11.07.2007, 23:27 Uhr stollenreiter
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hallo
ich habe zwei fragen bezüglich plastick kochen.
um die reifen meines 1:8 er fon den felgen zu lösen koche ich die reifen, um den verklebten gummi leicht entfernen zu können.
könnte das auch mit anderen ferklebten plastickteilen funktionieren ?
ich habe mal irgendwo gelesen das wenn man kunststoffe kocht wären sie halltbarer gegenüber brechen und so, weil das wasser das im rohstoff enthalten ist beim spritzen mit dem extruder ferdampft, und das teil dadurch "poröser "wird, wenn man das teil dann kocht öffnen sich die poren und nehmen wieder wasser auf. stimt das ?
mfg ludwig
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12.07.2007, 15:47 Uhr kampfgnom
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Also da man bei etwa 80° im Ofen Poly aufwämt um es dann zu biegen, solltest du Plastik meiner Meinung nach eher nicht kochen... Es würde wohl einfach nur verschmelzen...
MFG kevin -- Meine neue Homepage
http://www.kevin.de.md
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12.07.2007, 16:03 Uhr Robert
BW-Meister [Administrator]
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Hallo Ludwig,
termoplastische Kunsstoffe werden beim erhitzen weich !
Entgegen Metallen haben solche Kunststoffe aber keinen festen Schmeltzpunkt bei einer bestimmten Temperatur, sondern der Übergang ist über einen größeren Temperaturbereich verteilt.
Man kann dies bei bereits verzogenen Kunststoffteilen ausnutzen, indem man sie durch vorsichtiges erhitzen, entweder durch kochen (=ca. 90-100°) oder langsam im Backofen (ca. 100-150°) weich macht und anschließend vorsichtig im heißen zustand wieder gerade biegt.
Allerdings ist bei termopastischen Spritzgußteilen, so wie sie bei den meisten Polystyrol-Plastikmodellen verwendet werden, vorsicht geboten !!!
Bei solchen termoplastischen Kunststoffen können durch das Spritzen und anschließendes abkühlen Spannungen im Kunststoff entstehen, die bei einer späterer Erwärmung dazu führen, das sich das Kunsstofteil massiv verzieht !!!
Deshalb lieber Finger weg von solchen Temperatur-Experimenten !!!
Gruß Robert
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12.07.2007, 19:04 Uhr Radicator
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moin moin
Ludwig - mit was hast Du die Reifen geklebt ? -- Gruß Ralf
Der Panzerfahrer der Moin Moin sacht
http://www.radicator.de
Mitglied im MBC Brandenburg-Plaue e.V.
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12.07.2007, 21:18 Uhr Radfahrer
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Hallo Superkleber!
Wenn ich das richtig verstanden habe, so möchtest Du Dein Verfahren zum Trennen von verklebten Gummiteilen und Felgen (aus was sind die Felgen?), nämlich das Erhitzen, auf das Trennen von verklebten Kunststoffteilen anwenden. Das könnte schief gehen. Die gängigen Kunststoffkleber lösen beide Werkstücke an um sie beim Aushärten der Klebestelle quasi zu "verschmelzen". Von daher besteht zwar keine einheitliche Werkstückstruktur, aber auch keine deutliche Trennstelle mehr. Die Wärme würde das ganze durchdringen - aber löst sie auch wirklich nur die Klebstelle? Eher schmilzt der ganze Verbund. Ich würds nicht riskieren. Was anderes ist das Lösen von Metall/Kunststoff Klebungen. Hier gibt der Kunststoff bzw. der Kleber weit vor dem Metall auf.
-- cu
Olaf (der Radfahrer)
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12.07.2007, 21:36 Uhr MTO
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Hallo Ludwig,
das mit dem Lösen des Klebers im heißen (kochenden) Wasser geht nur bedingt
bei Klebstoffen, die sich NICHT mit dem Material verbinden, also Adhäsionsklebstoffe
(anhaftende Klebstoffe) sind.
Dazu zählen die meisten 2-Komponenten-Kleber und 1-Komponenten-Kleber,
die KEINE Lösemittel enthalten, welche das zu klebende Material anlösen könnten.
Die bei unseren Modellen gebräuchlichsten Kunststoffe sind Polystyrol oder ABS.
Diese Kunststoffe gehören zu der Gruppe der Thermoplaste, d. h. diese Kunststoffe
können mittels Wärme Urgeformt (z. B. Spritzgegossen) oder Umgeformt (also gebogen) werden.
Klebstoffe, die Lösemittel enthalten, lösen die Oberflächen der zu klebenden Bauteile an.
Durch geringen Druck werden die angelösten, weichen Oberflächen dann mitteinender verbunden
und die Molekülketten der Bauteile "verhaken" sich ineinander.
Klebstoffe dieser Art nennt man Kohäsionsklebstoffe.
Dies ist bei den im Plastik-Modellbau gebräuchlichen Klebstoffen wie Uhu-Allplast, Uhu-Plast usw.
der Fall.
Hier kann man die Klebeverbindung nur mechanisch, sprich mit Messer oder dergleichen, lösen.
Mit kochen geht da gar nichts.
Ich nehme an, dass die Reifen auf der Felge evtl. mit einem lösemittelfreien Klebstoff aufgeklebt
wurden, darum gehen sie beim Kochen runter.
Zu dem, dass Du gelesen hast, das beim Spritzgießen das im Material enthaltene Wasser (nur eine
geringe Menge, da ist nicht literweise Wasser enthalten) IN der Spritzgußmaschine (ein Extruder
ist zwar ähnlich, läuft aber ohne einen bestimmten Zyklus in einem Zug ständig durch;
Rohre, Schläuche usw. werden mit Extrudern hergestellt.) verdampft, ist für das Produkt, dass
hergestellt werden soll, äußerst schädlich. In den Bauteilen kann es zu Lufteinschlüssen kommen
oder der plastische (aufgeschmolzene) Kunststoff schäumt regelrecht auf.
Diesen Fall habe ich bei Polyamid schon erlebt.
In der Regel wird das Kunststoffgranulat BEVOR dies in die Spritzgußmaschine eingefüllt wird,
vorgetrocknet, damit das Material möglichst frei von Feuchtigkeit ist.
Das fertige Teil nimmt dann wieder über die Luft die nötige Feuchtigkeit auf.
Gegebenenfalls werden manche Kunststoffe, die sehr stark Feuchtigkeit aufnehmen, vor
dem Verbauen in ein Wasserbad gelegt. Damit wird ein nachträgliches Quellen vermieden
und das Risiko, dass es klemmt, minimiert.
Ciao
Michael (MTO)
--
Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden. - John F. Kennedy
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Beitrag 2 mal editiert. Zuletzt editiert von MTO am 13.07.2007 05:56.
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16.07.2007, 23:34 Uhr stollenreiter
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hallo
das ist ja alles sehr interesannt.
also ich glaube ich werde meine gepardteile lieber nicht kochen.
die reifen sind mit sekundenkleber auf die felge geklebt.
mfg ludwig
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