Thema: BONDIC UV-sensitiver Kunststoff |
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16.03.2012, 09:21 Uhr Doomgiver
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Hallo,
gestern kam ein Arbeitskollege kurz vorbei und schmiss mir mit den Worten "Du bist doch Modellbauer, vielleicht ist das ja was für Dich" einen Flyer von Bauhaus auf den Tisch. Dort gibt es einen UV-aktivierbaren Kunststoff von Bondic. Konnte ja nicht wiederstehen und hab mal die 20€ investiert.
Zur Anwendung: Bei dem Zeug handelt es sich um einen Flüssigkunststoff, der mittles einer feiner Kanüle dosiert und anschließend mittels einer speziellen LED bestrahlt wird. Daduch härter er sekundenschnell aus und ist fest.
Der Kunststoff an sich geht keine Reaktion mit dem Grundwerkstoff ein, ist also kein Kleber im eigentlichen Sinne. Der Begriff "Vergussmasse" trifft es glaube ich ganz gut. Zwei Plastikteile zusammenhalten, einschmieren, bestrahlen und freuen wird vermutlich nicht funktionieren. Am besten funktioniert es, wenn die Oberfläche schön rau, mit Hinterschneidungen, Unebenheiten, kleinen Löchern, etc. ist, wo der Kunststoff reinfließen und sich "festkrallen" kann. Dann hält es auch wirklich bombenfest!
Nach erstem Test gestern Abend, werde ich es als Ersatz für 2K-Epoxy zur Montage/Sicherung bei Kleinteilen nutzen (z.B. eingelötete Widerstände in Kabelleitungen fixieren). Erstens kann man wirklich fein dosieren (=kein Rest, den man wegschmeißen muss), dazu härtet es erst unter der LED-Lichteinwirkung aus, dann aber blitzschnell. Also irgendwo zwischen Epoxy und Sekundenkleber einzuordnen.
Als Nachteil empfinde ich derzeit die LED. Direkt reinschauen würde ich mir verkneifen, keine Ahnung was da an Wellenlänge und -stärke emitiert wird. Und der Stifthalter ist in meinen Augen eher unpraktisch, man braucht ihn allerdings auch nicht wirklich.
Heiko
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16.03.2012, 13:15 Uhr Noid
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Hi Heiko
Ja das Zeugs hab Ich auch schon länger liegen.
Kann man auch sehr gut für Resin luftblasen nehmen, kann man gut schleifen und schön dosieren wie du schon sagtest.
Im großen und ganzen nen tolles Zeug.
Evtl. wäre es auch was für Schweißnähte herstellen.
Den Halter finde Ich eigendlich recht gut und hab damit keine probleme.
Gruß Flo
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16.03.2012, 16:07 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Beitrag 4 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 16.03.2012 16:21.
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16.03.2012, 20:59 Uhr Doomgiver
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Hallo,
hmm, ich würde sagen 20-25ml etwa. Die Kartuschen bekommt man aber auch einzeln, zumindest hingen sie in meinem Baumarkt einzeln am Board. Man muss also nicht jedesmal so ein ganzes Set kaufen.
Heiko
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18.03.2012, 14:05 Uhr halbkette
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Hallo Heiko,
das ist sicherlich ein interessantes Material für den Modellbau.
Du hast bezweifelt, dass das Zeug auch "echt" kleben kann. Ich bin aber nach dem Lesen von Roberts Link zu dem Eindruck gelangt, dass dieses Material sehr wohl als Kleber einzusetzen sei. Es steht natürlich noch eine praktische Erprobung aus, um es genau sagen zu können.
Andererseits ist mein Zahnarzt schon länger mit diesem Material versorgt und er repariert damit erfolgreich die Ausbrüche an Backenzähnen - die sind in Minutenschnelle gefüllt, UV-gehärtet und dann voll belastbar. Das geht m.E. nicht, ohne dass der Kunststoff auch gut kleben kann. Dazu gehört nur die entsprechende Vorbehandlung der zu klebenden Flächen - wie sonst auch. Also, so ganz neu ist diese Technologie nicht mehr...
Trotzdem danke, dass du so etwas hier mal vorgestellt hast. -- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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09.04.2012, 20:05 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Hallo Zusammen,
habe mir am Oster-Samstag mal eine Tube von diesem Kleber gekauft und über die Feiertage etwas getestet.
Als Kleber taugt der UV-Kunstoff für meine Ansprüche leider NICHT !
Der Grund liegt darin, daß man das UV-Licht benötigt, um den Kunstoff aushärten zu lassen.
Sobald der Klebefilm zwischen den Teilen zu dünn ist, und das UV-Licht durch die zu klebenden Teile (z.B. Metallteile) abgeschattet wird, härtet der Kleber nur etwa 2mm tief in der Klebefuge aus, soweit das Licht in ausreichender Menge in den Klebespalt eindringen kann. Der Rest der Klebefläche bleibt flüssig und die Klebekraft ist auch nicht besonders hoch. Eind Sekundenkleber klebt da um mehrere Klassen besser.
Als Füllmasse für kleinere Löcher z.B. beim Figurenbau ist der Kunststoff hingegen besser geeignet. Der aufgetragen Kunstoff haftet Gelartig auf der Oberfläche und härtet bei Beleuchtung mit dem UV-Licht wirklich extrem schnell (innerhalb von 1-2 Sekunden !!) aus. Deshalb kann man bei solchen "Modellierarbeiten" wirklich zügig arbeiten und braucht nicht ständig auf das Aushärten der Modelliermasse zu warten.
Ich werde jedenfalls weiterhin bei Sekundenkleber und 2-Komponentenkleber bleiben.
Gruß Robert
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