12.12.2011, 15:29 Uhr mesosce
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Hallo Wolfgang,
ich will weder deine Fähigkeiten noch deine Fertigkeiten infrage stellen. Aber Fähigkeiten hier und Kenntnis der speziellen Technik und Anwendung da sind zwei ganz verschiedene Dinge. Deshalb der genannte Satz, wohlgemerkt in Anführungszeichen und mit Smiley versehen, d.h. also ironisch gemeint.
Wenn du gleich ein größeres, anspruchsvolles Modell aufbauen wolltest, so wie es anfangs klang, hätte ich auf einige Probleme und Stolpersteine aus eigener Erfahrung hingewiesen, bei deinen Vorkenntnissen brauchtest du dir keine Sorgen zu machen, daß es nicht klappt, es dauert eben nur, so sollte Hobbyarbeit ja sein.
Allerdings hast du in deinem 3. Beitrag ein Modell umrissen, daß um Größenordnungen höherwertig wäre, als alles was mir bisher begegnet ist. Dagegen wären Spitzenmodelle wie die von Rudolf Mineif nur Anfängerbastelein. Wenn du so etwas planst, mußt du dich auch daran messen lassen.
Zu den Widersprüchen: Ich hatte sie einfach aufgelistet, da ich dachte, du siehst sie selbst, wenn man darauf hinweist. Ich will ja nicht Romane schreiben, dies hier ist schon lang genug. Es geht nicht darum, was evtl. machbar , sondern was technisch/technologisch sinnvoll ist.
Natürlich kann man die Form eines gekanteten Bleches aus dem Vollen fräsen, die Festigkeit dürfte geringer sein als beim Blech, sinnvoll ist es nicht unbedigt. Aber die Endanschläge auch auszufräsen, d.h. alles drumherum wegzufräsen ist technologischer Unsinn.
Kegelrollenlager und Rollenlager mit innen ca. 4-6mm und außen kleiner 13mm sind mir nicht bekannt. Technisch in dieser Größe nicht nötig, wenn dann nur der Vorbilgtreue geschuldet.
Wenn du eine Quelle kennst, würde ich mich über eine Information freuen.
Was ist eine „Schwingarmachse mit integrierter Dämpfung“?
Und was ist eine „hydraulische Schwingarmverriegelung“?
Da fehlen mir scheinbar die Kenntnisse.
Beim Getriebe sprichst du von eventuellen Wendestufen, wie paßt das zu deinem Anspruch auf innere Vorbildtreue? Ein Überlagerungsgetriebe ist doch wirklich keine Hexerei und sollte sogar kompakter sein. Auch hierzu ist Mineif eine gute Referenz.
Schmieröl als Hydraulikflüssigkeit? Das sind völlig unterschiedliche Stoffe! Dazu noch das Getriebeöl verwenden. Das sind gleich zwei grauselige Sachen, die zwar theoretisch gut klingen aber ziemlich realitätsfern sind, ein Hydrauliker würde Krämpfe bekommen.
Der Hydraulikkreislauf sollte fast klinisch rein sein, um Funktionsstörungen zu vermeiden, bei unseren kleinen Durchmessern ist es noch viel kritischer. Hydraulikflüssigkeit schmiert übrigens kaum. Das Getriebeöl soll schmieren und nimmt den Abrieb der Zahnräder auf. Dieses Öl-Stahl-Gemisch jagst du dann durch die feinen Hydraulikzylinder – die Dichtungen werden sich freuen.
Zur Leistung der Motoren in Bezug auf das Fahrgewicht hat Chris schon geschrieben.
Ob es sinnvoll ist, einen provisorischen Antrieb einzubauen und sogar zu tarnen und dann einen Antrieb nach einem völlig anderem Konzept zu aufzubauen ist weniger eine technische Frage, sondern eine des sinnvollen Aufwandes, also subjektiv. Da würde ich schon eher an 2 Modelle denken, eines quasi als Versuchsträger für die ganzen neuen Dinge und eines, wo alles in endgültiger, erprobter Form eingebaut wird, sozusagen das Traummodell. (ist nicht abwertend gemeint, sondern positiv)
Und so könnte es Punkt für Punkt weitergehen.
Puh, das ist schon jetzt zu viel Schreiberei, es wäre eine gute Basis für hochinteressante Diskussionsabende, wo man im besten Sinne des Wortes „spinnen“ könnte. Das bringt viele gute Ideen und wenn immer Einer advocatus diaboli spielt, sind die Ergebnisse meist auch praxistauglich.
Uff, das war viel, ich wollte aber einige Dinge nicht negativ im Raum stehen lassen. Ideen sind immer gut, man muß sich nur leider zu oft mit der Realität abfinden.
Ich wünsch dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Und ich bin schon neugierig auf die ersten Bauberichte.
Grüße Peter
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