13.11.2008, 14:58 Uhr Radfahrer
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Hallo Therapieabbrecher!
Dein Ausstieg aus dem Panzer-Modellbau tut mir Leid. Ich kann die Gedanken in etwa nachvollziehen. Ich gehe der Einfachheit wegen mal davon aus, daß keine unabwendbaren Hemmnisse vorlagen, wie wirtschaftliche Notlage, Krankheit, äußere Bedrängnisse etc. Was wiederum den Schluß bedingt, Du hast Dich "freiwillig" entschieden abzubrechen. Wenn es nicht so war, ist das weitere für Dich hinfällig.
Was immer wichtig ist, bei jedem Hobby bei dem man etwas "schaffen" will, ist eine einzige Frage: Will ich das tun, um das fertige Endergebnis zu genießen, oder aber wegen des Schaffensprozesses an sich? Klingt nach keinem großen Unterschied, ist aber ein gewaltiger. Die Antwort auf diese Frage muß den weiteren Prozess bestimmen! Habe ich nur Lust auf das Endergebnis, ist die Gefahr, durch Rückschläge und Schwierigkeiten die Motivation zu verlieren sehr viel größer, als wenn ich mir verzeihen kann, das unfertige Werk auch mal wegzustellen, ein paar Monate oder Jahre nicht weiter zu bearbeiten (oder bearbeiten zu können), wenn ich einige Zeit und Mühen umsonst verbrate, weil ich (oder Zuarbeiter) Fehler machen - das geht nur wenn der Weg das Ziel wäre. Ich denke viele Leute treffen diese Entscheidung nicht und bekommen daher ein Problem im Laufe des Projektes.
Wer das schnelle Ergebnis sucht, sollte auf einen hohen Vorfertigungsgrad der Bauteile achten, evtl. ein bereits fast fertiges Modell erwerben oder sich umfangreich zuarbeiten lassen. Man sollte sich dann auch klare Grenzen setzen, was Detailtiefe und Umfang der Eigenarbeit angeht. Sonst gerät man auf Abwege. Ein PM Modell ist an sich keine schlechte Wahl, weil man es sich in verschiedenen Stufen vor-fertigen lassen kann. Ein klarer Vorteil gegenüber reinen Baukästen. Aber man muß mitunter drauf warten, was die Motivation wieder gefährdet.
Wer sich als Bastler sieht, der kann auch ganz entspannt mal ein ganzes Modell scratchen, nebenbei noch an den persönlichen Möglichkeiten feilen, fast ohne Gefahr zu laufen in eine Sackgasse zu kommen. Manche Koryphäen kommen dabei sogar erstaunlich schnell voran. Aber das sind Ausnahmen. Ich rechne mich da auch nicht dazu.
Wichtig ist in jedem Falle, zu versuchen Ergebnisse zu schaffen. Z.B. den Antrieb fertig zu stellen. Die Wanne, das Fahrwerk. Dann fällt es leichter, sich durch die Untiefen zu arbeiten.
Insofern, hast Du leider einige Fehler gemacht. Das Ziel war durch die Wahl des "Verrücktenmaßstabs" hoch gesteckt, das Vorbild anspruchsvoll, die Arbeit am falschen Ende angefangen (Detailierung). Und das, obwohl Du in einem der ersten Postings genau richtig daran dachtest, zunächst die Fahrfähigkeit herzustellen und dann ins Detail zu gehen. Das Du durchaus in der Lage gewesen wärest, das Projekt zu bauen, hast Du ja mit der Palette und den Planungen bewiesen. Aber Du hast Dich auch etwas selbst niedergemacht "Ich kann dies nicht, hab das nicht". Völlig unnötig!
Das sollten jetzt keine Vorwürfe sein, schon gar keine Angriffe. Jeder hier kennt das blöde Gefühl, wenn man wo schon halb drin steckt und aus irgend einem Grund abbrechen muß. Das tut weh. Vielleicht liest dies hier der Ein oder Andere, der auf der Kippe steht, so oder so und lernt was draus. Laß Du Dir den Spaß am Modellbau nicht verleiden, mach etwas anderes, vielleicht auch nur eine Klasse drunter. Dann wird das sicher!
-- Kein Platz für
Schnick und Schnack!
Olaf (der Radfahrer)
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