mit Grafittiegel. Is auch OK
Schrottreste! Naja! Du solltest vielleicht besser mal eine Gusslegierung verwenden. Die haben ganz andere Zusammensetzungen als normales Messing oder Alu.
Wir gießen Messing ab 450 °C und Alu ab 350 °C.
Jedoch im Wachsausschmelzverfahren. Dabei wird aber auch das Metal unter Vakuum in die Gussform gesogen.

Das Trennmittel kenn ich nicht. Schon mal an Grafitpuder gedacht?

Für mich sehen deine Gussergebnisse so aus, als wäre das Metall einfach zu schnell abgekühlt, bzw. die Schmelze zu kalt.

Gruss

Christian


1. Messing 1050 °C / Aluminium 800 °C
2. Elektrischer Schmelzofen bis 1150 °C
3. Keine Ahnung da ich Schrottreste vom Metallhändler kaufe und der mir nicht genau sagen kann was das für eine Legierung ist
4. 300 °C - höher komme ich leider nicht
5. Ja von TriboChemie



--
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Ernst R. Hauschka
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10.08.2012, 12:08 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
Servus, ich dachte je dünner die Wandstärken desto höher die Gießtemperatur?! Bei den Federbeinen lief es bisher wie geschmiert, wird aber vielleicht auch daran liegen das die Wandstärken größer sind oder? Was meinst du mit 450°C und 350°C, sind das die Formtemperaturen?


Gruß Christian
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10.08.2012, 13:20 Uhr
OCTAGON besucht im Moment nicht das Board.OCTAGON eine private Nachricht schreibenOCTAGON


Tach,

die Schmelztemperatur vom Metall bleibt immer gleich. Egal ob dünn oder dick. Das Fließverhalten und auch das kontrollierte Erstarren vom Metall wird über die Formtemperatur bestimmt.

Was du sagst ist schon richtig. Je dünner die Teile um so höher die Formtemperatur. Aber nicht die Schmelze.

Ja ich rede von den Formtemperaturen.

Gruss

Christian
--
Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.

Ernst R. Hauschka
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18.08.2012, 22:51 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
So auch hier geht es weiter, also ich habe die letzten Wochen einige Eurer Vorschläge in die Tat umgesetzt und die form etwas abgeändert. Da wären z.B. einige zusätzliche Entlüftungskanäle in Durchmesse 1 mm, so wie die Vergrößerung des Speisers. Eigentlich wollte ich den Speiser etwas nach innen versetzen, da es aber bei dieser Form nicht mehr möglich war, habe ich ihn einfach vergrößert. Ebenso habe ich den Einguss und den Speiser erhöht damit der Druck größer wird. Als Material ist der Aluschrott mit seinen verschiedenen Legierungen geblieben, ebenso die Gießtemperatur von 800 °C ist geblieben. Auch wenn einige sagen das wäre zu hoch kann es gut sein das ich mit einer niedrigen Temperatur gieße, ich weiß nicht wie genau die Digitalanzeige an meinem Ofen ist. Hier dann mal ein paar Fotos von dem oberen Teil der Form, vom ausgeformten Kettenglied sowie vom geputzten Kettenglied. Ich werde noch 3 weitere Kettenglieder gießen und dann testen wie belastbar sie sind. Ich wollte es folgendermaßen machen, ich baue die vier Kettenglieder zusammen und hänge sie an ein Drahtseil oder ähnlichem auf und hänge dann unten Gewichte dran. Diese erhöhe ich langsam bis die Kette reist, ..... . Wäre das eine Möglichkeit um zu schauen wie belastbar die Aluminium-Kettenglieder sind oder gibt es bessere Methoden soetwas zu testen?
















Gruß Christian
Link direkt zu diesem Post in die Zwischenablage kopieren...    Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 18.08.2012 23:42.
19.08.2012, 00:43 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
Hm? Was hatte ich falsch gemacht mit den Fotos?

Gruß Christian
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11.04.2020, 22:21 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
Hallo allerseits und schon mal frohe Ostern vorab.
Wie man sieht, ist das Thema schon recht alt, wird aber gerade wieder aktuell da ich mich nun wieder verstärkt mit dem Thema "Gießen von Kettengliedern" auseinandersetze.
Es wurden damals hier viele Punkte angesprochen an denen es liegen könnte, warum es nicht so recht klappen wollte.
Mittlerweile sind wieder neue Formen hinzugekommen, bei denen es allerdings auch nach wie vor noch nicht so recht hinhaut.
Wenn ich mal grob überschlage benötige ich ungefähr 320 Kettenglieder pro Panzer. Da sollten - vorausgesetzt ich gieße in einer Rutsche 10 Stück - auch annähernd 10 gute bei rumkommen und nicht nur einer, oder gar keiner.
Da die Formen mit ausreichend entlüftungskanälen ausgestattet sind - je 1,5 mm Durchmesser - möchte ich es jetzt mal mit einer höheren Temperatur der Kokille ausprobieren. Um aber ausagekräftige Ergebnisse zu bekommen wollte ich ein Feuer in einer Feuerschale machen und mittels Infrarotthermometer die Temperatur überwachen.
Mein Gedanke war, die Form so heiß zu machen, wie das Aluminium beim Gießen selbst hat.
Falls auch das nicht hinhaut, werde ich mich als nächstes mit den unterschiedlichen Legierungen befassen.
Mit dem Ganzen möchte ich nach Ostern starten, falls also jemand im Vorfeld noch nützliche Tipps hat, immer her damit.

In diesem Sinne

Gruß Christian
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11.04.2020, 23:27 Uhr
Robert besucht im Moment nicht das Board.Robert eine private Nachricht schreibenRobert
BW-Meister

[Administrator]



Hallo Christian.

Leider sehe ich deine Bilder nicht mehr, weshalb ich nicht erkennen kann, welchen Stand dein Gießprojekt hat.


Meine persönliche Erfahrung mit Zink-Gießen ist, dass man die Eingusstrichter entsprechend hoch konstruieren muss, damit im Bereich des zu gießendes Teiles genügend Innendruck in der Gießschmelze ensteht, um die Oberflächenspannung der Schmelze zu brechen und sie durch den Innendruck in alle Ecken der Form zu drücken.

Weiter ist es hilfreich, wenn der Eingusskanal und die Steigkanäle einen größeren Durchmesser haben, damit die Fließwiederstände in den Kanälen die Schmelze beim fließen nicht ausbremsen. Nur unmittelbar am Teil habe ich dann einen etwas kleineren Durchmesser (je nach Bauteilabmessung) um das Teil besser vom Gußast entfernen zu können. Dabei sollte jedes Teil auf jeden Fall nicht nur Entlüftungsbohrungen, sondern auch mindestens einen Steigkanal haben.

Siehe auch -> http://www.rcpanzer.de/apboard/thread.php?id=21754&start=64


Die Form der Abschlepstange ist ein Beispiel, wie man es NICHT machen sollte. Hier ist der Eingusstrichter zu kurz und zu dünn, und der Steigkanal zu klein.

Die Form für die seitlichen Trittbretter ist schon ein viel besseres Beispiel, und hat beim Gießen gut funktioniert.



PS:
Warum gießt du die Kette nicht in einer Zink-Legierung, die Kette von meinem 1/7er Leo 2A5 ist auch aus Zink (Spritzguß) und läuft spitzenmäßig.


Gruß Robert
Link direkt zu diesem Post in die Zwischenablage kopieren...    Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 11.04.2020 23:33.
12.04.2020, 11:49 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
Hallo, so nun folgen noch zwei Bilder zum besseren Verständnis!







In der unteren linken Ecke ist noch mal die alte Form im zerlegten Zustand zu sehen, mit der auch die beiden Kettenglieder gegossen wurden. Eines aus Aluminium und eins aus Messing.
Oben rechts sieht man die neue Form, im zerlegten und im zusammen gebauten Zustand.
Es gibt nur einen Einguss in Form eines länglichen Keils.

Gruß Christian
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12.04.2020, 12:20 Uhr
Robert besucht im Moment nicht das Board.Robert eine private Nachricht schreibenRobert
BW-Meister

[Administrator]



Hallo Christian.

Wie du an den Rundungen der erstarrten Alu-Schmelze sehen kannst, hat das Alu im flüssigen Zustand doch eine recht hohe Oberflächenspannung. Daher tippe ich mal auf zu niedrigen Eingusstrichter.

Ich habe bei Gießexperimenten auch gute Erfahrung damit gemacht, die Form mit Talkum- oder Graphit-Puder einzupinseln. Das hilft dabei, dass sich die Schmelze nicht zu dicht an die Formenwand anheftet und Lufteinschlüsse zwischen Schmelze und Formenwand noch entweichen können. Außerdem brechen einige dieser Puder die Oberflächenspannung, weshalb die Schmelze dann besser fließt.

Und ... je nach der Wärmeleitfähigkeit des Puders bleibt die Schmelze auch länger heiß und flüssig.


Gruß Robert
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12.04.2020, 13:08 Uhr
Bilko besucht im Moment nicht das Board.Bilko eine private Nachricht schreibenBilko
Ok danke schon mal, ich habe zwar zwei verschiedene flüssige Trennmittel, aber ich werde es mal mit dem Puder ausprobieren.
Ist das Vorhaben mit der höheren Temperatur der Form etwas was ich mal ausprobieren sollte?

Gruß Christian
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12.04.2020, 14:49 Uhr
Robert besucht im Moment nicht das Board.Robert eine private Nachricht schreibenRobert
BW-Meister

[Administrator]



Hallo Christian.

Die Form vorzuheizen ist keine schlechte Idee. Diese Erfahrung habe ich auch beim Zink-Gießen gemacht. Dadurch erstarrt die Schmelze nicht so schnell, und das Material hat mehr Zeit bis in die Ecken zu fließen. Aber ich denke, dass man das nicht übertreiben sollte, so 200° sollten ausreichen, und die bekommt man schon, wenn man einfach die ersten 1-2 Güsse zum Anheitzen verwendet und dann zügig Entformt und weitergießt.


PS:
Trennmittel auf Fett-Basis sind garnicht gut für das Gießen !
Denn das Fett verdampft beim Einguß und baut einen Gasdruck in der Form auf, der die Schmelze daran hindert bis in die Ecken zu fließen.


Gruß Robert
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12.04.2020, 17:04 Uhr
Jim besucht im Moment nicht das Board.Jim eine private Nachricht schreibenJim
hallo christian ,
das meiste hat ja robert schon zu deiner frage gesagt , die kokille sollte auf jeden fall vorgeheizt sein . eine temperatur von 180 bis 220° hat sich in der praxis dabei sehr gut bewährt.
google liefert auch zum thema kokillenschlichte einige sehr gute hilfestellungen.
bei uns in der gießerei wurde bei kokillen immer eine kokillenschlichte aus einer kreide/graphitmischung verwendet die je nach form angepasst wurde.
mit welcher temperatur gießt du denn dein alu ?



gruß jim
--
Si vis pacem parabellum
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