21.08.2010, 21:08 Uhr Radfahrer
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Hallo Umbaufreunde!
Mein Königstiger mit Porscheturm ist den Berlinern und einigen Anderen schon länger gut bekannt. Den KöTi fand ich immer schon klasse, und als in der Einstiegsphase meines Panzerhobbys ein Händler ein Sonderangebot für Tamiya Standmodelle machte, schlug ich zu. Meine Absicht war, das Modell als „No-option-fahrbares-Standmodell“ mit geringem Aufwand fertig zu machen, dann ab und an wenig zu bewegen. Da meine Maus aber nicht in die Gänge kam, wurde der KöTi zu meinem Arbeitspferd. Was immer wieder zu Verschleiß führte. In diesem Thread habe ich breits geschildert, wie ich das Standmodellfahrwerk auf FO-Standard aufrüstete und die Getriebe überholte. Als der zweite Satz Tamiya-Kunststoffketten abgenutzt war, besorgte ich Metallketten über Asiatam, welche ich aber wegen der inzwischen absolut fertigen Originalgetriebe nicht aufziehen konnte. Es mußte eine Lösung her.
Die Getriebefrage
Als ich diese suchte, gab es noch keine Marcel Reintjes Getriebe, Markus Horn hatte seinen Laden dicht gemacht, und auch die Henlong-Lösungen waren noch nicht in Sicht. Bei Peter II aus Berlin, meinem Haus und Hof-Metaller, guckte ich mir eine Lösung auf Basis der bekannten MFA-Comodrill-Getriebemotoren von Conrad ab. Ich dachte mir, es müsse doch möglich sein die vorhandenen Tamiya-Getriebegehäuse entsprechend umzubauen. Dann bräuchte ich keine eigenen Halterungen fertigen. Gesagt getan. Das erste Getriebe war recht bald fertig, doch durch die Arbeit an der Maus verzögerte sich der Umbau des Zweiten sehr lange.
Nun habe ich es geschafft und bei diesem Durchgang auch Bilder gemacht. Hier der Baubericht, der vielleicht auch dem Ein oder Anderen als Anregung dienen kann.
Als erstes wurden die vorhandenen Tamiya-Getriebe komplett ausgeräumt. Auch der Motorhalter flog raus. Gut, dass alles verschraubt und gesteckt ist. Übrig bleibt nur die Treibradwelle mit dem Distanz- und Sprengring samt Lagern.
Als zweites ist das U-Profil dran, welches den Motor tragen soll. Ich hatte kein passendes U-Profil da, aber einige 1,7mm Stahlwinkel, daraus schnibbelte ich mir passende Teile, die ich zu einem U-verklebte, zum Einsatz kam UHU 300 im Backofen ausgehärtet. Nun bekam der Träger seine Bohrungen.
Die Befestigung erfolgt in diesem Falle über eine Zink-Kappe die sonst nur an den kleinen MFA 35er Motoren dran ist. Passen aber genauso gut an die größeren Ausführungen, MFA bedient sich einer Art Baukastensystem. Ich versah noch zwei werksmäßig vorhandene Öffnungen zusätzlich mit Gewinden, um eine stabile Verbindung über vier M3 Schrauben zu bekommen.
Nun mußte die Motorwelle versatzfrei zur Treibradwelle ausgerichtet werden. Ich fertigte aus Kunststoffresten eine Halterung mit der ich das Ganze fixieren konnte, während ich die Bohrungen markierte.
Vier M4 Schrauben und zwei M3 Madenschrauben halten den Motorträger am Tamyia-Gehäuse fest, das sollte allen Kräften gewachsen sein, am Tamiya Gehäuse werden nur bereits vorhandene Durchbrüche genutzt.
Peter II hatte mir auf der Drehmaschine zwei der Stahl Kegelräder auf 6 mm aufgebohrt für die Motorwelle, die serienmäßigen 5 mm Teile kamen auf die Treibradwelle. Ich mag die problematischen Madenschraubverbindungen nicht, daher fertige ich Querverstiftungen. Massive 2mm Stifte, gehalten von einer Klammer auf der Motorseite. 1,2 mm Tamiya-Kettenbolzen auf der Treibradwelle. Vor dem Bohren der Achsen müssen die Kegelradpaare mit Scheiben ausdistanziert werden.
Hier haben wir nun zwei spiegelverkehrte Zwillinge. Perfekt. Und das Ganze im Panzer eingebaut. Leider kollidierte ein Motorende mit meinem Elektrikkasten. Zum Glück ist da nicht viel drin, ich schnitt den Boden der Elektrobox entsprechend auf und verschloss die Öffnung mit Gewebeband.
Sonstiges in einem Aufwasch
Bereits bei der Fahrwerküberholung hatte ich seinerzeit die Spanntrommeln gegen breitere ausgetauscht. Um den Belastungen durch Metallketten gewachsen zu sein, habe ich noch einen Modifikationskit von Schumo eingebaut, Übermaß-Treibrad- und Koppelachsen beseitigen Spiel. Hier die überholte und verbesserte Spanneranlage.
Wenn ein KöTi einige Zeit läuft, arbeiten sich die Schwingarmzapfen an den Lagerstellen der Längsstreben ein, das ganze bekommt zu viel Luft. Peter II gab mir den Tip, die Streben etwas nach außen zu setzen.
Der erste Fahrtest war bereits erfolgreich, es kommt noch die Umrüstung auf einen neuen Empfänger für 2,4 GHz, dann ist mein KöTi wieder fit für zwei- drei Jahre Fahrspaß.
Take-out’s
Eine ordentliche, vollständig bemaßte Werkzeichnung hilft beim Bauen… wenn man denn eine hat…
...wenn nicht hilft eventuell geistig-spirituelle Unterstützung.
Auch ein sauberer, gut aufgeräumter Arbeitsplatz ist wichtig für ein Klasse Ergebnis… aber kein muß…
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Isch ´abe ga´ keine Fahrrad!
Olaf (der Radfahrer)
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Radfahrer am 21.08.2010 21:11.
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