Thema: Micro Zweigangautomatikgetriebe funktioniert |
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09.06.2006, 11:21 Uhr
 Schrauber
Schrauber-Familie [Moderator]

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Hi Markus,
wie ich schon sagte finde ich das Prinzip genial, nur ist auf dem Video das zu sehen was ich befürchtet habe, denn das Model ist in meinen AUgen noch viel zu schnell ! Wenn du die Geschwindigkeit halbieren könntest wäre es deutlich besser. Funktioniert dann die Fliehkraftkupplung noch ?
Gruß Axel
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09.06.2006, 13:10 Uhr
 halbkette

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Hallo Axel,
ich bin schneller:
die Kupplung braucht natürlich eine gewisse hohe Drehzahl zum Eingreifen, daher sollte man den Plan soweit unverändert lassen - wenn er erstmal funktioniert. Ich meine damit auch den Durchmesser der Kupplung, der ja die Fliehkraft entwickeln soll. Deswegen ist es auch mit dem vorher mal angesprochenen "Kleinerbauen" nicht so einfach - in dem Fall muß dann die Drehzahl steigen: also die "kleine" Kupplung dann z.B. direkt auf die Motorwelle konstruieren ( das setzt natürlich einige Änderungen in der Anordnung und Größe der Zahnräder voraus ). Während ich hier schreibe, habe ich das schon fertig im Kopf.
Aber zum Reduzieren der Geschwindigkeit bietet sich da ja noch der Abtrieb für eine weitere Getriebestufe an. Gleichzeitig wird das Fahrzeug stärker.
Damit ist eigentlich alles gesagt.
Ich hoffe, Marcus stimmt mir zu.
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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09.06.2006, 17:49 Uhr
 Panzeli
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Hallo Zusammen,
Hartmut, Du hast es wirklich voll durchblickt. Ich kann dem nichts mehr hinzufügen. Zum Schaltdruck: Ich habe dieses erste Getriebe extra so ausgeführt, dass man einen wahrnehmbaren Schaltvorgang hat. Das Getriebe ist aber weit davon entfernt irgendwo Schwachstellen zu zeigen. Ich habe in den letzten Tagen wirklich viele Schaltvorgänge provoziert und direkt aus Vollgas in den Rückwärtsgang u.s.w. Ich habe da keine Bedenken.
Hallo Alex, Du hast recht, das sieht auf dem Video wirklich so schnell aus. Ist er aber garnicht. Bei Vollgas im zweiten Gang sind es 7-8Km/h. Der erste ist wirklich absolut langsam. Ich fahr das Teil auf dem Tisch. Zudem kann man es natürlich noch nach der Automatik beliebig hoch untersetzen.Auch das Geräusch ist tatsächlich nicht halb so schlimm wie es auf dem Video rüberkommt. Das liegt sicher daran, dass ich dieses Video gerade mal mit der Fotokamera gemacht habe. Ich werde aber noch was besseres nachliefern. Die Backen sind momentan aus GFK gefräst. Da werde ich mal welche aus Messing machen, dann sind die Fliehkräfte höher und man kann den Schaltpunkt noch besser einstellen. Auch bei diesem Getriebe hatte ich die Feder schon soweit zurück, dass es direkt nach dem Anlaufen schon in den Zweiten gegangen ist. Das ist also überhaupt kein Problem. Mit den Mindestmaßen meine ich die Länge, denn der HFL für die 3er Welle ist schon 8mm dann braucht man die Lagerung für den Zweiten 5mm und die Kupplungsscheibe etwa 4mm, dann die Umschaltklaue... so sind es 20mm geworden. Durchmessermäßig gehts auch noch kleiner, halte ich aber nicht für sinnvoll für die Kupplung selbst, wegen des Fliehkraftrückgangs. Schaun wir mal...
Gruß
Marcus
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09.06.2006, 21:16 Uhr
 Panzeli
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Hallo Hartmut,
Ich habs gerade eben nochmal genau gelesen und will Dich nur vor unnötiger Arbeit schützen. Die Kupplung direkt auf die Motorwelle zu setzen geht prinzipiell nicht. Beim Schaltvorgang in den Zweiten nimmt nämlich die Drehzahl auf dieser Welle ab und Du würdest direkt wieder in den Ersten zurückgeworfen. Die Kupplungsbacken müssen immer auf derjenigen Welle befestigt sein, die beim Schalten in den Zweiten nochmals beschleunigt wird. Wenn die Backen bei meinem Getriebe auseinandergehen, greifen sie sich ja den Mitnehmerbolzen des schneller rotierenden zweiten Ganges.
Gruß
Marcus
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09.06.2006, 21:29 Uhr
 Panzeli
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Hallo Hartmut,
Ich melde mich nochmal kurz. Der ursprünglich im zweiten Gang geplante Freilauf war natürlich umgedreht geplant, hätte also bei Vorwärtsfahrt überholt werden können. Er würde in der Anordnung dann auch ein Bremsen über den zweiten Gang erlauben. Nur für die Rückwärtsfahrt wäre es nicht mehr gegangen, da dann der zweite Gang am ersten vorbei will, was der HFL des ersten Ganges natürlich verhindern würde. Dann käme es zu Verklemmungen. Dort lag mein Denkfehler.
Gruß
Marcus
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12.06.2006, 20:43 Uhr
 halbkette

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Hallo Marcus,
danke für deinen Eifer bei der Diskussion. Das ist ja auch ein interessantes Thema.
Am WE hatte ich leider keine Zeit, weil ich mit meinem Nachbarn ein gemeinsames Carportfundament in Angriff nehmen mußte - der hat nicht soviel Zeit wie ich, da muß ich mich schon nach ihm richten.
Du hast recht : Kupplung auf der Motorwelle geht nicht, weil die Drehzahl nach dem Schaltvorgang absinkt.
Das habe ich auf die Schnelle übersehen, aber du paßt wenigstens auf.
Dann kann man einfach nur versuchen, alles zu verkleinern, bis man die Kupplungsbacken nicht mehr genau hinkriegt oder die Drehzahlen nicht mehr für einen Vorgang ausreichen.
Apropos K-Backen aus Messing:
du kriegst zwar mehr Fliehkraft aber die Metallbacken greifen härter zu als der Kunststoff! Das wird nicht mehr sehr komfortabel.
Dabei fällt mir noch eine Frage zu den Backen-Federn ein: wie sind die geformt und wo sind sie montiert, wie kann man sie in der Wirkung verändern???
Weiterhin fällt mir ein, wenn schon Messingbacken, dann vielleicht auch eine richtige Kupplungsglocke statt des Mitnehmerstiftes und in der K-Glocke eine Gummiauskleidung ( dünnes Gummi-Flachband eingeklebt im Zylinder der Glocke ) für die bessere Haftung. Auf jeden Fall verspreche ich mir davon mehr Schlupf beim Eingriff und damit einen weicheren Schaltvorgang. Dafür braucht man dann aber schwerere Backen, die eine feine Verzahnung auf der Oberfläche haben sollten, damit auch bei Last nichts mehr schlupft.
Das stelle ich mir als Tuning vor.
Das Prinzip ist wirklich ausbaubar. Wer weiß, was dabei noch herauskommt.
Ich bin jedenfalls froh, daß du das mal vorgestellt und erfolgreich ausprobiert hast.
-- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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15.06.2006, 12:06 Uhr
 Panzeli
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Hallo Hartmut,
Sorry, ich konnte diesmal nicht früher antworten. Vorab noch so viel: Der Jeep fährt nun seit Tagen. Ich habe das gesamte Getriebe gekapselt und die Geräuschentwicklung wesentlich reduziert. Zudem ist mittlerweile das Benedini-Soundmodul mit Lautsprecher eingebaut, sodass man vom Getriebe nur noch im ersten Gang ein wenig hört. Das Ganze macht wirklich super Spass. Was die Feder für die Kupplungsbacke angeht ist es natürlich sehr sehr eng. Eine Spiralfeder scheidet deswegen aus. Ich werde diesbezüglich noch eine kleine Zeichnung anfertigen. Nur so viel: Es ist ein 0,3mm Stahldraht, der nahe des Drehpunktes der Backe eingehängt wird und dann auf der Rückseite der Kupplungsscheibe verspannt wird. Die Einstellung dieser Feder erfolgt dann durch einfaches Zu- und Aufbiegen. Zum Schaltruck kann ich momentan nur sagen, dass es zu dem alten Jeep gut passt, da man den Schaltvorgang auch wirklich mitbekommt. Bei moderneren Baumustern wie etwa dem Leo sollte es natürlich weich schalten. Da probiere ich auf jeden Fall die Glocke. Was den Kupplungsbelag angeht werde ich mich noch informieren und Dir dann berichten. In den Kupplungen die ich so kenne war es nämlich kein Gummi. Es ist eher so etwas wie Teflon und Fasern gemischt... Ich nehme an, dass es bei Gummi durch Reibung zum Schmelzen kommen kann und das Kupplungsmaterial extrem temperaturstabil sein muss. Übrigens, bei der Version mit dem Mitnehmerstift braucht man nur eine Kupplungsbacke auszuführen, da sowieso immer ein und die selbe zuerst nach aussen geht.
Gruß
Marcus
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15.06.2006, 13:54 Uhr
 halbkette

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Hallo Marcus,
danke für die Einzelheiten.
Du hast sicher recht mit dem Belag, Gummi geht natürlich nur bei kleineren Modellen. Andererseits ist ein Belag aus Teflon auch nicht gerade einfach herzustellen. Sicher ist: bei hohen Lasten sollte der K.-Belag dann schon widerstandsfähiger, aber eben auch machbar sein.
Ich komme leider in nächster Zeit nicht dazu, mal etwas in der Richtung auszuprobieren, deshalb werde ich gerne lesen, was du darüber herausfindest und dann hier postest.
Zur Feder vermute ich, daß du so eine Art Sicherheitsnadel-Konstruktion verwendest..?
Die zweite K.-Backe wird nicht gebraucht, das ist richtig, aber man sollte schon ein Gegengewicht als Ersatz berücksichtigen, sonst gibts Unwucht.
Bin gespannt, was du noch über die Automatik für den Leo herausfindest.
Manchmal denke ich, daß man das Prinzip auch zweistufig ausführen könnte, also mit insgesamt 3 Gängen, aber dafür braucht man dann ein breiteres Drehzahlband zur Unterscheidung der einzelnen Schaltpunkte. Ich denke mal darüber nach. Dazu muß wohl auch einiges ausprobiert werden.
Dir wünsche ich viel Erfolg. -- Gruß Hartmut
" Ein Modell ist mehr als nur die Summe seiner Teile "
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