Thema: Pionierpanzer 3 KODIAK |
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06.02.2008, 16:31 Uhr GG
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Die Idee den Pionierpanzer 3 Kodiak als Modell im Maßstab 1:16 nachzubauen entstand schon vor 2 Jahren, als ich mich damals aber für den Bau der PSB2 entschieden habe. Nachdem ich letztes Jahr in Kiel die Gelegenheit hatte, das Original zu besichtigen, zu fotografieren und zu vermessen Be-schloss ich zusammen mit Frahag das Modell im Maßstab 1:16 nachzubauen. Ziel war es dabei, die Räumschild- und die Baggerfunktionen mit einer Modellhydraulik nachzubilden. Als Basis für das Mo-dell wurde der Tamiya Leopard 2 Standmodell Bausatz ausgewählt. Die nicht benötigten Teile wie Turm etc. habe ich verkauft und die Teile für das Überlagerungsgetriebe nachgekauft. Als Antriebsmo-toren kommen zwei 7,2 V Truckpuller-Motoren zum Einsatz, die jedoch mit 12 V betrieben werden. Das ergibt ein ordentliches Drehmoment bei gleichzeitig passender Geschwindigkeit. Den Antrieb in der Form habe ich auch schon in der PSB2 verwendet und bin sehr zufrieden.
Das Fahrwerk habe ich bis auf die Metall-Leiträder, Kugellager nur in den Laufrollen, die Metall-schwingarme und die Metallschwingarmbolzen original nach dem Bausatz gebaut. Kugelgelagerte Schwingarme führen nur zum Aufschaukeln des Modells und wurden nicht verbaut. Als Stabilisierung der Kunststoff-Drehstabgegenlager und gleichzeitig als Zusatzgewicht habe ich eine Messingplatte gefräst, die exakt auf die Drehstabgegenlager passt und diese daran hindern soll, abzubrechen.
Durch die erste schräge Fronplatte musste die Platte 2-geteilt konstruiert werden. Die vordersten Drehstäbe habe ich zusätzlich noch mit Zugfedern unterstützt, da durch das Räumschild und den Baggerarmvorbau aus Metall doch sehr viel zusätzliches Gewicht aufgenommen werden muss.
Die hintersten Schwingarme werden später mittels eines Spindelmotors gesperrt, so dass das Modell im Räumbetrieb hinten nicht einfedern kann.
Die spannendste Frage war jedoch, wie können die Kräfte die über das Räumschild und den Bagger-arm einwirken sauber aufgenommen werden. Hier bot sich die Wannenversteifung von AFV nahezu an, da einerseits der Baggerarmvorbau und andererseits das Räumschild so direkt an der Metallkon-struktion befestigt werden konnten.
Um Platz für die Hydraulikeinbauten zu bekommen habe ich auf den vordersten Spant verzichtet. Der Baggerarmvorbau mit dem Baggerarmlager wurde komplett aus Metall gefertigt und wird vorne mit der Frontplatte der Wannenversteifung und an den von Tamiya vorgesehenen Anschraubpunkten an der Wannenunterseite verschraubt.
Das Baggerarmlager habe ich aus Rotgussbuchsen und gefrästen Messingplatten konstruiert. Zur Lagerung habe ich ein Rillenkugellager von SKF ausgewählt und verschraubt wird alles mit Sechs-kantschrauben bzw. Zylinderkopfschrauben M1,6. Der Drehantrieb erfolgt über einen Schneckenrad-antrieb und einen Faulhaber Getriebemotor, der am Baggerarmvorbau befestigt ist.
Die Aufnahme für den Baggerarm habe ich wiederum aus Messing gebaut und zusammengelötet.
Die Oberwanne des Tamiya Leopard 2 muss entsprechend ausgeschnitten werden. Die zweiteilige Kettenabdeckungen habe ich mit einem Messingprofil verstärkt und verbunden, da durch das Aus-schneiden die Anschraubpunkte nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Komplette Aufbau wurde zunächst mit CAD konstruiert und anschließend mit einer Portalfräse vorgefertigt. Bei der Konstruktion der Teile habe ich die Überlappung der Platten wie beim Original nachgebildet. Der Zusammenbau gestaltete sich bis auf wenige Teile relativ einfach.
Die rechte Seite des Aufbaus wird nur durch den Speaker belegt und bietet einen ordentlichen Reso-nanzkörper. Falls die Hydraulik es später zulässt, werde ich diesen auch noch unten verschließen.
Die Oberwanne ist mit gefrästen Polyteilen bis kleinste vorgefräst und wird zusätzlich mit mehreren Blechen Fotoätzteilen und Modellbauschrauben detailliert.
Als nächstes kam der Rahmen für die Staukisten und diese selbst an die Reihe. Die Kisten sind wie-der aus Poly gefräst, die Deckel sind aus geätzten Neusilberblechen. Verschlüsse sind funktionsfähig, so dass sich die Kisten auch öffnen lassen.
Die Fahrerluke wurde beweglich gebaut und kann über einen Schneckenantrieb geöffnet werden. Wie beim Original kann der Fahrer elektrisch hochgefahren werden. Selbst die Fahrerfigur habe ich zwi-schenzeitlich animiert.
Die Nebelbecher sind zwischenzeitlich auch an ihrem Platz.
Die Halter für die Scheinwerfer erinnern schon fast an Neusilberorigami, lassen sich durch die geätz-ten Nuten aber schön verarbeiten. Die Scheinwerfer mussten auch umgebaut werden.
Des weiteren wurden die Luken weiter detailliert und die Schweißnähte mit Magic Sculp nachgebildet.
Trotz der riesigen Staukisten ist immer noch Werkzeug auf der Motorabdeckung angebracht. Voller Euphorie hatte ich die Leo 2 Werkzeughalter schon fast komplett installiert, um bei einer Nachkontrolle auf den Fotos festzustellen, dass eigentlich nur die Säge und zwei Brechstangen mitgeführt werden. Also wieder alles runter und neu angebaut. Das Hebegeschirr ist auch anders angeordnet.
Insgesamt 6 Zusatzscheinwerfer habe ich wieder in Schichtbauweise aufgebaut. Die Gehäuse wurden mit jeweils einer SMD-LED bestückt und werden mittels geätzten Haltern am Heck, am Baggerarm und am Baggerarmlager befestigt.
Für die Baggerarmauflage war wieder mal Messing löten angesagt.
Zwischenzeitlich habe ich die Anlenkpunkte für das Räumschild vom Gießer bekommen und ange-baut.
Damit konnte es erst einmal mit dem Räumschild weitergehen. Die gesamte Konstruktion des Räum-schildes und der Arme geht auf die Konstruktion von Frahag zurück. Nachdem ich die Zeichnungen erhalten hatte habe ich die Teile aufgeteilt in Messingfrästeile, Polyfrästeile und Neusilberätzteile. Begonnen habe ich mit dem Grundgerüst der Arme aus Messing, das danach noch mit Polyteilen verkleidet wurde. Die Arme sind hartgelötet.
Das Räumschild selbst besteht inklusive der vielen Schrauben, Scheiben und Muttern für die Schneidplatten aus etwa 300 Einzelteilen. Die Messing- und Polyteile wurden wieder ausgefräst und von innen nach außen mittels einer Gewindestange M3 mit den Ätzteilen vormontiert. Dadurch hatte die Konstruktion genügend Stabilität, um beim Verlöten nicht wieder in die Einzelteile zu zerfallen. Nachdem mir das Hartlot ausgegangen war, habe ich den Rest, unter anderem die Räumschildplatte mit UHU Endfest 300 aufgeklebt und bei 180° „gebacken“. Im Nachhinein würde ich heute das gesam-te Räumschild eher kleben als verlöten. Die klappbare Räumschilderhöhung sowie die Scharniere erinnern wieder sehr stark an Origami. Diese Teile habe ich weichgelötet. Zum Abschluss wurden dann die Polyteile mit Sekundenkleber befestigt. Jetzt fehlen noch die aufgeschraubten Schneidplat-ten.
Als nächstes war die Baggerschaufel und der Baggerarm an der Reihe. Die Schaufel ist komplett aus Messing gefräst und hartgelötet. Die Verstärkungsbleche habe ich weich aufgelötet. Der mechanische Schnellwechsler ist von Leimbach, wurde aber was die Außenbleche betrifft modifiziert.
Die Baggerarme bestehen jeweils aus zwei Messingblechen, die mit Abstandsbolzen verschraubt sind. Da die Hydraulikschläuche in den Armen verlegt sind, konnte ich die obere und die untere Abde-ckung aus Poly noch nicht befestigen. Verbunden werden die Arme mit Bolzen, die außen durch zwei Schrauben und einen Halter festgehalten werden. Die Verstärkungen habe ich weichgelötet.
Als nächstes ist der Hydraulikausbau an der Reihe. Da ich hierfür noch auf zwei Lieferungen warte, gibt es jetzt erst einmal eine Pause
-- Gruß
Günter
cg-model.de/cg-shop/start.php
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06.02.2008, 16:47 Uhr Diede
(Nervensaege)
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Hi Günther
Na denkst du wir haben was anderes von dir erwarten nach der PSB
Ansonsten noch viel Spass bei dem Ding ich hoffe kann mal bald einen in 1:1 sehen.
Viel glück noch beim vollenden des geilen Teils und respekt vor der lestung.
M.f.g Patrick
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06.02.2008, 16:59 Uhr steini
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Hammergeiles Teil Günther. -- Es lebe hoch die Waffe,
die Axt und Säge führt,
das Korps der Pioniere,
das nie den Mut verliert!
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06.02.2008, 17:02 Uhr Leo2A6
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A jolla. Wenn ich Dein Projekt so sehe, überlege ich gerade ob ich überhaupt noch an meinem Weiterbaue. Das ist ja deprimierend. Was Du da als Eigenbau zauberst lässt nur eine Reaktion zu:
Ich kann es gerade echt nicht fassen. Bei mir jagd eine Frage die andere und ich brauche immer wieder Hilfe und dann dieser Bericht von Dir *Kopfschüttel* Weiter so!!! -- Gruß. Der Mirco
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06.02.2008, 17:42 Uhr spot01
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Günter,
DA WIRD DER HUND IN DER PFANNE VERRÜCKT
Rattenscharf
Mehr ist da nix zu sagen;D
Grüße -- "Old Ironside" Peter
(der aus der Pfalz kommt)
http://www.rk-modellbau.de
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06.02.2008, 17:53 Uhr frahag
Mr. Cold Heat
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Hallo Jungs,
hier noch ein paar Bilder von der SNR 002
Ich konnte dem Metall nicht wiederstehen.
Gruß
Frank
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06.02.2008, 17:59 Uhr frahag
Mr. Cold Heat
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Die Hydraulik ist jetzt mein Part. Hier mal der erste Eindruck:
Spannend wird es die Dinger dicht zu kriegen.
Gruß
Frank
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06.02.2008, 18:16 Uhr bergemaxi
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Hallo Günter und Frank
Das ist Wirklich ein Wahnsinns Teil, ich zieh den Hut vor Euch beiden.
Freue mich schon Riesig die Modelle mal in Action zu sehen.
Wirklich Klasse, der Absolute Wahnsinn.
Grüße
Thomas
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06.02.2008, 19:05 Uhr SLT50-2
Der Dachsmaster
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Hallo Günter und Frank,
wie war das mit den Medikamenten und Krankheiten? Ich hoffe doch stark,daß es für Eure Krankheit auch irgendwelche Heilmittel gibt.
Wenn ich nicht schon vorgewarnt gewesen wäre hätt´s mich beim Lesen dieses Berichtes glatt umgehauen,das ist der pure Wahnsinn.
Gruß
Michael
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06.02.2008, 19:30 Uhr OliverRauls
3D - Drucker
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Respekt, Günter. Keine Frage. Aber auch uninteressant für "OTTONORMALMODELLBAUER" weil zu abgehoben.
Oli
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06.02.2008, 19:38 Uhr Frank (FN)
Der, der nicht nur den Imai sondern auch einen 250/8 zersägte !
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quote: Original von OliverRauls:
Aber auch uninteressant für "OTTONORMALMODELLBAUER" weil zu abgehoben.
Oli
Hallo Günter ,
ich finde das Teil top und bin am staunen , auch als OTTONORMALBAUER
-- Gruß
Frank
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln. Erstens durch Nachdenken: Das ist der Edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der Leichteste. Drittens durch Erfahrung: Das ist der Bitterste.
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06.02.2008, 19:57 Uhr GG
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quote: Original von OliverRauls:
Respekt, Günter. Keine Frage. Aber auch uninteressant für "OTTONORMALMODELLBAUER" weil zu abgehoben.
Oli
also ich habe gerade nochmal nachgeprüft, meine Beine reichen nach wie vor zum Boden
Oli wo ist dein Problem?
-- Gruß
Günter
cg-model.de/cg-shop/start.php
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06.02.2008, 20:12 Uhr OliverRauls
3D - Drucker
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Kein Problem, wirklich ganz toll. Aber für mich zumindest ebenso wenig nachzubaun wie ein Tamiya Baukasten. Daher schön anzuschaun- aber als Inspiration zu abgehoben. Das soll aber das Modell auf keinen Fall schmälern!
Oli
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06.02.2008, 20:51 Uhr FURIANER
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Moinsen
Günther......Du bist der Wahnsinn.......zieh den Hut vor Dir, absolut geiles Modell!
Hab die Tonne mal in Action gesehen, als er noch in der Erprobung war, hölle!
Gruss Björn
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07.02.2008, 14:26 Uhr halbkette
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Hallo Günter,
das ist wirklich eine bewundernswerte Arbeit ( von eigener Hand ).
Meine Hochachtung ist dir gewiss.
Solche Teile erfreuen das Modellbauerherz.
Viel Erfolg weiterhin.
P.S.:
Auch der Hydraulikzylinder von Frank gefällt mir sehr gut. Hoffen wir, dass er hält, was er verspricht.
--
Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von halbkette am 07.02.2008 14:30.
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