02.06.2010, 08:36 Uhr stobi_de
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Hallo Ihr alle,
das entwickelt sich zu einem so richtig guten Ratgeberthread - KLASSE!
Und es ist natürlich klar, dass ich kein Neuland betrete. Ich schrieb ja oben schon vom BBC, die sowas mit unbegrenztem Budget ebenfalls machten. Neu ist nur, daß ich das ganze LowCost mit Video-Control bauen werde (falsch, versuche zu bauen), also auf einem Mini-Monitor im Auto durch den Sucher schauen kann und somit nicht blind fotografieren muss.
Erstmal ein wenig zu meiner Erfahrung vor Ort, weil das hier diverse Male gefragt wurde:
ich war inzwischen etwa 20 oder 30 Mal in Afrika (KE, NAM, ZA) und kenne die Gegebenheiten vor Ort eigentlich ganz gut. Unterwegs bin ich da in einem eigenen alten Nissan Patrol, habe also auch genug Platz im Auto und muss mich nicht mit anderen Reisenden streiten.
Natürlich gibt es Stellen und ganze Parks, die für den Einsatz eines Mini-Gerätes wenig geeignet sind, aber gerade Etosha (in NAM, wie hier schon oben erwähnt) und Amboseli am Kilimanscharo sind gewiss für so ein Mini-Fahrzeug wegen des z.T. platten Bodens ganz gut geeignet. Mein Einsatzort in der Massai Mara eher weniger - wir werden sehen.
Was ich nochmal betonen muss ist die Wichtigkeit der Unäuffälligkeit des Gerätes auch für das menschliche Auge. Kenia ist nicht nur das Paradies der Naturfotografen, es ist auch das Paradies der Korruption. Wenn ein Park-Ranger eine solche Camera-Konstruktion erspäht, wird er sich an den Geldsegen des BBC erinnern und alles daransetzen, dieses Geld in die eigenen Taschen umzulenken.
Schon zu oft gab es seltsame aber auch wirklich nervende Situationen, wo einem das Geld aus der Tasche gezogen werden soll (so sollte ich, als ich bei einem abgerissenen Stoßdämpfer letztens unter dem Auto lag um das Teil auszubauen, erstmal eine Strafe von 1000.- US$ zahlen wegen unerlaubtem Aussteigen. Auf die Frage, was ich denn vorschriftsmäßig hätte machen sollen, erfuhr ich, daß ich 1000.- $ zahlen soll...habs nicht gezahlt, aber sowas und der Kleinkrieg danach zerrt an den Nerven)
Das sind so Sachen, die halt nach einem KLEINEN Gerät verlangen, auch wenn es aus technischer Sicht nicht optimal ist. Gebiete mit Steinen, Gräben und dicken Grasbüscheln sind halt tabu für das Gerät, da muss man sich halt in guter alter Manier unters Auto legen, um Bodenaufnahmen zu machen.
Das Problem mit der Nähe zu den Tieren ist eigentlich nicht gegeben. Es ist klar, dass man mit so einem ratternden kleinen Teil nicht einfach zu einer Herde fährt und aus einem Meter Entfernung Bilder macht, das geht nicht mit so einem kleinen Teil, das geht auch nicht mit einem großen Auto. Wichtig ist: das Tier muss zufällig zu diesem Teil laufen, soll es nicht/kaum wahrnehmen, es maximal aus Neugier untersuchen, dann wird es nicht als Bedrohung wahrgenommen, denn das Tier geht ja freiwillig zu der Das Ding sollte sich dann nur noch wenige Meter bewegen. Vielleicht verzichte ich auch auf den Einsatz bei Löwen, obwohl es schon sehr faszinierend wäre. Nur ob ich es auch faszinierend finde, wenn ein Löwe an der Cam kaut
@SkorpionTiger: Ihr seit mit dem Teil zum Elefanten hingefahren? Bei einem einzelnen Bullen? Sowas ist kritisch! Was habt Ihr als Video-Control eingesetzt? Das von Phottix oder einen Eigenbau?
@Crisch: die Landschaft ist extrem unterschiedlich (bin gerade auf der Arbeit und habe jetzt keine Bodenbolder hier), aber es reicht von ganz plattem Boden bis zu dickfelsigem Gebiet und Unterholz, wo auch Panzer in Originalgröße Probleme hätten. Es ist mir klar, das bei meiner geplanten Größe ein zu dicker Grasbüschel schon ein unüberwindliches Hindernis wäre.
Natürlich wäre eine Kettenkonstruktion aus Edelstahl mit 50 cm Kettenhöhe und beweglichem Arm für verschiedene Perspektiven optimal (habe dazu auch schon ein tolles Angebot via PM bekommen)
Aber zurück zur Technik:
ich hatte mir eingebildet, mit einem Kettenantrieb besser bedient zu sein, als mit Rädern. Ob die Ketten im Endeffekt aus Plastik oder Metall sein werden, lassen wir erstmal dahingestellt. Wie gesagt, eine Fototour dauert bei mit nur ein paar Wochen, verschleißarmer Einsatz über Monate also erstmal unwichtig. Die Sache muss vom Prinzip her erstmal laufen, dann möchte ich zu schwache Teile ersetzen und geländegängige Optimierungen einbauen. Sowas kann man glücklicherweise in jedem Garten unter Realbedingungen testen.
Gerade bei einem Kettenantrieb kann man ja fast beliebig Bodenfreiheit einbauen. Ob meine jetzigen 5 cm da reichen, ob die ganze Sache dadurch zu hoch wird oder ob es dann doch zu wenig ist, ist momentan leider nicht mehr änderbar, da ich in anfänglichem Übereifer die Teile nicht verschraubt habe, sondern mit PU-Kleber verklebt habe, aber es ist ja erstmal eine Übungsversion, die ganz low-cost angesiedelt ist, um erstmal Erfahrungen zu sammeln. Die nächste Tour steht in 3 Monaten an, da habe ich noch ein paar Wochenenden frei.
Es ist klar, der Schwerpunkt darf nicht zu weit oben liegen, es muss aber trotzdem Bodenfreiheit vorhanden sein. Das Videokontroll überragt die CAM etwas, ist aber recht leicht, und wenn ich nur eine EOS 450D einsetze mit Billigoptik, wird das auch nicht zu schwer.
Ups... muss nun arbeiten...
frank
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