26.07.2005, 21:50 Uhr
  FURIANER
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Hallo Ihr alle
Bin nun schon seit ein paar Stunden im Netz und suche mir die Finger zum Thema Metall Gießen wund, aber noch nix oder besser kaum etwas gefunden.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit, denn ich will mich da mal dran versuchen, also wo bekomme ich die Materialien und das Werkzeug her und was muss ich beachten, zum Beispiel zum Kettenglieder giessen. Habe vor zwei Jahren in Hamburg auf der Messe mal mit einem Standbetreiber gesprochen und natürlich auch ein Prospekt mitgenommen, aber wie es halt so ist finde ich davon nix mehr wieder, son MIST!
Wäre nett etwas darüber zu erfahren, danke.
Gruss aus Adendorf und Panzer Hurra
Björn
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26.07.2005, 22:53 Uhr
Einheitsdiesel
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Hallo,
ich gieße mit Wedicitin, erhitzt wird mit dem Bunsenbrenner oder ner Campingkochstelle,
Formenbau ist ein extra- Thema, was liegt genau an ?
gruß
Stephan
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Suum cuique
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26.07.2005, 22:55 Uhr
Robert
BW-Meister
[Administrator]
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Hallo Björn,
wenn du einen Standbetreiber für Gießzubehöhr auf Modellbaumessen suchst, dann kann es eigendlich nur Weissmetall gewesen sein.
siehe -> http://www.weissmetall.de/
Für die Wahl des richtigen Werkzeuges und des Metalls, kommt es sehr darauf an, was du machen willst. Und speziell, wass das gegossene Metallteil aushalten muß.
Für Beschlagteile und (bedingt) Ketten bis Maßstab 1/16 kann man noch spezielle Zinn-Legierungen verwenden.
Die schmelzen bereits bei ca 290° und man kann normales temperaturbestsändiges Silikon als Form verwenden.
Für Ketten und stärker belastete Teile größer 1/16 kann man dann je nach Anspruch unterschiedliche Metalle verwenden, die mit zunehmendem Härtegrad bei höheren Temperaturen schmelzen und entsprechend aufwendiger zu verarbeiten sind.
Zink ca. 385° Spezialsilikon und Sandguß
Allu ca. 650° Sandguß und Einbettmasse
Neusilber > 1000° Einbettmasse
Gruß Robert
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| Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Robert am 26.07.2005 22:58.
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27.07.2005, 12:27 Uhr
Keyshawn
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Hi Zusammen
@Robert
Würdest Du mir gemäss eines anderen Eintrages von Dir für eine Kette Mst: 1/8 zu Wedictin raten, oder
eher nicht?
Wird die Grundform erstellt und dann im Silikon ein Abdruck getätigt, oder die Form direkt aus
dem Silikon gefräst?
Was ich klasse finden würde, wenn Erfahrene Modellbauer zu gewissen Themen (z.B Giessen, Laufräder drehen usw.) so etwas wie eine Anleitung mit Fotos erstellen könnten. Es ist mir klar,
dass dies ein wenig Aufwand bedeutet, wäre jedoch für Neue wie mich eine unvorstellbare Hilfe und
Platz hätte es sicher auch auf der Homepage.
Es ist mir auch klar, dass gewisse Arbeitsgänge im "Baubericht" schon zu sehen sind. Doch es würde
sicher einige interessieren, wie man von "zero to hero" (frei nach Sara Connor) zu einer Metallkette kommt, oder wie man Laufräder selber dreht.
Es gibt auch sagenhafte Berichte und Details in den Weiten des Forums, die einem jedoch manchmal
verwehrt bleiben, weil man den falschen Suchbegriff eingegeben hat.
Ansonsten finde ich diese Seite der Hit und man wird immer freundlich und kompetend beraten.
liebe Grüsse Sacha
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27.07.2005, 16:04 Uhr
Thakashi
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Hallo Sascha ,
also wenn du eine Silikonform herstellen willst, brauchst du zunächst ein Urmodell . Das muß nicht schön aussehen es muß nur von der Form her passen . Jetzt kommt noch hinzu welches Material du vergießen möchtest , leider haben die Gußwerkstoffe ( Metalle ) die unangenehme Eigenschaft, im flüßigem Zustand ein größeres Volumen zu haben als im erstarrtem Zustand ,d.h. es kommt das Materialspezifische Schrumpfmaß hinzu .Wenn du also z.B. ein Werkstück aus Aluminium ( ist jetzt nur ein Beispiel weil ich das Schrumpfmaß von Alu kenne , in Silikon wird kein Alu vergossen ) mit einer Länge von 100 mm Fertigmaß gießen möchtest muß dein Urmodell 106 mm lang sein . Das Schrumpfmaß muß eben immer mit einberechnet werden , sonnst werden die vertigen Teile zu klein.
Außerdem muß die Form mindestens zweiteilig sein , da man das Urmodell und später auch den vertigen Abguß ja auch wieder aus dem Silikon herausbekommen will . Dazu muß man sich überlegen wie man das Teil abformen will , starke Hinterschneidungen sind möglichst zu vermeiden ,wenn es nicht anders geht kann man dort versuchen die Trennebene zwischen den Formhälften hinzulegen . Da ich von Formhälften rede ist klar ,das man die beiden ( oder mehrere Formhälften ) zum gießen auch wieder in der richtigen Lagen zusammenbringen muß ,also muß man in die Form "Zentrierstifte" einbringen , zwei Stück diagonal verteilt reichen da aus . Ich habe bei meinen Formen immer einen Pinselstiele dazu benutzt ,dazu mehr weiter unten .
Zu meiner Variante muß ich noch sagen, das ich die Entlüftungskanäle und den Gießtrichter nach dem aushärten in das Silikon geschnitten habe ,wenn man das nicht tun will muß man beim einbetten entsprechende Gießtriechter usw mit einlegen.
Die Form selbst wird so hergestellt :
1. Urmodell in einem entsprechend hohen Rahmen ( er muß für beide Hälften reichen ) bis zur hälfte in Knetmasse einbetten ( wenn das Urmodell die Form eines Bleistiftes hätte würde man den Schnitt praktisch paralell zur Mine legen und nicht der länge nach, also einmal Spitze und ein mal das Bleistiftende auf die beiden Formhälften verteilen ) . Jetzt muß man die Knetmasse so modellierern , das man das Teil später auch wieder vernünftig entformen kann . Wenn das soweit passt kann man die Zentrierungen anformen , also den Pinselstiel mit dem Ende in die Knetmasse drücken ( ca. 1 cm reicht ) so hat man dann praktisch die Negativform von einem Zentrierstift .
2. Das Urmodell gründlich mit Formentrennmittel einstreichen ( je nach Produkt eben )
3. Das Silikonkautschuk nach Herstellerangaben anrühren ( aus Erfahrung ein kleiner Tipp : wenn man mehrere Formen herstellen möchte ,sollte man diese gleich mit herstellen , das Silikon verzeit ein falsches Mischungsverhältnis mit dem Vernetzer nur bedingt , bei einer größeren Gesammtmenge fällt der Fehler beim wiegen oder tropfenzählen prozentuell nicht so sehr ins Gewicht ) Wenn man nur kleine Mengen verbrauchen kann ,sollte man sich eine GENAUE Waage besorgen .
4. Den Rahmen mit dem Silikon ausgießen , dabei darauf achten das man keine Luftblasen am Urmodell miteinschließt , das gibt später nur einen dicken Hals . Anschleißend nach Angabe aushärten lassen .
5. Nach dem aushärten die Form umdrehen und die Knetmasse komplett entfernen , das Urmodell bleibt dabei unbedingt in der Silikonform !! Anschleißend das Urmodell und die Silikonform wieder mit Trennmittel einstreichen .
6. Die zweite Formhälfte mit Silikon ausgießen und aushärten lassen.
Das war es eigendlich im großen und ganzen ,klar ist das man sauber arbeiten muß . Manche Silikone sollen nach dem aushärten noch in den Ofen um sie Temperaturbeständig zu machen ,das hängt eben vom Produkt ab .
Zum gießen braucht man natürlich noch den Gießtrichter in der Form , je nach Urmodell entsprechende Entlüftungen ,sonnst gibt es Luftkammern in der Form und dem Abguß fehlt etwas. Es hat sich gezeigt das die ersten 3-4 Abgüße immer etwas problematisch sind ,wenn die Form selber Temperatur angenommen hat wird das Ergebnis besser , ist aber nicht tragisch und hängt auch von der Geometrie des Modells ab ( Kreislaufmaterial ) . Man sollte beim gießen schon auf die Sicherheit achten , gute belüftung ist notwendig , außerdem hantiert man mit 200-300 Grad heißer Schmelze die auch gerne in die Schuhe läuft oder ins Gesicht spritzt .
Ich hoffe ich konnte die letzten Klarheiten beseitigen
Wenn jemand andere Verfahren kennt oder ich irgendwelche Fehler gemacht habe kann er mich gerne berichtigen 
Mfg Uwe
P.s. Es ist noch kein Meister vom Himmelgefallen , man braucht ein bischen übung und Erfahrung dazu.
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27.07.2005, 16:06 Uhr
Thakashi
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Ich nochmal ,
wenn du zum Drehen und Fräsen konkrete Fragen hast kannst du dich gerne melden .
Mfg Uwe
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27.07.2005, 17:18 Uhr
Bloodygood
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Sehr interessantes Thema, aber ehrlich gesagt sehe ich da nocht nicht ganz durch...
Bilder wären eine tolle Sache, sie sagen mehr als tausend Worte.
Zum Beispiel verstehe ich nicht wozu man Silikon braucht wenn man die Form doch mit Knetmasse herstellt?
Ich komme aus dem Metallformenbau, da hat man das Werkzeug das aus Stahl ist und der Kunststoff der eingespritzt wird und nachher das Formteil ergibt.
Beim Gießen hat man aber 3 Werkstoffe, kann ich noch nicht ganz nachvollziehen warum...Einmal Knetmasse für die Form und dann das zu gießende Material (z.B. Neusilber). Was macht man mit dem Silikon?
Bitte um Aufklärung oder Bilder 
MFG, Thomas
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27.07.2005, 17:54 Uhr
Keyshawn
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Besten Dank Uwe für den wirklich guten Beschrieb. Ich kann mir schon vorstellen, dass
es ein wenig Übung für gute Ergebnisse benötigt. Doch mit solchen Erfahrungsberichten wie
von Dir, müssen Anfänger wie ich nicht das gleiche Lehrgeld zahlen.
Darum sind solche Berichte extrem wertvoll.
Besten Dank nochmals.
PS: Bilder wären natürlich auch klasse, doch natürlich auch aufwändig.
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27.07.2005, 18:04 Uhr
Keyshawn
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@bloodygood
Also, wie ich es verstanden habe, brauchst du die Knetmasse um die andere Formhälfte zu
"simulieren", da Du das Urmodell ja nicht in den Raum hängen kannst um das Silikon einzugiessen.
Bei der zweiten Hälfte brauchst Du die Knetmasse nicht mehr, da Du ja nun ein Gegenstück in Silikon
hast und die Urform an der gewünschten Position liegt.
Und Silikonformen eignen sich, wenn das zu vergiessende Material nicht mehr als 500 Grad
Schmelzpunkt hat.
Nun habe ich aber nur noch eine Frage des erhitzens, also ich müsst für die Zinklegierung von
Weissmetall eine Temperatur von mehr als 396 Grad herzaubern.
Welche Art von Brenner müsste ich da wählen?
Gruss Sacha
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27.07.2005, 18:07 Uhr
Bloodygood
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Ah, nach 5-maligem durchlesen hab ich es jetzt doch verstanden 
Die komplette Form besteht also nachher aus Silikon...aha aha...
Wie lange hält sowas im Regelfall, sprich für wie viele Gußteile beim Zinkguss?
In was für einem Behälter erhitzt Ihr die Giessmasse?
Fragen über Fragen
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| Beitrag 2 mal editiert. Zuletzt editiert von Bloodygood am 27.07.2005 18:14.
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27.07.2005, 18:22 Uhr
Keyshawn
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;D 
Wenn wir schon beim Fragen sind:
Weiss jemand das Schrumpfmass von Wedictin(Zink)?
Ich glaube die Silikonform hält ziemlich lange und ist auch lange Formbeständig,
kommt jedoch vermutlich auf den Werkstoff an, welchen Du zum Giessen wählst und
die dadurch entstehenden Hitzeeinflüsse.
Ich wähle Wedicitin, je nach Antwort von Robert. 
Gruss Sacha
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28.07.2005, 18:12 Uhr
Keyshawn
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Diesen Link habe ich auch schon eingehend studiert. Jedoch steht leider nichts über das Schwindmass
von Wedicitin. Und da hat sicher jemand Erfahrung damit.
Also, würde mich um Antwort freuen.
Gruss Sacha
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28.07.2005, 20:42 Uhr
FURIANER
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Hallo hallo
Meine Herren, vielen Dank für die Antworten, ich glaube anhand eurer Beschreibungen werde selbst ich es hinbekommen etwas zu Gießen.
Ich will übrigens versuchen mir Panzer III und evtl. später auch Hetzer Ketten zu Gießen, ich weiß , ich weiß wird bestimmt schwierig, aber irgendwann muss msn sich ja auf diesem Gebiet versuchen und da ich noch nirgends etwas über diese Ketten in 1/16 gesehen habe, bleibt mir nix andres über.
Gruss aus Adendorf und Panzer Hurra
Björn
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28.07.2005, 23:02 Uhr
shooter
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| Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von shooter am 28.07.2005 23:05.
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Gießen
