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      Jagdpanzer 38 Eigenbau in 1:16
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Thema: Jagdpanzer 38 Eigenbau in 1:16

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24.11.2022, 20:33 Uhr
Stahlsturm besucht im Moment nicht das Board.Stahlsturm eine private Nachricht schreibenStahlsturm
(steelfire)
Ich danke euch!



Ausgerechnet in der magischen Phase, als aus Einzelteilen etwas Gesamtes wurde, habe ich besonders wenig dokumentiert.

Die Wanne ist komplett verschraubt, besteht aus 4mm an der Front und sonst aus 1,5mm Al. Die Unterwanne habe ich in einer Art von "Spantenbauweise" ausgelegt, bei der auch gleich Getriebemotoren und Vorgelegelager integriert sind. Die verschraubte Wanne hat den Vorteil, daß man leichter z.B. Bohrungen für Details anbringen kann. So mußte vorab nur bedacht werden, daß die Schrauben alle da sitzen, wo später kein Detail angebracht werden muß.

Nur wenige Elemente wie am Aufbau die gebogenen seitlichen Platten sind durch Anpassen entstanden, der Rest ist konstruiert und berechnet - ein Hoch auf sin, tan und cos! Da dachte ich manches Mal: "hätte ich doch einen schnöden Tiger gebaut"; aber nein.

Hier wurde schon einmal geprüft, ob alles für das Laufwerk passt:



Hinter der Frontpanzerung sieht man zwei Bohrungen oben. Da kamen später Passtifte hinein, und damit ist eine Schiebeverbindung zur Oberwanne möglich, die ich lediglich am Heck verschraube. Allerdings fehlt dieses Teil am Heck für die Schraubverbindung noch bei dem hier gezeigten Zustand.



Da ich keine Illusionen darüber hatte, daß ich sehr lange für den Bau brauchen werde, zog ich es vor, frühzeitig die Stahlteile vor Korrosion zu schützen. Hier trocknen die Teilchen in der Sonne.



Wenige Wochen später kam der große Moment, daß alle Wannenbauteile vorhanden waren und was besonders spannend war: ob beim Laufwerk alles fluchten würde. Und dem war so. Damit hatte ich ein fahrfähiges Rohbaumodell:



Ich wünschte, ich hätte damals gleich die Verschraubung für das Vorgelege vorn an den Wannenseiten angebracht. Es ist ein Detail, welches nun bis zur Fertigstellung warten muß, wenn wieder alles zerlegt wird. Das stört optisch doch sehr am mittlerweile fast fertigen Modell.




So blieb es fast ein Jahr unverändert, und folgend kümmerte ich mich um die Kanone und den dazugehörigen Gussteilen. Und weil ich hier wieder etwas erstmals ausprobieren konnte, und das nicht so uninteressant ist wie Sägen, Bohren, Feilen, Fräsen und Verschrauben einer Modellpanzerwanne, werden beim nächsten Abschnitt wieder ausführlichere Dokumentationen zu sehen sein.
Link direkt zu diesem Post in die Zwischenablage kopieren...    Beitrag 2 mal editiert. Zuletzt editiert von Stahlsturm am 24.11.2022 20:38.
30.11.2022, 16:23 Uhr
paul182 besucht im Moment nicht das Board.paul182 eine private Nachricht schreibenpaul182


Grüß´ Dich, Falk,

das sieht wieder alles perfekt aus!
Bin schon gespannt, was Du uns jenseits von "uninteressantem sägen, bohren, feilen, fräsen und verschrauben" zeigen wirst.

Grüße von Reinhard
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17.12.2022, 21:12 Uhr
Stahlsturm besucht im Moment nicht das Board.Stahlsturm eine private Nachricht schreibenStahlsturm
(steelfire)
Wenn es draußen kalt ist, sollte man sich warme Gedanken machen, und was hilft da besser als an flüssiges Metall zu denken?!

Das kleine Panzerchen bedurfte auch einer Kanone und der dazugehörigen Lafette und Blende. Sinnigerweise entschied ich, diese zu gießen.

Voraussetzung ist ein Urmodell, und davon wiederum die notwendigen Informationen: abermals im Spielberger-Band "Leichte Jagdpanzer" findet sich ein wahrer Schatz in Form von originalen Schnittzeichnungen dieser komplizierten Bauteile. Auf dieser Grundlage habe ich meine Urmodelle angefertigt.



So begann es. Die "Glocke" im Vordergrund wird später die Blende, die anderen Holzteile dienten dazu in Kombination mit dem Heißluftföhn 3 mm Polystyrol tiefzuziehen. Dann konnte gesägt, gefeilt, geklebt und gespachtelt werden, bis ich soweit war:



Mit Füllgrundierung sah es dann so aus:





Ich habe lange daran gearbeitet und mehrfach korrigieren müssen, bis ich zufrieden war. Auch mit Schablonen und Maßen allein erreicht man nicht das gewünschte Aussehen, man braucht auch Augenmaß. Viele andere Jagdpanzer-38-Modelle scheitern besonders an den Proportionen von diesem einen Teil und so ließ ich mir gern etwas mehr Zeit.

Jetzt kam der spannende Teil, denn endlich konnte ich eine neue Technologie ausprobieren, und zwar die bedeutungsvollste überhaupt: Guss im Sandformverfahren.

Nachdem Formkästen gebaut waren konnte ich mein Urmodell in Ölsand einstampfen. Das funktionierte sehr gut. Der Anguss und die Steiger wurden mit Spiralbohrer nachträglich in den Sand gebohrt. Vor dem Guss ist die Form noch mit Talkum zu benetzen.



Gegossen wird mit Aluminium. Mein Schmelzverfahren ist nicht unbedingt wirtschaftlich, aber es funktionierte. Einen Graphittiegel habe ich mit Blechresten befüllt, in eine Schamott-Niesche gestellt und dann mit einem Autogenschweißgerät erwärmt.



Dann kommt der große Moment und man kann entformen:







Von der verbrannten schwarzen Kruste abgesehen kann der Sand beliebig oft wieder verwendet werden.

Die mechanische Bearbeitung ist dann kein Problem mehr....fast.





Ja, fast. Denn solche Teile kann man kaum Aufspannen oder Anpratzen um sie zu bearbeiten, und man will auch keine störenden Spannelemente im Weg haben. Wie also bearbeitet man so etwas? Zwar habe ich davon kein Photo aufgenommen, aber das Stichwort nenne ich dennoch gern: "Fasserkit".

Eigentlich etwas aus dem Goldschmiedebedarf, aber wenn man diese Masse erhitzt hat, kann man das Gussteil darin einbetten um es dann nach dem Erkalten zu fräsen.

Ja, dann noch ein paar Dreh- und Frästeile dazu:



Und eingebaut sieht es dann ungefähr so aus:



Falls jemand nach den allgemein beliebten Spielzeugfunktionen für die Kanone fragt: nein, kein Spielzeug, kein "Blink" und "Bumm". Und die Servos sind nur aus dem Grund eingebaut, damit ich nicht auf die Idee komme die Pak 39 als Miniatur zu bauen mit richtigem Höhenrichtmechanismus usw., denn dann würde ich mit diesem Modell wirklich nie fertig werden.

Ein Bild der montierten Gussteile von außen gibt es dann erst im nächsten Kapitell, aber weil dann schon gesickte Blechteile zu sehen wären, will ich davon hier noch nichts vorwegnehmen.

In diesem Sinne:

Frohes Schaffen und gutes Gelingen!
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18.12.2022, 12:35 Uhr
Frank (FN) besucht im Moment nicht das Board.Frank (FN) eine private Nachricht schreibenFrank (FN)
Der, der nicht nur den Imai sondern auch einen 250/8 zersägte !



Tolles Geschick , schon hier mitzulesen
--
Gruß

Frank


Königstiger 1:10 Baubericht
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19.12.2022, 09:14 Uhr
SLT50-2 besucht im Moment nicht das Board.SLT50-2 eine private Nachricht schreibenSLT50-2
Der Dachsmaster



Hallo Falk,
es ist immer wieder ein Genuss Deinen Bericht zu lesen .
Deine Beschreibung der Arbeitsweise ist absolut top und die Ergebnisse ebenfalls :bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:

Grüße
Michael
--
nicht´s ist unmöglich,wenn man es nur will
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28.04.2023, 16:36 Uhr
Stahlsturm besucht im Moment nicht das Board.Stahlsturm eine private Nachricht schreibenStahlsturm
(steelfire)
Der Jagdpanzer 38 ist mit gesickten Kettenblechen ausgestattet. Im Original werden Sicken entweder gepresst oder bei kleinen Mengen eingewalzt (Bördelmaschine).

Um Sicken darzustellen gibt es unterschiedliche Varianten, im Modellbau wurde gern Draht aufgelötet mit reichlich Zinn, um es es dann zu verschmirgeln. Man sollte sich aber vorher fragen, warum etwas im Modell nicht genauso funktionierten kann wie im Original. An sich ist das Einbringen von feinen Vertiefungen in Blech ein jahrtausendealtes Handwerk - das Ziselieren in der Goldschmiedekunst.

Nun, wir wollen keine Kunstwerke erschaffen, sondern nur gerade Linien einbringen, und das sollte keinen Modellbauer überfordern. Man könnte einen alten, schon verrundeten Schraubendreher verwenden und damit auf einer nicht zu harten Unterlage die Vertiefung herstellen.

Da ich zu umständlichen Lösungen neige habe ich mir eine kleinen Sickenplatte hergestellt, darin sind unterschiedliche Rillen eingefräst und mit Spannpratzen kann ich das Blech fixieren. Die Punzen habe ich gehärtet, die Platte selbst nicht, da ich nur selten damit arbeiten werde.



Hier sieht man schon das Blech für die hintere Kettenabdeckung in Arbeit. Material ist geglühtes Neusilber 0,2 mm. Die Sicken sorgen wie auch im Original für Stabilität.

Vernietet (0,5) habe ich die Teile mit Hilfe dieser Vorrichtung hier:



Das ist nicht das beste Demonstrationbild. Unter dem Döpper ist hier eine Spannleiste aufgelegt, in der ich Draht spannen kann um den ersten Kopf des Niets zu formen. Tatsächlich habe ich am Modell aber gekaufte Nieten verwendet. Für das eigentliche Nieten wird als Gegenhalter unten der kleine Bolzen eingesetzt, der hier an der Seite der Grundplatte liegt. Natürlich habe ich hier auch für verschiedene Formate passende Einsätze hergestellt.

Mit montierten Kettenblechen sah das Modell schon eher nach einem Jagdpanzer 38 aus.








Beim Jagdpanzer 38 müssen die hinteren Kettenbleche nach außen leicht hängen, vermutlich damit Wasser ablaufen kann. Das ist auch bei allen Photographien werkneuer Panzer zu sehen.

Mein Modell weist eine historische Unklarheit auf, eventuell ist es ein Fehler. Ich verwende bei den hinteren Kettenabdeckungen eine Version, die ich nur von einem erhaltenen Panzer kenne, und das ist ein sehr später Jagdpanzer von Skoda. Mein Modell aber wird ein BMM von Anfang 1945 und ich habe keine Kenntnis, ab wann diese Version verbaut wurde und ob es das bei beiden Herstellern oder nur bei Skoda gab. Technisch finde ich das aber vollendeter als die übliche Version und deshalb wähte ich diese Variante.


Nach Aluminum und Stahl kam ab hier auch Neusilber zum Einsatz, was auch in den nächsten Abschnitten zu sehen sein wird. In Foren wird ja viel geschrieben, und nicht immer sehr qualifiziert und zu gern pauschalisiert. Da konnte ich schon lesen "Neusilber läßt sich kaum bearbeiten" und blamablerweise wird das dann noch mit der Qualifikation und Beruferfahrung untermauert.

Wer irgendwie etwas beruflich mit Metall zu tun hat und sich als Profi aufführt, sollte wissen, daß es ebenso wenig "der Stahl" wie "das Neusilber" gibt. Es sind Legierungen, und je nach Zweck haben sie unterschiedliche Eigenschaften. Mag ja sein daß es Neusilber-Legierungen gibt die für den Guss optimiert sind und sich schwer bearbeiten lassen, aber dann muß man auch den konkreten Werkstoff benennen.

Also: ich verwende CuNi12Zn24 - handelüblich für Halbzeuge - und man kann es angenehm verarbeiten, ich merke keinen Unterschied zu Ms58. Bohren 0,2 kein Problem, Gewinde M1 kein Problem, Biegen kein Problem, Tiefziehen kein Problem, Löten kein Problem.

Warum ich es verwende: mir scheint die Farbe passender für Fahrzeugmodell. Der silbrige Farbton ähnelt eher dem Stahl, es oxidiert nicht so stark und sollte an einer Kante später einmal Lack abplatzen, sieht es nicht so störend aus wie Messing.
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30.04.2023, 16:13 Uhr
bluethunder besucht im Moment nicht das Board.bluethunder eine private Nachricht schreibenbluethunder


Hallo,

sehr schöne Handwerkskunst, gefällt mir sehr gut:look:
--
Gruß
Peter
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30.04.2023, 23:07 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hallo Falk,

da schließe ich mich gerne an. Einen solchen Aufwand machen sich zudem nur wenige Kollegen.
--
Viele Grüße

Gerhard

_________________________
Bigtanks-Köti 1:6, Hermann-Porsche-Köti 1:6, Bigtanks-Jati 1:6, Armortek-Japa 1:6, Spearhead Pz. IV 1:6
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04.08.2023, 13:02 Uhr
Stahlsturm besucht im Moment nicht das Board.Stahlsturm eine private Nachricht schreibenStahlsturm
(steelfire)
Ein Teil, woran ich beispielhaft noch etwas zur Modellbautechnologie erklären kann, ist die Werkzeugkiste auf dem Kettenblech:



Und zwar möchte ich hier ein paar Dinge zum Löten erklären, womit ich mich natürlich an Modellbauanfänger wende. Zum vorherigen Aussägen, Feilen und Biegen der Bleche braucht es keine Erklärungen.

Auch nicht zu den Verschlüssen, die zwar kompliziert aussehen, aber keinerlei Besonderheit aufweisen, außer daß es sehr eng zugeht und man etwas Fingerspitzengefühl braucht. Sie sind sehr klein, aber dennoch für den Maßstab zu groß. Dafür funktional und somit zufriedenstellend.



Zum Löten soll erklärt werden: es wird, außer Elektronik, nur mit Gas gelötet, egal ob Weich- oder Hartlötungen. Es ist wirtschaftlicher, geht viel schneller, man kann gezielt die Wärme zuführen und man muß die Bauteile nicht mit der Wärmequelle berühren. Es hat nur Vorteile. Für Detailarbeiten und kleine Bleche reichen kleine Brenner, die mit Feuerzeuggas befüllt werden, völlig aus.

Sofern keine schmalen Teile auf Stoß gelötet werden müssen, ist eine Weichlötung ausreichend stabil, auch mit üblichem Elektroniklot.

Bei zarten Teilen hat sich bei mir mit der Zeit folgende Technik heraus kristallisiert, die ich hier weitergeben möchte.



In diesem Bild ist schon alles erklärt. Das kolophoniumhaltige Weichlot unterstütze ich mit Löthonig als Flußmittel. Vorteil: es sorgt nicht für Korrosion, denn nicht bei allen Bauteilen kommt man später gut an alle Stellen der Lötung zum restlosen Versäubern. Und der Skalpell dient dazu, kleine Stücken vom Lot zu schneiden.

Die Vorbereitung der Lötung sieht so aus:



Man muß grob abschätzen wieviel Lot man benötigt um den gewünschten Spalt auszufüllen. Ich habe auch schon Lötungen durchgeführt wo ich das abgeschnittene hauchdünne Stück nochmals quer halbierte, um nur eine ganz winzige Menge Lot zuzufügen.
Denn: wir wollen etwas verlöten, und nicht sinnlos die Teile mit unnützem Lot vollkleistern. Das sieht hässlich aus, ist grobe Verschwendung und zieht unnötige Arbeit nach sich, wenn man mit Frässtiften, Schabern, Feilen und Schmirgelleinen nacharbeiten muß - denn eines ist klar: die Lötstelle gehört versäubert, egal ob man später noch lackiert oder nicht.

Die Lotstücken werden direkt an die Naht gelegt, die man davor schon mit Löthonig benetzt hat. Gewissermaßen klebt man das Lot am Honig fest. Wenn man mit Flamme lötet entsteht immer auch eine Strömung, klar, und der Löthonig sorgt auch dafür, daß winzige Lotstücken nicht fortgeblasen werden.

Nachträgliche Ergänzung: Nicht mit der Flammenspitze direkt an das Teil gehen zur Erwärmung, sonst verbrennt der Löthonig. Also Abstand halten und nicht zu schroff erhitzen.

Nach dem Erhitzen sieht es so aus und ich finde, es kann sich sehen lassen. Viel Nacharbeit braucht es da nicht mehr.



Die andere Seite des Teiles. Die Rückstände vom Löthonig kann man mit weißem Wasser oder Verdünnung entfernen.



Manchmal stellt sich die Frage, wie man auf engem Raum mehrere Lötungen durchführt, ohne daß alles wieder zerfällt. Man kann mit Loten unterschiedlicher Schmelztemperatur arbeiten, oder aber muß selektiv kühlen. Oft genügt es, andere metallische Teile aufzulegen, oder Klemmpinzetten anzubringen, damit die Wärme abgeführt wird und dort nicht die Schmelztemperatur des Lotes errreicht werden kann. In anderen Fällen hilft sogenanntes Thermo-Gel, von welchem ich vermute, daß es nichts anderes als eingefärbte Maisstärke ist. Auf dem Bild sieht man, mit welch geringen Mengen man damit auskommt. Hier wurde die Rückwand angelötet und die Naht der vorderen Seite mußte gekühlt werden. Das Thermo-Gel nimmt dort die Wärme auf und schrumpelt zusammen.



Abschließend soll erklärt werden, daß ich gern an Hilfstoffen spare und ungern super spezielle Sachen kaufe. Mag sein daß es ganz dünne SMD-Lote gibt und Lötpasten die auch nicht korrosiv wirken, aber ich wollte es, auch wenn es richtigen Profis umständlich erscheinen mag, dennoch mit einfachen Mitteln zeigen.



Das soll es nun auch gewesen sein, denn die restliche Detaillierung besteht nur aus bekannten Techniken und enthält kein erwähnenswerten Fertigungtechnologien. Mein Baubericht sollte folgende Ziele verfolgen:

- Techniken zeigen, die für Anfänger interessant sein könnten, vor allem wie man improvisieren kann.

- Lust auf ernsthaften klassischen Modellbau zu machen: Zu zeigen, wie schön es ist wenn Modelle auf ganz unterschiedlichen Wege entstehen (ganz gleich, aus welchem Material), während komplett gedruckte Modelle den Modellbau nur monoton, langweilig und uninteressant machen. Wer nun entgegen wollte "aber nein, es gibt doch viel mehr Typen die es zuvor nicht gab", erhält von mir die Erwiderung: "ja, das ist Masse - aber nicht Klasse!".

- Zeigen, daß es hochwertigen vorbildgerechten Modellbau nicht nur in 1:10 und größer gibt und umgekehrt der Maßstab 1:16 nicht bloß von infantilen Spielereien geprägt ist. Es hängt immer davon ab, was man daraus macht.



Wenn auch nur ein Leser - und sei es auch einer, der zu einem späteren Zeitpunkt diese Beschreibungen liest - eine beschriebene Technologie nicht bloß interessant findet sondern selbst ausprobiert und darin eine Hilfe sah, wenn auch nur ein Leser sich durch mich animiert fühlen wird, ein Modell komplett selbst zu bauen (zu bauen!), dann hätte sich der Aufwand für diesen Bericht hier schon gelohnt. Es würde mich wirklich freuen.

In diesem Sinne wünsche ich weiterhin frohes Schaffen und danke für die Aufmerksamkeit.

Falk
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04.08.2023, 14:12 Uhr
paul182 besucht im Moment nicht das Board.paul182 eine private Nachricht schreibenpaul182


hallo Falk,

Dein Baubericht ist ganz sicher ein wahre Fundgrube für Modellbauer, die sich Mühe machen wollen, denen etwas an Materialstärke und auch an Stabilität liegt.

Hattest Du Dein Modell lackiert und falls ja, möchtest Du dieses im Endzustand zeigen?

Grüße von Reinhard
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04.08.2023, 14:28 Uhr
Frank (FN) besucht im Moment nicht das Board.Frank (FN) eine private Nachricht schreibenFrank (FN)
Der, der nicht nur den Imai sondern auch einen 250/8 zersägte !



Hallo Falk ,
so Tricks und Kniffe lohnen sich immer zu zeigen , auch so ein klasse Baubericht.
Ich habe für mich heute , Deinen Lötbericht, als Kniff abgespeichert, gut zu wissen , wie man es noch lösen kann .



--
Gruß

Frank


Königstiger 1:10 Baubericht
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04.08.2023, 22:54 Uhr
Oldchap besucht im Moment nicht das Board.Oldchap eine private Nachricht schreibenOldchap


Hallo Falk,

ja, das ist zweifellos ernsthafter, klassischer Modellbau, zu dem wie immer auch die nötige Geduld und Fingerfertigkeit gehört. Solche Modelle können Museumsqualität erreichen und sind immer etwas ganz Besonderes. Ob man sich traut, damit dann durch Dick und Dünn zu brettern, steht auf einem anderen Blatt; aber schließlich will das ja auch nicht Jeder.
--
Viele Grüße

Gerhard

_________________________
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06.08.2023, 18:05 Uhr
Stahlsturm besucht im Moment nicht das Board.Stahlsturm eine private Nachricht schreibenStahlsturm
(steelfire)
Danke für die Rückmeldungen.

Gerhard, ich erfreue mich an schönen Stücken, egal ob groß oder klein in Regalen und Vitrinen, ich erfreue mich die Herausforderung des Baues zu bewältigen, aber ich habe keine Freude am Spiel. Es ist schön wenn man sieht, daß alles funktioniert und wie sich das Laufwerk bewegt, aber das war es dann auch schon. Vermutlich kommt bald der Akku raus und wird kaum noch einmal eingebaut werden.

Würde ich mit kleinen Panzern spielen wollen so wäre die Wanne abgedichtet - damit zu Fahren ist doch erst interessant, wenn man auch durch Pfützen fahren könnte.


Reinhard, mal sehen, eigentlich wollte ich es darauf beruhen lassen. Aber wer weiß, vielleicht kommt hier noch einmal ein Nachtrag. Das Modell ist noch nicht ganz fertig, es fehlt z.B. noch das Rundumfeuer-Maschinengewehr, und da ich immer nur mal stoßweise daran bastle, kann sich eine Fertigstellung, für die man theoretisch bloß noch vier Wochen bräuchte, auch noch zwei Jahre hinziehen - je nach Zeit, Lust und Laune.

Aber verraten kann ich schon, daß ich definitiv meine Modelle lackiere, denn das gehört zu einem Modell dazu, wenn es vorbildgerecht sein soll und nicht bloß zum Prahlen ("seht mal was ich kann - alles Metall!") gedacht ist.

Würde ich unbedingt einen metallischen Klotz stehen haben wollen, so hätte ich mir weniger Arbeit mit Details gemacht, alles stilisiert, und die Panzerskulptur auf einen Sockel aus poliertem Serpentin geschraubt. Dazu dann noch eine Plakette, wie z.B.

"1944-2024 - Jagdpanzer 38 - 80 Jahre deutsch-tschechische Panzerbruderschaft" ;-)

Aber ansonsten weißt Du doch, wie Du mich auch außerhalb von RC-Panzer kontaktieren kannst um in Erfahrung zu bringen, was aus dem Panzerchen letztlich geworden ist.

Falk
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