01.06.2009, 11:06 Uhr
 Bosswilli-HH

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Kann mir jemand sagen, wie groß ich einen LIPO Pack wählen muß:
SLT 1:10, 4 angetriebene Achsen,ca. 35kg + 35 kg Zuladung
Spannung 11,1V
Thema ist Neuland für mich. Ebenso erbiite ich Infos über sinnvolle Zubehörteile (Monito,Ladegerät.....)
-- Vielen Dank
mfG
Bosswilli-HH
(Rolf)
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01.06.2009, 11:46 Uhr
 Robert
BW-Meister [Administrator]

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Hallo Rolf,
egal was für eine Akku-Technologie du wählst, entscheidend für die Akku-Leistung sind immer zwei Kennzahlen:
1.) Akku-Spannung in Volt (= V )
2.) Akku-Kapazität in Ampere pro Stunde (= A/h = 1000 mA/h )
Die Spannung ist ja mit 11,1 V vorgegeben. Um eine ausreichende Fahrzeit zu erreichen sollte es bei einem 1/10er Modell dann schon eine Kapazität von 4000 mAh sein. Aber wenn der Akku mehr Kapazität hat schadet das nicht, da die zusätzlichen mAh in der kurzen Zeit ja nicht schlecht werden, sondern lediglich die Fahrzeiten zwischen den Ladezyklen länger werden.
Im Prinzip ist die Kapazität für ein Modell nach oben unbegrenzt, entscheidend ist nur, ob man den Akku von der Bauform auch irgendwo im Modell unterbringen kann
Gruß Robert
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01.06.2009, 11:59 Uhr
 Bosswilli-HH

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Hallo Robert,
danke für Antwort.
Für mich steht die Frage im Detail : 1Stk Lipo 4 Ah oder 2Stk a 4Ah, parallel geschaltet
Aus Kostengründen wäre 1Stk 4 Ah interessanter. ( oder 5 Ah)..
Ich hörte, das auch das Laden außerhalb des Modells erfolgen sollte.
Überwachung im Modell?
Wie lang wäre die Fahrzeit bei 4 Ah?? -- Vielen Dank
mfG
Bosswilli-HH
(Rolf)
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01.06.2009, 12:31 Uhr
 Robert
BW-Meister [Administrator]

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Hallo Rolf,
ich habe auch eine Zeit lang mit LiPo's geliebäugelt
Nachdem ich aber vermehrt Videos von Flugmodellen gesehen habe, bei denen wie aus heiterem Himmel die LiPo-Akkus im Modell abgefackelt sind und das ganze Modell zerstört haben, kommen bei mir LiPo's bis auf weiteres nicht ins Modell rein !!! (... außer vielleicht in nen Elektro-Hubschrauber)
Und weil die LiPo-Akkus deutlich häufiger beim Laden abfackeln, sollte man sie zum Laden aus dem Modell herausnehmen.
Die Hauptursache für das Abfackeln ist Übertemperatur beim Laden oder Entladen des Akkus. Dabei kann dan punktuell die Temperatur im inneren des Akkus über ca. 200° steigen. Dann schmilzt die Kunststoffisolation in den Zellen und es gibt einen Kurzschluß. Ab dem Zeitpunkt gibt es dann eine Kettenreaktion, bei der innerhalb kürzester Zeit der ganze Akku abbrennt.
Momentan befindet sich eine neue LiPo-Generation in der Entwicklung, bei der sich ein Keramik-Isolator in den Zellen befindet, wodurch ein Durchbrennen des Akkus fast vollständig verhindert wird.
Ich warte daher erstmal ab !
Gruß Robert
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 01.06.2009 12:40. |
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01.06.2009, 14:04 Uhr
 ChristianB

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Moin,
also ich habe mit Lipos bis jetzt noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Ich setzte Lipos seit ca. 1,5 jahren in meinem FUCHS und meinem BÜFFEL ein.
Im Fuchs hatte ich bis vor 3 Wochen einen 7,4V / 5200mAh Lipo = Fahrzeit über 2 Stunden, jetzt habe ich einen 11,1V 3200mAh Lipo drin. Im Büffel habe ich einen 11,1 V mit 2500mAh = Fahrzeit über 1,5 Stunden
Laden tue ich die Lipos im Modell, ABER immer mit einem Balancer. Der verhindert eine Überladung der einzelnen Zellen und gleicht diese auch immer an, so das alle Zellen gleichmäßig geladen werden.
Die Lipos bleiben dabei kalt, selbst wenn ich mit 5A lade. Auch im Dauerbetrieb bleiben die Lipos kalt, da der Fuchs bzw Büffel nur einen Bruchteil des Stroms aus den Lipos zieht für die die Lipos ausgelegt sind. Das sieht bei RC Rennautos oder Flugmodell etwas anders aus, da dort noch mehr Leistung (Strom) benötigt wird.
Wenn man sich an die Sicherheitshinweise, insbesondere beim Laden hält und einen entsprechenden Fahrregler mit Tiefentladeschutz (zB Servonaut M220 oder S20) oder eine andere Tiefentladeschutzelektronik im Modell hat, sehe ich kein Problem beim Einsatz von Lipo Akkus.
PS: Ich verwende zZ nur Lipos der Frima: Graupner, Robitronic, Multiplex und Robbe. (Wie sich andere Marken verhalten kann ich nicht sagen )
--
Gruss aus dem Harz
Christian
Semper idem - Semper vigilans
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http://www.meisterwerke-in-1zu87.de
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Beitrag 2 mal editiert. Zuletzt editiert von ChristianB am 01.06.2009 14:14. |
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01.06.2009, 14:35 Uhr
Haegglunds
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Hallo zusammen,
ich kann mich nur Christian anschließen.
Verwende in meinem Hemtt einen Lipo mit 4000mAh mit 11,1V. Fahrzeit ist über 2 Stunden. Habe auch von Servonaut Regler mit LRP Motor verbaut.
Klar beim Laden ist ein Balancer ein muss.
Was der Typ angeht verwende ich ein Hong Kong Produkt und bis jetzt ist nichts passiert.
Hoffe das es auch so bleibt.
Grüße
Kay -- Immer locker aus der Hüfte
Foto`s in der Usergalerie.
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02.06.2009, 03:09 Uhr
 halbkette

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Hallo Rolf,
die Frage nach der Fahrtzeit ist für dein Modell noch nicht beantwortet worden, weil allle bisherigen Angaben sich auf den Maßstab 1:16 bezogen - soweit wie ich das verstanden habe.
Ich habe mir für meinen 1:10 Tiger dazu schon mal meine Gedanken gemacht - dein Modell hat etwa das gleiche Gewicht.
Zum Stromverbrauch wirst du wohl noch keine Angaben machen können, wenn du jetzt erst bei der Elektro-Planung bist. Also schätze ich den Strom so auf durchschnittlich 8-10 Ampere. Das entspricht schon mal einer ständigen Motorleistung von rund 100 Watt.
Für Höchstleitungen mit Ladung im Gelände oder einfach Schnellfahren wirst du wohl das doppelte brauchen. Daran mußt du beizeiten denken : es sollten also gut 150 - 200 Watt Motorleistung zur Verfügung stehen können. Mit andern Worten: dein Motor sollte rund 12 Volt und etwa 16 - 20 Ampere vertragen können.
Für die Berechnung der Fahrtdauer mit einer Akkuladung genügt natürlich ein Durchschnittswert für den Strom, also rund 10 Ampere - das rechnet sich besser und der Servostrom ist auch schon mit drin. ( )
Wenn nun dein Akku 4 Ah = 4000 mAh besitzt ( die Spannung ist dabei unerheblich ) , dann ist der bei 10 Ampere Verbrauch erfahrungsgemäß schon nach rund 20 Minuten leer !! Der Akku wird ja nie ganz leer gefahren, sonst geht er sofort kaput und Lipos werden elektronisch vor Tiefentladung geschützt, das wurde ja weiter oben schon angesprochen.
Wenn du länger fahren willst, muß mehr Kapazität in den Akku, durch Parallelschalten von weiteren, möglichst gleichen Akkus. Nur Laden sollte man sie getrennt, besonders Lipos.
Viel Erfolg.
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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03.06.2009, 10:35 Uhr
 Bosswilli-HH

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Hallo,
@halbkette
hab Dank für Deine ausführliche und verständlichen Worte. Sehr hilfreich.
Wenn ich nun 2 Packs parallel verbaue, getrennt lade, gibt es Voraussetzungen für den Einbau?
1 oder 2 Monitore zur Zellenüberwachung? Oder was für ein Organ muß eingesetzt werden?
Ich hoffe, ich nerv euch nicht mit meinen Fragen. -- Vielen Dank
mfG
Bosswilli-HH
(Rolf)
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03.06.2009, 15:27 Uhr
 halbkette

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Hallo Rolf,
die Lipos ( ebenso die Blei-/-Gel-Akkus ) können bekanntlich kurzzeitig sehr große Ströme abgeben, was im Kurzschlußfall nicht unbedingt ein Segen ist. Darüber wurde hier schon berichtet.
Also -> Einzelne Sicherungen pro Akkupack von ca. 15 Ampere ( PKW ) könnten das Gröbste für dein Modell vermeiden helfen.
Und selbstverständlich : saubere Isolierung der Kontaktstellen ist Voraussetzung.
Da die Akkus im Betrieb kaum warm werden dürften, ist m.E. keine weitere bauseitige Maßnahme nötig.
Elektronisch ist aber eine Schaltung zum Schutz gegen Tiefentladung einzusetzen - das ist ganz wichtig.
Ich wiederhole es lieber nochmals: beim Laden der Lipos unbedingt einen Balancer verwenden, damit wirklich alle Zellen gleich stark geladen werden, sonst wir eine evtl. überladen und reagiert äußerst gefährlich.
Viel Erfolg.
--
Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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Beitrag 3 mal editiert. Zuletzt editiert von halbkette am 03.06.2009 15:35. |
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03.06.2009, 16:53 Uhr
 Vossi3

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Hallo,
ich verwende in meinem Hydraulikbagger auch LiPo-Akkus (18,4V, 5000mAh).
Ich habe mehrere Schutzmechanismen eingebaut:
- Sicherungen, die im Kurzschlußfall das Gröbste verhindern sollen.
- Einen Unterspannungsanzeiger, der bei Erreichen der kritischen Gesamtspannung der Akkus ein optisches Signal (LED) ausgibt. Da diese Möglichkeit der Akkuüberwachung aber keinerlei Aussage zur Spannungslage der einzelnen Zellen zulässt, habe ich zusätzlich noch einen Elektronikbaustein eingebaut, der mir dauernd die Spannung jeder Einzelzelle des Akkus anzeigt.
- Weiterhin schaltet mein Regler bei Erreichen der kritischen Akkuspannung ab. Dies können aber nur spezielle Regler, die auch für LiPo's konzipiert sind.
Desweiteren wird der Akku aus Sicherheitsgründen nur außerhalb des Modells geladen und natürlich nur unter Einsatz eines entsprechenden Balancers.
Gruß, Jan
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03.06.2009, 18:14 Uhr
 mesosce
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Hallo Rolf,
LiPos kann man parallelschalten, dann aber im angepaßtem Zustand und dann fest und dauernd! Die Packs getrennt laden und dann zusammenschalten ist so ziemlich das schlechteste und gefährlichste, was man machen kann!
Da die Akkus nie hundertprozentig gleich geladen sind, fließt im Augenblich des Verbindens der vollen Akkus u.U. ein erheblicher Ausgleichsstrom, der nur durch die Innenwiderstände der Akkus und das Kabel begrenzt wird. Im besten Fall verlierst du nur Kapazität und Lebendauer.
Der Wirkungsgrad und das Preis-Leistungsverhältnis eines großen Akkus ist i.d.R. besser als zwei kleine.
Wenn es nicht anders geht, Akkus möglichst fest(dauerhaft) auf Zellenebene parallelschalten und erst dann aus den quasi neuen "Zellen" die Reihenschaltung aufbauen.
Das alles gilt natürlich nicht, wenn du zwei Akkus hast, die du EINZELN an die Anlage schaltest, d.h. entweder Akku1 oder Akku2.
Grüße Peter
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04.06.2009, 03:10 Uhr
 halbkette

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Hallo Peter,
bist du sicher, dass du da nicht etwas zu dramatisch rangehst??
Ich meine jetzt das Parallelschalten von getrennt geladenen Akkus. ( Ob Lipo oder Blei, sie vertragen und geben beide starke Ströme - wie schon gesagt.)
Also, grundsätzlich hast du recht mit dem Ausgleichsstrom beim Zusammenschalten, aber jetzt überleg doch mal folgendes:
a) wenn beide Akkus relativ neu sind und mit dem gleichen Gerät überwacht geladen werden, sollte der Spannungsunterschied ( von einem geladenen Akku zum zweiten ) eigentlich nur wenige Zehntel-Volt betragen.
b) wenn der Innenwiderstand eines Akkus geschätzte 0,1 Ohm besitzt, dann rechnet sich der Ausgleichsstrom nur zu wenigen Ampere zusammen, selbst bei 11 oder 12 Volt.
Dieser Strom wird nichts zerstören ! Ladeströme sind vielfach höher !
Selbst, wenn man skeptisch ist, kann man vorsichtshalber vor dem Parallelschalten der Akkus für kurze Zeit einen Last-Widerstand von etwa 10 Ohm dazwischen schalten, bis der Ausgleichsstrom geflossen ist.
Man muß natürlich wissen, was man tut und ein "elektrischer Anfänger" ist damit vielleicht überfordert - vom Sicherheits-Standpunkt aus gesehen.
Ich bin natürlich auch der Meinung, dass es besser ist, einen Akku mit doppelter Kapazität zu benutzen, als zwei kleinere parallel zu schalten, aber was tun, wenn es diese Größen bei Lipos nicht zu erschwinglichen Preisen oder überhaupt nicht gibt?
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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04.06.2009, 07:36 Uhr
 mesosce
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Hallo Hartmut,
natürlich habe ich es drastisch dargestellt, gerade weil Rolf offenbar kein Profi auf dem Gebiet ist. Es ändert aber nichts an der Tatsache. Beachte bitte, daß der Innenwiderstand nicht bei etwa 100mOhm sondern im Bereich von wenigen Milliohm liegt. Dann ergeben sich ganz andre Ströme. Natürlich passiert nichts, wenn die genau gleiche Spannung da ist und das Ladegerät exakt gleich abschaltet und die Akkus exakt gleich gut sind und.... .
Wenn alles ok ist, bräuchte man auch keine Sicherung. Aber wenn in der Eile z.B ein Akku vergessen wurde zu laden oder das Ladegerät bei einem gesponnen hat oder Ladegerät hat abgeschaltet wegen Wackelkontakt am Stecker oder oder, dann gibt es Ärger. Und es gibt viele Möglichkeiten zu schusseln. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Wir entwickeln und arbeiten hier im Betrieb seit ca. 3 Jahren mit LiPos, da gab es schon eine Menge interessanter Effekte.
Natürlich geht es, die Akkus vor dem Zusammenschalten jedesmal mit einem 10Ohm Widerstand anzugleichen, machen wir auch testweise. Aber wer denkt immer daran? Außerdem kostet es wieder Nutzkapazität, die man eigentlich braucht.
Wenn man keinen passenden Akku findet, dann ist es besser, Einzelzellen parallelzuschalten, bis die Kapazität stimmt und dann diese Zweier- oder Dreiergruppen normal in Reihe zu schalten bis die Spannung stimmt. So wird es professionell gemacht, auch bei vielen Modellbaupacks ist es so. dann werden die Zellen immer gleich behandelt und es reicht auch eine Sicherheitsschaltung bzw ein Balancer. Dies sollten aber nur Leute mit Fachkenntnissen machen, einem Anfänger würde ich abraten, es gibt vieles zu beachten, angefangen beim Löten der Anschlußfahnen.
@Rolf: ich würde, wenn es die Bauteile erlauben, auch an eine höhere Spannung denken, da ergeben sich günstigere Ströme und geringere Verluste
Huch das war viel. Soll nicht belehrend oder vorlaut sein. Man zahlt nur u.U. viel Lehrgeld.
Grüße Peter
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04.06.2009, 11:59 Uhr
 Bosswilli-HH

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HU..........................................
starker Tobbak...
ich danke euch Allen erstein mal für eure umfangreichen Erklärungen. In der Tat bin ich mit den teoretischen Sachen ein wenig überfordert, vermutlich viele Andere ebenso.
Dennoch werde ich versuchen die enstsprechende Lehre daraus zu ziehen.
Es würde mein Herz noch erfreuen etwas mehr über die Überwachungseinheit im Modell zu erfahren. Ladegerät mit Balancer/Equil.... oder wie es sich schreibt, ist klar.
-- Vielen Dank
mfG
Bosswilli-HH
(Rolf)
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