Thema: Eigenschaften von Phosphor-Messing Blech |
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24.02.2007, 10:21 Uhr MH1982
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Hallo
Ich wollte mal Fragen, ob mir mal jemand die Eigenschaften von Phosphor-Messing Blech nennen kann?
Also Zug- und Streckgrenze,
Lötbarkeit (müsste ja gehen, da MS drin ist)
usw....
Beim C....d steht nur federhart dabei (hat dieses dann in etwa die Eigenschaften von Federstahl)??? Mein Tabellenbuch kennt diesen Werkstoff gar nicht.
Wollte die Tiger Kettenschürzen (M 1:16) aus 0,2 oder 0,3mm Blech machen, daß sie bei einem Rempler auch Beulen bekommen. Bei der Suche danach stieß ich auf dieses Blech, und da ich nix darüber weiss, frag ich eben mal!
Danke im Vorraus, gruss Manuel
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24.02.2007, 13:09 Uhr MH1982
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Ich nochmal!
Eigentlich meine ich Phosphorbronze, und nicht Phosphormessing!
Dazu habe im Werkstoff und Prüftechnikbuch von 1975 was gefunden:
"Der Name Phosphorbronze wird fälschlicherweise oft angewendet, wenn lediglich ein geringer Phosphorrückstand von der Desoxydation in der Bronze enthalten ist. Zu Recht besteht der Name jedoch nur dann, wenn Phosphor ein gewollter Legierungsbestandteil ist."
Aber zu den Eigenschaften habe ich immernoch nichts gefunden.
Gruss Manuel
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27.02.2007, 00:10 Uhr SirHenry
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Hi,
Phosphorbronze:
Es ist eine Kupfer-Zinn Legierung mit der Werksoffbezeichung CuSn-8,oder der Nummer 2.1030.
Die Angaben wie Härte ,Zugfestigkeit ,Dehngrenze etc werden vom Herstellers mit angegeben,sie sind dann an die Werstoffbezeichung hinten angefügt.
Also zb.
CuSn-8 R390 . Hat dann 390N/mm2 Zugfestigkeit.
Angabe über die Dehngrenze hätte dann anstelle des R ein Y
Bruchdehnung ein A , Härte ein H .
Über google findet mann aber allerhand über diesen Werkstoff:
Phosphorbronze hat einen Anteil von 7% Zinn und 0.5% Phosphor.( komisch, denn laut Werstoffbezeichung hat es 8% Zinn)
oder :
Vorzügliche Eigenschaften besitzt die Phosphorbronze, eine von Künzel angegebene Legierung aus etwa 90 Kupfer, 9 Zinn und 0,5-0,75 Phosphor, welch letzterer in Form von Phosphorkupfer oder Phosphorzinn eingeführt wird und zunächst eine vollständige Reduktion der in der B. gelösten Oxyde bewirkt. Jedenfalls wird durch den Phosphorgehalt die Homogenität der B. und damit ihre Verwendbarkeit ganz bedeutend erhöht. Auch wird der Farbenton, sobald der Phosphorgehalt 0,5 Proz. übersteigt, wärmer, dem des stark mit Kupfer legierten Goldes ähnlicher; das Korn des Bruches nähert sich dem des Stahls, Elastizität, absolute Festigkeit und Härte werden bedeutend erhöht, das geschmolzene Metall ist sehr dünnflüssig und füllt die Form in ihren feinsten Details vollständig aus. Die Phosphorbronze läßt sich sehr gut walzen und stanzen, und durch zweckmäßige Abänderung der relativen Gewichtsverhältnisse ihrer Bestandteile kann man ihre Eigenschaften beliebig ändern und sie für die Benutzung zu verschiedenen Zwecken besonders geeignet machen. Man benutzt sie zu Geschützen, Patronenhülsen, Gewehrverschlüssen und Gewehrläufen, zu Getrieben, welche heftigen Stößen ausgesetzt sind, zu Zapfenlagern, Hochofenformen etc. Sehr geeignet ist die Phosphorbronze auch zu Pumpen aller Art und besonders zu hydraulischen Pressen. Für Dampfkolbenliderung bietet sie den Vorteil, daß sie sehr elastisch ist und auf Gußeisen nur geringe Reibung gibt.
Bleche und Nägel aus Phosphorbronze haben sich bei Schiffsbeschlägen sehr gut bewährt. Auch Dampfschiffschrauben und Geräte für Pulverfabriken sowie Förderseile für Gruben und in Amerika Telegraphendrähte sind aus Phosphorbronze hergestellt worden.
Gruß
Henry
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Beitrag 8 mal editiert. Zuletzt editiert von SirHenry am 27.02.2007 00:30.
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27.02.2007, 14:06 Uhr halbkette
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Hallo Manuel und Henry,
das war ausführlich, dem ist fast nichts hinzu zu fügen, außer vielleicht zur praktische Anwendung:
die Festigkeit von 390N/mm^2 ( wenn das stimmt ) gleicht der von Baustahl , obwohl ich annehme, dass Baustahl dabei dehnbarer ist. Dafür ist die Bronze federhart und ziemlich elastisch: eben die bekannte "Federbronze".
Übrigens: in meiner Tabelle wird CuSn-8 mit 7,5 - 8% Zinn und 0,01 - 0,4% Phosphor angegeben.
Dichte : 8,8 g/cm^3
Die Verbindung zu dem mir weniger bekannten Ausdruck "Phosphor-Messing" kann darin liegen, dass Messing ja einen Anteil Zink enthält. Da es eine Cu-Legierung mit Zinn- und Zinkanteil in etwa gleicher Höhe um die 7% gibt, plus 0,1% Phosphor, vermute ich, dass das Phosphor-Messing genannt wird (?). Messing ansich kann schon mal die doppelten Festigkeitswerte von Bronze erreichen.
--
Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von halbkette am 27.02.2007 14:08.
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01.03.2007, 21:40 Uhr MH1982
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Hallo
Danke für die Antworten, das mit dem Googeln hab ich auch schon hintermir.
@ Hartmut: Das mit dem Phosphor-Messing hab ich in geistiger Umnachtung geschrieben. Ich meinte eigentlich, Phosphor-Bronze.
Gruss Manuel
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02.03.2007, 12:43 Uhr halbkette
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Hallo Manuel,
ist ok, soll ja vorkommen...
Übrigens: Federbronze läßt sich zwar weichlöten, ist aber ziemlich schwer zu schneiden und wirklich nur für Federzwecke gut zu verwenden. In deinem Fall würde ich Messing 0,2mm vorziehen, Das lötet sich bekanntlich auch gut und ist leichter zu bearbeiten. Wir in unserer Tiger-1:10-Gruppe nehmen dafür auch Messingblech.
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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