10.01.2008, 22:50 Uhr
 TriadeDragon
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Wo kann man Neusilber und Alu zum einschmelzen bzw gießen kaufen und ab welcher Temp. wird Neusilber Gusstauglich?
mfg TD
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11.01.2008, 15:12 Uhr
 halbkette

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Hallo TD,
ich habe leider keine Adresse für die Beschaffung von Neusilber-Schmelzmaterial, auch fand ich keine eindeutige Schmelztemperatur in meinen Unterlagen.
Aber bevor keiner was dazu sagt, kann ich dir wenigstens einen Hinweis geben:
Neusilber besteht in der Hauptsache aus Kupfer, in kleineren Mengen aus Zink und auch Nickel. Das sind bis auf Zink ( ca.450 Grad) hochschmelzende Metalle: Cu = 1080 Grad und Ni = 1450 Grad. Wenn man davon ausgeht, dass der Schmelzpunkt einer Legierung den Mittelwert nach den Anteilen der Legierungsbestandteile bildet, so erwarte ich für Neusilber einen Schmelzpunkt über 1000 Grad.
Genauer weiß ich es zur Zeit auch nicht, aber dir könnte das zur Einschätzung deines Vorhabens - ich vermute mal: Kettenglieder gießen - schon ausreichen, oder?
Vielleicht findet sich ja noch ein Experte aus der Industrie, der mehr dazu sagen kann. Das würde mich dann auch interessieren.
Viel Erfolg. -- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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11.01.2008, 17:28 Uhr
GerhardP
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Auszug aus Wiki:
Neusilber
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Neusilber
bezeichnet eine gebräuchliche Nickel-Kupfer-Zink-Legierung. Es existieren auch noch die veralteten Namen Alpaka (Alpacca), Argentan, Minargent, die französische Bezeichnung Cuivre blanc sowie die aus dem Chinesischen stammende Bezeichnung Packfong. Auch die Bezeichnung Hotelsilber wird verwendet. Im Spanischen ist Neusilber auch als plata alemana und im Englischen als German Silver (deutsches Silber) bekannt. Galvanisch versilbertes Neusilber wird als Chinasilber bezeichnet.
Eigenschaften
Neusilber ist eine silberweiß glänzende Legierung aus 45–70 % Kupfer, 5–30 % Nickel, 8–45 % Zink, eventuell mit Beimischungen von Spurenelementen wie Blei, Zinn oder Eisen. Es zeichnet sich wegen des Nickelgehalts durch besondere Härte und Korrosionsbeständigkeit aus. Das amtliche Erkennungszeichen ist der Gewichtszahlenstempel.
* Schmelzpunkt: ab ca. 900 °C, je nach Legierung ansteigend
* Dichte: 8,7 g/cm³
* Elektrische Leitfähigkeit: ca. 3–5 (Ωm)-1
* Wärmeleitfähigkeit: ca. 25–35 W/(m K)
* Wärmeausdehnungskoeffizient: 16·10-6 K-1 bis 17·10-6 K-1
Wie alle Kupferlegierungen kann Neusilber nur mechanisch gehärtet werden, beispielsweise durch kaltschmieden oder walzen. Eine Erwärmung (glühen) über ca. 500 °C ordnet das Kristallsystem neu, sodass das Material wieder weich wird.
Geschichte
Bereits im Laufe des 17. Jahrhunderts kamen erste Metallwaren aus einer Packfong genannten Legierung aus dem Kaiserreich China nach Europa. Doch erst im 18. Jahrhundert erkannte man, dass Packfong aus Kupfer, Zink und Nickel besteht. In den Metallwerken von Suhl gelang es schon etwa 1770, eine dem Packfong ähnliche Legierung zu erzeugen. Sie wurde bald als Suhler Weißkupfer bekannt. Die industrielle Erzeugung von Kupfer-Zink-Nickel-Legierungen wurde 1823 durch ein Preisausschreiben des Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes initiiert. Gefordert wurde die Herstellung einer weißen Legierung, die im Aussehen dem Silber 750/000 (fein) gleichen und auch für Speisegerätschaften geeignet sein sollte. Zudem sollte es nur 1/6 des damaligen Silberpreises kosten. Diese Aufgabe lösten fast zur gleichen Zeit Dr. Ernst August Geitner, der 1823 in Schneeberg die Legierung Argentan entwickelte und 1824 die Gebrüder Henniger in Berlin mit der ähnlichen Legierung Neusilber.
Verwendung
Nach der Entwicklung der Löffelwalze in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Alfred Krupp wurde Neusilber zur industriellen Fertigung von Essbestecken verwendet. Noch heute ist es das Basismaterial für oberflächenversilbertes Besteck. Es wird eingesetzt für feinmechanische und elektrotechnische Geräte, medizinische Gerätschaften, Reißverschlüsse, Schmuckgegenstände, Trensengebisse, Teile von Blasinstrumenten, sowie als Material für Bundstäbchen bei Gitarren. Die Schienenprofile von Modelleisenbahnen, feinmechanische Federn und Steckverbinder der Elektrotechnik bestehen mitunter aus Neusilber. Bei Hieb- und Stichwaffen ist Neusilber ein gängiges Material für die Parierstange. Zahlreiche Münzen der DDR wurden aus Neusilber hergestellt. Auch Schlüssel, insbesondere solche für hochwertige Schließzylinder und Schließsysteme, werden oft zugunsten der Verschleißarmut aus Neusilber gefertigt. Einige Hersteller führen den Zylinderkern auf Sonderwunsch in Neusilber aus (Bezeichnung „verschleißarmer Kern“).
Als Neusilberlot wird in der Praxis oftmals ein Hartlot bezeichnet, das aus jeweils ca. 50% Kupfer, 10% Nickel, 40% Zink und jeweils ca. 0,2% Silicium, Mangan und Zinn besteht. Der Schmelzbereich ist 890 - 920 °C.
-- Schöne Grüße aus Österreich
Gerhard
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11.01.2008, 20:38 Uhr
 OliverRauls
3D - Drucker

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Guckt mal.... unser Forummember Klaas praktiziert das schon.....bisschen Alu Giessen... wo ist das Problem? Oli:D

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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von OliverRauls am 11.01.2008 20:38. |
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11.01.2008, 20:44 Uhr
 OliverRauls
3D - Drucker

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Hier noch eins....von KLaas
Oli

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11.01.2008, 20:52 Uhr
 TriadeDragon
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Alu Gießen sehe ich auch nicht so als Problem. Hab mir nen schmelzofen gebaut bzw. bin grade dabei und ich hab den so ausgelegt das ich bis 1100°C Aufheitzen kann. Nur wenn ich antriebsräder gießen will hällt das doch bestimmt in Alu nicht so gut oder?
Wo bekommt man denn nun die sachen her? Ich kann ja schlecht meine Alu Felgen einschmelzen.
Ach wenn interesse besteht an "meinem" Schmelzofen mach ich nen Baubericht mit fotos.
Hab noch nicht viel gemacht. bzw bis jetzt nur alle sache bestellt und gekauft. wenn die sachen alle da sind gehts ans bauen.
gruß Patrick
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von TriadeDragon am 11.01.2008 23:09. |
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14.01.2008, 02:44 Uhr
 halbkette

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Hallo Patrick,
mich würde es schon interessieren, wie du deinen Schmelzofen selber gebaut hast. Das wird auch bald mal ein Thema für mich sein.
Wegen des Alu-Gießmaterials frag doch mal den "Klaas", der muß es ja irgendwo herhaben.
Ich vermute, dass es für den Aluguß eine etwas andere Qualität als für Bohren und Drehen gibt.
Da gab es doch früher mal die Fa. Weißmetall oder so ähnlich, die niedrigschmelzende Legierungen für Silkonformen verkauft hat, vielleicht gibt es da auch Gieß-Alu. Versuch es doch mit Google...
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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14.01.2008, 09:49 Uhr
 TriadeDragon
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Die firma hatte ich auch im hinterkopf nur die Homepage gibts irgendwie nicht mehr. Mir ist aber eingefallen das in Essen ja ne Aluhütte ist. Vielleicht geben die mir etwas ab wenn ich lieb bitte bitte sage.
Also zum ofen gibts ja leider jetzt noch nicht viel zu sagen. Ich suche zur zeit eine Themperatur Reglung und nen Fühler der bis 1100°C geht. Nur ist das wohl nicht so leich zu bekommen. Bei meiner alten firma war das nicht das problem aber da arbeite ich nicht mehr. )-:
Die anleitung für den ofen habe ich aus dem netz.
Hier gehts zum Schmelzofen
Den Heitzfraht bekommt man bei Conrad. 2€ hab ich glaub ich bezhalt.
gruß Patrick
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14.01.2008, 10:23 Uhr
 Antiheld
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Moin,
Mal ne Verständnisfrage, wird das Alu in einem Tigel in den Ofen gehalten, oder direkt in den Ofen getan?
MfG Andre
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14.01.2008, 10:51 Uhr
 TriadeDragon
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Man brauch einen Schmelztigel.
mfg TD
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14.01.2008, 15:12 Uhr
 Matthes

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Hauahaua! Da schüttelts den geneigten Mitleser. Das mit dem frei hängenden Draht? Uiuiui!
Das schreit förmlich nach Unfall!
Aber die Mini-Ofen Lösung mit den Grillkohlen werd ich bei Gelegenheit ausprobieren.
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14.01.2008, 15:17 Uhr
 TriadeDragon
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jop aber mein draht wird nicht freihänngend sein. da lass ich mir im mom noch was einfallen. ich denke mal eher das ich den in die schamottsteine einarbeiten werde. Löcher rein bohren und dann die Spieralen da durch fädeln. der stein dient ja als wärme speicher. müsste also gehen. oder? najor mal schauen. zur not mache ich nen kontackt an den deckel das der strohl ausgeschaltet wird. dann ist das auch etwas sicherer.
gruß patrick
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14.01.2008, 15:28 Uhr
 Matthes

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Nein, der Schamott dient quasi als Dämmung. Soll also möglichst wenig Wärme nach draußen abführen. D.h. wenn du den Draht durch den Schamott fädelst, bringt das nach innen sehr wenig. Weiterhin wird dir der Draht an den Stellen an denen er anliegt reißen könnt ich mir vorstellen.
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14.01.2008, 15:38 Uhr
 TriadeDragon
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mhm stimmt auch wieder. najor ich mach das dann einfach mit dem Kontakt. hab ich hier eh schon liegen. Und dazu dann noch ein Stahlrohr zwischen Schmelzkammer und Heizspierahle
(mit genügend abstand natürlich. Sonst steht das Rohr noch unter Spannung) oder auch Kupfer. hat ja auch ne etwas höhere Schmelztemperatur.
mfg Patrick
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14.01.2008, 15:45 Uhr
 Matthes

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Ich würd dir raten, les dich mal in die Materie ein. Bei einer Glühwendel erfolgt die Hauptwärmeabgabe durch Strahlung. Wenn du da jetzt nen Zylinder zwischen Schmelzgut und Wendel stellst, muss der Zylinder erst erwärmt werden, bevor der wiederum die Wärmestrahlung an dein Schmelzgut abgibt...
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