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Thema: Ätzteile selber erstellen

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Seiten: [1] 
22.12.2005, 12:23 Uhr
Schoppy besucht im Moment nicht das Board.Schoppy eine private Nachricht schreibenSchoppy


Hallo...

ich habe schon einige Zeit die Suchfunktion genötigt, konnte aber leider nicht das passende finden. Meine Frage bezieht sich auf die Erstellung von Ätzteilen...macht es Sinn sowas Zuhause herzustellen und was würde das so an Materialkosten nach sich ziehen?

Zum Gießen gibt es ja reichlich Beiträge nur...zum Ätzen konnte ich nur wenig finden. Wäre super, wenn mir jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte oder hier eine kleine Anleitung posten könnte.

Natürlich sind auch weiterführende Links immer willkommen... ;D
--
Gruß Sascha
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22.12.2005, 12:37 Uhr
LaCroix besucht im Moment nicht das Board.LaCroix eine private Nachricht schreibenLaCroix


Im Grunde brauchst du nur folgendes:

Eine dünne Kupferfolie (einfacher zu ätzen als messing)
Eine Dose Sprühfotolack für UV-belichtung
Eine UV-Lampe
Eine Vorlage auf Overheadfolie gedruckt (extraschwarz), eventuell 2. Vorlage spiegelbildlich
Entwickler
Ätzlösung
2 Schalen (ich nehme Glasvasen, die sachen stehen darin und sind gut beobachtbar.)
Warmes wasser (+ eventuell heizung)

Vorlage auf Overheadfolie drucken.

Kupferfolie zurechtschneiden, entfetten und (in einem möglichst UV-Licht freien Raum (dunkel oder rotlicht) beidseitig mit Fotolack besprühen. Trocknen lassen.

Auf eine weiche unterlage legen, vorlage drauf, am besten ncoh glasplatte drüber, damit es gut liegt.

UVLampe an, darüberstellen und entsprechend Herstellervorgabe belichten.
Die Hintere Seite bleibt unbelichtet, oder ist mit der exakt gespiegelten Vorlage zu belichten (besser, aber nicht einfach)

Bei beidseiteigem Belichten ist es ratsam, alles zwischen 2 Glasplatten zu fixieren und beidseitig zu belichten (2 Lampen), spart zeit und weniger Risiko von Beschädigungen der Lackschicht beim wenden.

Entwickler im Wasser auflösen und Platte einlegen, lieber tieferes gefäß nehmen und stehend entwickeln.
Aus dem Bad nehmen, abspülen und in die Säure legen.. warten... endprodukt entnehmen.

Bei einseitiger belichtung ist die Rückseite total ätzresistent, daher nur von einer seite geätzt - unscharf, bei dünnen Folien aber ok.

Beidseitig gehts schneller, daher weniger Unterätzung.

Als heizung habe ich einen trafo und die 12V-Rückspiegelheitungspads von conrad, die sind unten an3 seiten der Vase angebracht und heizen die wand auf.. durch die erwärmung kommt ausserdem eine Strömung hinzu (warme säure am Rand steigt auf, die erkaltete Oberfläche sackt in der mitte runter), was mir die Pumpe spart.


--
Gruß,
LC

Ich bin Modellbauer - ich hab nie was von Modellfertigsteller gesagt....
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22.12.2005, 12:58 Uhr
Schoppy besucht im Moment nicht das Board.Schoppy eine private Nachricht schreibenSchoppy


Super....vielen Dank für die ausführliche Erklärung...
--
Gruß Sascha
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22.12.2005, 17:26 Uhr
Radi besucht im Moment nicht das Board.Radi eine private Nachricht schreibenRadi


Hi Sascha,

wenn Du die Möglichkeit hast an die aktuelle Ausgabe -1/2006- der Zeitschrift "ModellWerft" vom VTH zu kommen dann kannst Du dort das ganze nochmal in Ruhe nachlesen.

Schöne Feiertage und nen guten Rutsch
--
Gruß aus dem Odenwald
"Radi" - Klaus
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22.12.2005, 17:33 Uhr
shooter besucht im Moment nicht das Board.shooter eine private Nachricht schreibenshooter


moin

Hier ist eine Animierte Beschreibung

http://www.aetzen.de/


--
Gruß
Andreas :smokin:


Info: Fahre Kanal 85 40 Mhz

Homepage: http://www.rag-modellbau.de/



" Demokratie ist die Freiheit
des andersdenkenden " :look:

Links auf das Bild klicken für weitere LEO - BILDER !
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22.12.2005, 17:56 Uhr
LaCroix besucht im Moment nicht das Board.LaCroix eine private Nachricht schreibenLaCroix


achtung... Fotobeschichtungsspray für platinen löst sich auf, WO er belichtet wird, also genau andersrum...
--
Gruß,
LC

Ich bin Modellbauer - ich hab nie was von Modellfertigsteller gesagt....
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22.12.2005, 20:48 Uhr
SLT50-2 besucht im Moment nicht das Board.SLT50-2 eine private Nachricht schreibenSLT50-2
Der Dachsmaster




Hi Sascha und alle anderen,

Das mit dem Fotolack ist korrekt aber mittlerweile bekommt man auch fertigbeschichtete Bleche aus Neusilber und Messing was eine wesentliche Arbeitserleichterung darstellt und da der Fotolack maschinell aufgetragen wird ist auch die Schichtstärke wesentlich gleichmäßigerals wenn man diesen von hand aufträgt

Material zum Ätzen und auch eine Anleitung findest Du auch bei
http://www.saemann-aetztechnik.de

Hoffe ich konnte helfen

Frohe Weihnacht und ein glückliches neues Jahr wünscht allen
Michael
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24.12.2005, 16:38 Uhr
SLT50-2 besucht im Moment nicht das Board.SLT50-2 eine private Nachricht schreibenSLT50-2
Der Dachsmaster



Hi Sascha und ale die es interessiert,

Hier nochmal eine Ergänzung zu meiner Antwort von letztens sprich mal eine kleine Anleitung zumÄtzen und vorallem zum Erstellen des Ätzfilms.

Der Ätzfilm(die Zeichnung der Teile) ist die Grundlage für eine gute Qualität der Teile,grundsätzlich sollte man beachten daß die dünnsten Stege die man ätzen will immer 0,1mm breiter sein sollten als die Materialstärke d.h. wenn ich ein Gitter Ätzen will aus Blech mit einer Stärke von 0,2mm muss die Stegbreite des Gitters 0,3mm sein,nur so ist gewährleistet daß die Teile bei einem längeren Zeitraum im Ätzbad nicht seitlich abgeätzt werden.
Meine Ätzfilme erstelle ich im Corel Draw ,CAD-Dateien im DFX-Format sind wegen der geringeren Linienschärfe für Ätzfilme eher nicht geeignet.
Zum beidseitigen Belichten der Bleche werden die beiden Seiten des Ätzfilm`s auf Transparentfolie gedruckt (eine davon spiegelbildlich) und dann genau deckungsgleich zu einer Tasche mit Tesafilm zusammengeklebt( die bedruckte Seite immer nach innen ,so kann sie nicht beschädigt werden).
Um die beiden Seiten genau deckungsgleich zu bekommen ziehe ich mir beim Erstellen der ersten Seite durch den Rahmen Markierungslinien in einer Strichstärke von 0,05mm und kann nach diesen Linien dann meine Folien ausrichten und am Rand verkleben.

Zu beachten ist auch daß man Haltestege für die geätzten Teile mit einzeichnet damit diese nicht beim Ätzen aus dem Rahmen fallen und verloren gehen.
Hier habe ich mal 2 Bilder von den beiden Seiten einer Tasche,es handelt sich hier um Zurüstteile für den Kampfpanzer Leopard im Maßstab 1:160(für die Modellbahner Spur N),zum bessren Durchblick habe ich mal weisses Papier anstelle von Blech dazwischen gesteckt.
Alles was schwarz ist bleibt nach dem Ätzvorgang stehen (z.B. bei den Kettenschürzen die Ränder der einzelnen Felder und bei den Luken und Lukenringen die Oberseiten mit den Details)alles andere wird weggeätzt
Am rechten unteren Rand kann man auch eine der Markierungslinien erkennen die den Rahmen nach allen Seiten überschreiten.
und hier die spiegelbildliche Rückseite der Tasche ,hier werden die meisten Teile nicht angeätzt ausser die Fahrerluken ,diese sind auf der anderen Seite Ätzresistent und werden auf dieser Seite angeätzt um die Detaillierung zu erreichen.

zum Ätzen verwende ich Positiv beschichtete Bleche aus Neusilber oder Messing,die man bei Conrad elc. oder Bei der Fa. Saemann bekommt zum Entwickeln verwende ich Positiv-Entwickler (positiv bedeutet : Was gezeichnet wird b.z.w.schwarz ist wird nicht belichtet und bleibt nach dem Entwickeln ätzresistent )und zum Ätzen verwende ich Natrium-Per-Sulfat (Schnellätzmittel das bei einer Temperatur von ca.50°C arbeitet) in einer Isel-Ätzanlage mit Aquariumheizung und einem Luftsprudler.

Zum Belichten habe ich die ganze Zeit eine Sonnenbank benutzt aber nun musste ich mir ein Belichtungsgerät zulegen Belichtungsdauer ca.50 Sec. auf jeder Seite des Bleches.

Der eigentliche Vorgang wurde von La Croix schon richtig beschrieben.

Frohe Weihnacht und ein glückliches neues Jahr wünscht
Michael
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25.12.2005, 12:50 Uhr
Schoppy besucht im Moment nicht das Board.Schoppy eine private Nachricht schreibenSchoppy


Ich danke dir für diese ausführliche Anleitung und denke, das ich es im Januar mal in Angriff nehmen werde... ;D
--
Gruß Sascha
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