17.06.2014, 14:16 Uhr mesosce
|
Hallo,
weiter geht es zwischendurch mit dem Turm. Alle Maße und die Auslegung der KWK-Lagerung werden durch die flache Turmform beeinflußt. Das Turmschwenklager ist ein Alu-Drehkranz der Fa. Hefter, InnenØ 144,5 und AußenØ 203mm. Oben und unten wird er mit einigen gelaserten Scheiben aufgedickt, ganz unten sitzt der Antriebskranz, ebenfalls ein gelasertes Aluteil. Dieses läuft über Erwarten exakt.
Der Antrieb selbst ist noch nicht endgültig festgelegt. Je nachdem, ob mit oder ohne Stabi, ergibt sich eine völlig andere Übersetzung. Ohne Stabi reichen etwa 3,5U/min d.h. ca. 18s für eine Umdrehung. Mit Stabi muß er mindestens 10 mal so schnell sein, damit eine halbwegs vernünftige Lageregelung zustande kommt. Das stellt natürlich auch ganz andere Leistungsanforderungen an den Drehantrieb. Aber auch beim „Großen“ ist es nicht so, daß er immer die KWK stabil hält. Bei plötzlichen Bewegungen, die nicht sofort kompensiert werden können, wird für diese Zeit die Schußauslösung blockiert, bis alles wieder im Lot ist.
Oberhalb des Drehkranzes ist die eigentliche Turmgrundplatte, auf die der Turmkörper mit seinem Zentrierring aufgesteckt wird. Das ist der größere Ring mit den vielen Bohrungen. Die Zentrierungen greifen in die 5 großen Löcher.
Provisorisch ist auf der Turmgrundplatte auch die KWK-Lagerung befestigt. Ich kann mich im Augenblick noch nicht entscheiden, ob ich das Schildzapfenlager fest mit der Grundplatte verbinde oder es im Turmkörper einlaminiere.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile: Bei Montage an der Turmgrundplatte können alle Baugruppen einfach auf dieser angeordnet werden, sind mechanisch stabil aufgebaut, nach Abnahme des Turmoberteils gut zu erreichen und auch ohne Oberteil funktionsfähig. Dafür muß aber jedesmal der Walzenblendenüberzug abgebaut werden, wenn das Turmoberteil abgenommen wird.
Ist alles im Turmoberteil eingebaut, entfällt das. Dafür ist die Technik im Inneren nur noch zugänglich, wenn der Turm abgenommen wird und auf dem Kopf liegt. Außerdem könnte er bei ruckartigen Bewegungen der KWK kippeln. Also müßte ich das Turmoberteil richtig befestigen und nicht nur straff aufstecken. Deshalb habe ich die Lagerschilder erst mal so groß gelassen, daß beide Varianten möglich sind. Evtl. hat ja jemand dazu eine Anregung oder Erfahrung?
Die Lagerung selbst erfolgt per gedichtete Kugellager, die in zwei Halbschalen geklemmt sind. Ein U-Profil nimmt das Bodenstück gleitend auf. Die KWK hat einen RRL von etwa 30mm. Damit sie nicht wackelt, habe ich zwei Linearlager verwendet, in denen das Bodenstück in der Rohrwiege gleitet.
Später werden hinten noch Ausgleichsgewichte montiert, damit das Servo nicht so sehr belastet wird.
Der vordere Teil des Bodenstücks gleitet mit Spiel im Wiegenrohr, an dem vorn der Ring mit dem Walzenblendenbezug angeschraubt wird.
Das relativ große sichtbare Spiel ist vorgesehen, damit später ein Filzring den Schutz gegen Staub übernimmt. Der RRL wird per Servo erledigt, das seitlich an der Rohrwiege sitzt und das Bodenstück über ein Gestänge bewegt.
Gesteuert wird das Servo vom Schußcontroller, der alle Funktionen und Abläufe beim Schuß übernimmt.
Für die vertikale Bewegung ist ein sehr schnelles Leistungsservo (0,065s@60°, 20kgcm) eingesetzt, ohne Stabi ist es total unterfordert.
Die Anlenkung ist natürlich mit langem Metallhebel und Kugelgelenken ausgeführt. Sollte später doch eine Elastizität bzw. ein Wackeln an der KWK-Mündung stören, wird das Ganze auf einen Spindelantrieb umgestellt. Aber erst mal so probieren.
Das Rohr der KWK hat eine 12,5mm Bohrung und ist zweiteilig, damit der Überstand beim Transport nicht so stört. Das hintere Stück hat die konische Verstärkung, man sieht auf dem Bild am hinteren Teil den Platz für den Filzring. Das Rohr ist in das Bodenstück eingesteckt und mit nur einer Schraube geklemmt. Nach Lösen dieser kann das gesamte Rohr herausgenommen werden, ohne die Mechanik zu beeinflussen.
Und so steckt es in der Wiege:
Der Konus sorgt beim RRL dafür, daß keine größere Reibung entsteht.
Der Rauchabsauger ist auf das hintere Rohrstück geklebt, hinten ist seine Verschraubung angedeutet.
Das vordere Stück des Rohres wird in den Adsorber eingesteckt und gesichert.
Vorn am Adsorber sind noch die Ausgleichsgewichte befestigt, die beim Verschleiß des Rohrinnerens für ein (nahezu) vollständiges Gleichgewicht der KWK sorgen.
Die Mündung weist noch einige Paßflächen und –ringe auf, damit der Feldjustierspiegel montiert werden kann.
Montiert und geprimert sieht das Ding ganz schön lang aus:
Damit ich nun endlich mal den ganzen Lagerkrimskrams anpassen kann, habe ich so als Ausgleichsarbeit mal die Gießform für den Turm angefangen. Sie ist aus PVC-Resten entstanden und umhüllt die Silikonform.
Hoffentlich geht alles glatt, Formenbau hat in sich immer ein gewisses „Überraschungspotential“.
Das erste Probestück hat doch recht gut geklappt, es dient nur der Festlegung der mechanischen Einbauten.
Beim endgültigen Turmkörper sind die Anti-Neutronen-Liner als extra Teile ausgeformt und die Luken sind mit Metallteilen definiert.
|
|
|
|
|